25. Mai 2011

Un poco Tropea a Vienna

Heute zu Mittag gönnten wir uns einen kurzen Abstecher nach Italien. Das Wiener Wetter macht zur Zeit ohnehin auf mediterranea, was bei mir den sowieso immer vorhandenen Gusto auf italienisches Futter noch verstärkt.

Einer der wenigen Lichtblicke in der gastronomischen Mittagstisch-Ödnis des Fasanviertels dürfte das Bubbacco sein (Ja, wo sind denn all diese tollen Mittagessenslokale? Ach so, die sind alle im 1. und im 7. Bezirk???). Der kleine Laden in der Ungargasse (praktischerweise unweit des italienischen Kulturinstituts sowie Konsulats) bietet eine kleine, feine Auswahl an italienischen Delikatessen. Mittags gibt's ein bisschen etwas zu essen, heute ein Panino mit geräuchertem Ricotta und Pepperoni (an anderen Tagen auch mal Nudelgerichte). Die ohnehin nicht lange Wartezeit verkürzte uns der Chef des Hauses mit einem Schüsselchen würziger Oliven (die so gut waren, dass mich heute ein paar nach Hause begleiten).

Den Gusto auf ein kühles Achterl Vino bianco konnte ich tapfer unterdrücken (wieso eigentlich?). Hm, war nicht leicht, es gibt ein paar offene Weine... Aber lo Chef meinte ohnehin, wir sollten mal abends vorbei kommen. Aber gerne doch!


Die famose rote Zwiebel aus Tropea
(Foto:
http://www.tropea-vienna.it)

Besonderheiten im Bubbacco sind die rote Zwiebel von Tropea, aus der u. a. Zwiebelmarmelade (muss frau mal kosten) hergestellt wird, sowie Nduja, eine weiche, scharfe, leicht geräucherte Salami, die aus Schweinefleisch, Peperoncini und Salz besteht (und angeblich das "Viagra Kalabriens" und überdies gut für das Herz-Kreislaufsystem sei. Naja ;-). Ein sehr schöner San Daniele lagerte neben diversen milden und scharfen Hartwürsten, Kuh- und Ziegenkäse in der gar nicht so kleinen Vitrine.

Die Philosophie der "Bubbaccos" ist es, kleine Betriebe, die meist händisch erzeugen, zu unterstützen und Produkte, die hierzulande noch nicht so bekannt sind und möglichst ohne Konservierungsstoffe auskommen, anzubieten. Molto simpatico, findet frau am köcheln. Um diese feinen Dinge doch ein wenig bekannter zu machen, werden im Ungargassenland regelmäßig Verkostungen und Produktpräsentationen veranstaltet.


Der Espresso heißt Cannizzaro und kommt aus Kalabrien. Un cafe kostet übrigens nur einen Euro (und man darf sogar dabei sitzen!). Das hebt das Italien-Feeling!

Das Alimentari gehört einem italienisch-österreichischen Ehepaar (die wunderbar kitschige Liebesgeschichte, nachzulesen hier, veranlasste meinen Kollegen zu der Bemerkung: "Na, siehst du, und du sagst, das Leben ist nicht so wie im Film!" Manchmal vielleicht doch :-).


Empfehlung, weil molto italiano: Dieci stelle (zehn von zehn Sternen) in der Wertung Italienfeeling in der Wienerstadt!
 www.bubbacco.at

2 Kommentare:

  1. Eine Salami die gut für das Herz und den Kreislauf ist finde ich sehr schön. Werde mir bei meinem nächsten Wienbesuch einige Scheiben dieser Wunderwuzzi Salami besorgen;-))Wenn Frau so einen Laden vor der Bürotüre hat, dann braucht man nicht unbedingt über mangelnde Gelegenheiten zur Einnahme eines Mittagsessen rummeckern, meint Ihr treuer Leser der Agnesveedljung!

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  2. Ja ja, die einen machen Sport für ihre Gesundheit, die anderen essen einfach Salami ;-) Scheiben von der Nduja wird allerdings schwierig, da sie eher streichfähig als schnittfest ist.

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