30. März 2015

Frühlingsgeschmack in der Suppenschale


Der Kalender spricht von Frühling, obwohl es draußen stürmt und regnet. Und wir leiden unter Sommerzeitumstellungs-Jetlag. Die richtige Zeit also, um sich mit dem Lieblingsmenschen (oder der Lieblingskatze) im Bett zu verkriechen.... Nein, wir kochen uns stattdessen ein bildhübsch-grünes, Energie spendendes Frühlingssüppchen. Garniert mit frischen Sprossen, die am besten auf der Fensterbank selbst gezogen wurden.

Brokkolisüppchen


1 Pastinake
2 mehlige Erdäpfel
1 Wakame Alge (getrocknet)
1-2 Brokkoli (250 g)
1/4 TL Kurkuma
1/2 Tl gemahlener Kümmel
1 MS Bockshornklee gemahlen
1 l Gemüsesuppe
ca. 100 ml Kokosmilch
Salz, schwarzer Pfeffer
Sprossen

Mandelblättchen
gehackte Petersilie

Pastinake und Erdäpfel schälen und in kleine Stücke schneiden, Alge in kleine Stücke brechen. In der Gemüsesuppe ca. 15 Minuten köcheln, dann die Gewürze und den in Röschen geteilten Brokkoli dazu geben und weitere fünf Minuten köcheln.


Kokosmilch dazugeben, pürieren und abschmecken. Mit Sprossen und angerösteten Mandelblättchen und gehackter Petersilie bestreuen.


Aushäusig essen waren wir natürlich auch wieder. Daher sei hier noch einmal der in diesem Blog bereits belobhudelte Il Tavoliere noch einmal bejubelt. Jetzt mit neuer, reduzierter, aber immer noch feiner Karte. Und das Branzino Tartare gibt es zum Glück auch noch immer inklusive Kochshow ;-).

Schmausen beim freundlichen Signor Ivan Mascia im Il Tavoliere: Hier im Bild Cozze in
würzigem Weinsud und Risotto mit schwarzen Trüffeln und Brombeeren.


23. März 2015

Alternative zu Pizza: Tarte flambée


Flammkuchen ist eine Spezialität aus dem Elsass, die man hierzulande auch immer häufiger auf Speisekarten und (Weihnachts-)Märkten findet. Der Original Elsässer Flammkuchen (Tarte flambée) besteht nur aus Sauerrahm, Zwiebeln und Speck auf einer dünn ausgerollten Teigflade. Das Rezept ist denkbar simpel, kann natürlich nach Lust und Laune variiert werden und ist eine schmackhafte Alternative zu Pizza.


Flammkuchen


Wir haben zwei Varianten gemacht, die erste mit Prosciutto di San Daniele, die zweite, vegetarische mit Zucchinischeiben. Der restliche Belag war ident: Creme fraiche, fein geschnittene Zwiebelringe, Zuckermaiskörner, grüner Paprika, Mozzarella, Kräuter der Provence, etwas Salz, schwarzer Pfeffer

Teig für 2 P.:

200 g Mehl Typ 480
2 EL Olivenöl
180 ml Wasser
etwas Salz

Die Zutaten für den Teig schnell mit einem Löffel verrühren bzw. verkneten, sodass eine glatte, nicht allzu klebrige Teigkugel entsteht. Evt. noch Mehl dazugeben. Zwei Fladen möglichst dünn auf zwei mit Backpapier ausgelegten Blechen ausrollen, dünn mit Creme fraiche bestreichen. Dann mit den gewünschten Zutaten belegen und für 10 Minuten in das vorgeheizte Backrohr (ca. 230°) damit.


Gleich aufessen. Allerdings nicht so empfehlenswert während blutiger Sonntagabend Tatort-Szenen, wie wir gestern gelernt haben.
;-) Aber das gilt wohl generell für Essen mit Fernsehkonsum.

19. März 2015

Keine Überwindung: Linzer Schnitten im Test


Heute gibt es einmal zur Abwechslung einen Testbericht zum Thema Linzer Schnitten. Stellvertretend fünf käuflich erworbene Produkte sowie ein Rezept zum Selberbacken. 


Der Linzerschnittenteig darf nicht zu trocken und bröselig sein, und man sollte eine hochwertige Marmelade, am besten selbstgemacht, verwenden - welche man nimmt, ist Geschmacksache, am besten passen Himbeer-, Ribisel- und Kirschgelee. Oder auch Heidelbeere :-). Diesbezüglich hält sich frau an kein Dogma (im Gegensatz zu den Marillenknödeln, die NUR aus Topfenteig zubereitet werden. Allerdings bevorzugt frau geschmacklich die Himbeere). Die Marmelade sowie die richtige Gewürzmenge zaubern ein herrliches Aroma und einen intensiven Geschmack.
Leider enttäuschend ist die Waldherr Linzerschnitte.

Nun aber zu den verkosteten Exemplaren. Da frau ein Faible für Linzerschnitten hat, war der Test keine Überwindung. Eine Grammelschmalzverkostung werden Sie in diesem Blog aber eher nicht finden.

Et voilà:

Platz 5: Linzerschnitte von Waldherr
mit Dinkelvollkornmehl, leider sehr entttäuschend, weil bröselig und ein wenig trocken und für meinen Geschmack zu wenige Gewürze. Schmeckt so, wie man sich Vollwertgebäck vorstellt - im Gegensatz zu vielen anderen empfehlenswerten Waldherrprodukten.


