20. April 2020

In- und aushäusige Krisenchronologie im Jahr 2020

So beginnt eine Krise: Alleine trinken beim Heurigen. Wir schreiben den 12. März 2020 und sind in Perchtoldsdorf. Ziemlich alleine mit unserem weißen Spritzer. Eigentlich hätten wir geplant, zu dieser Zeit in Nizza rumzuspazieren.

Statt mit der AUA nach Nizza ging es mit Madame Clio in die Wachau. Aber das feine Essen im Landgasthaus Essl in Rührsdorf ließ uns Frankreich schnell vergessen. 3 Tage später landete der vorläufig letzte AUA-Flug in Schwechat.

Daher gingen wir sicherheitshalber einmal gut essen. Auch "unsere Vegetarier" werden beim Essl satt und sehr glücklich.

Tatarataaa: Das Dessert - Creme brulée liegt mit einem Himbeersorbet im Heubett. Sollte je wieder ein Leben ohne Maske möglich sein, fahren Sie nach Rührsdorf zum Landgasthof Essl.

Dann gingen die Rollbalken runter - bei allen Gastronomiebetrieben. Ab nun hieß es: Trink dir die Krise in den eigenen 4 Wänden schön!
Alle Räder stehen still, wenn das Virus es so will... Eine unheimliche Stimmung herrscht im ausgestorbenen Prater.

Schoki kann trösten, das ist bewiesen. Und schließlich muss man die kleinen Betriebe, wie z.B. den wunderbaren Suchtmitteldealer Schokov doch auch tatkräftig unterstützen!

Jede/r geht anders mit der Krisensituation um: Während die eine den Kochlöffel schwingt und seelentröstende Dals köchelt, wie hier aus dem Kochbuch Suppito in a bowl, ...

... bestellt der andere Haubenküche im Glas beim Gut Purbach.


Indoor geht es damit auch weitaus lustiger zu als "