Joseph: schön anzuschauen, aber recht teuer
Platz 4: Linzertörtchen von Joseph Genuss
ist sehr hübsch anzuschauen (mit Herz) - herb, nicht sehr süß, Gewürze könnten ausgeprägter sein, Ribiselmarmelade. Insgesamt für den stolzen Preis und im Vergleich zu den anderen josephinischen Patisserieerzeugnissen eher enttäuschend.

Platz 3: Linzerschnitten vom Biohof Binder, 2011 Sierndorf
von einem meiner Lieblingsbiobauern am Karmelitermarkt, erhältlich z.B. Samstagvormittag am Bauernmarkt am Karmelitermarkt. Wird in unterschiedlichen Größen angeboten. Die Schnitten aus Dinkelmehl sind auch nach drei Tagen noch saftig und überzeugen durch wohldosierten Gewürzeinsatz und die Himbeermarmelade.

Platz 2: Linzer Torte der Kurkonditorei Oberlaa (500 g)
Hohe Qualität (und das um weniger als zehn Euro für eine
kleine Torte mit 6-8 Portionen). Frei von künstlichen Aroma- und Konservierungsstoffen, wie man es von Oberlaa gewohnt ist. Mit Ribiselmarmeladenfülle; Aranzini verleihen dem Teig zusätzliches Aroma. Solides Kuchenhandwerk aus fraus Heimat.

Biohof Binder verkauft am Karmelitermarkt Super-
Gemüse, Tee, Nudeln und auch gute Linzerschnitten
.
Platz 1: Linzertörtchen der Bio-Vollwertbäckerei Gepp
Gepp hat leider keine Filiale in Wien, ist aber u.a. jedes Jahr wieder am Genussfestival im Stadtpark vertreten. Schon allein deshalb ist das Fressfest im Frühjahr ein Pflichttermin für frau. Die runden Linzertörtchen sind mit Himbeermarmelade gefüllt und trotz Dinkelvollkornmehls wunderbar saftig. Leider waren die erstandenden Exemplare immer so schnell verputzt, dass sich trotz Testsiegs kein Foto mehr ausging. Vielleicht klappt es im kommenden Mai ja mit einem Foto.

Falls jetzt jemand Lust auf Selberbacken bekommen hat, hier noch ein Rezept für ein Kuchenblech voll
 

Linzer Schnitten

250 g Butter
250 g Vollrohrzucker
1 TL Vanillezucker
3 Eier
100 ml Vollmilch
1 TL Weinsteinbackpulver
250 g Dinkel-Kuchenmehl (Typ 700)
250 g geriebene Haselnüsse 
1 EL Kakaopulver
1/2 TL Ceylonzimt
2 Nelken gemahlen
Saft und Schale einer halben Zitrone
Himbeer- oder Ribiselmarmelade

Schnee aus drei Eiklar schlagen. Zimmerwarme Butter mit Zucker, Vanillezucker cremig rühren, dann die Dotter dazugeben und schaumig schlagen. Die Milch unterrühren, dann den Zitronensaft und die Zitronenschale unterrühren. Danach abwechselnd die zuvor vermengten trockenen Zutaten und den Schnee unterheben.

Zwei Drittel der Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen. Mit Himbeermarmelade bestreichen und den restlichen Teig mit Hilfe eines Spritzsacks gitterförmig darauf verteilen. 40 Minuten im auf 170° vorgeheizten Backrohr backen.

5. März 2015

Eine tolle Knolle :-)


Topinambur ist eines der Knollengemüse, die in den vergangenen Jahren wiederentdeckt wurden. Zu Recht, denn Topinambur ist ein großartiger Nährstofflieferant, der etliche Vitamine, Kalium und Spurenelemente enthält
und noch dazu gar nicht schlecht mundet. Da er den Mehrfachzucker Inulin enthält, schmeckt er leicht süß, ist aber auch für Diabetiker geeignet.

Eine ganz einfache, aber schmackhafte Zubereitungvariante ist es, die Knollen im Ofen zu backen. Dazu passen z. B. ein Nussdip oder ein Pesto und ein Salat.


Topinambur aus dem Backofen (1 P.)


3 Stück Topinambur
etwas Olivenöl
frischer Rosmarin
geräuchertes Paprikapulver
Salz, Pfeffer

Topinambur unter fließendem Wasser gut abbürsten und der Länge nach halbieren. In eine feuerfeste Form legen und mit Olivenöl beträufeln. Salzen, pfeffern und mit etwas (geräuchertem) Paprikapulver und gehackten Rosmarinnadeln bestreuen. Ca. 30 Minuten bei 180 Grad Umluft im Rohr backen (am besten mit der Gabel hineinstechen, ob die Knollen durch sind). Natürlich kann man die Knollen auch mit anderen Kräutern und Gewürzen bestreuen, z. B. frischem Thymian, Kurkuma, Kümmel etc.

Dazu gab es einen Bataviasalat mit schwarzem Rettich und Kressesprossen und einen 


Cashewdip 


2 TL Cashewmus mit etwas Wasser verrühren, eine halbe Knoblauchzehe hineinpressen, mit Kräutersalz, schwarzem Pfeffer und ein paar Tropfen Zitronensaft würzen. Frische, gehackte Kräuter (bei mir war es heute "nur" Petersilie) dazu geben.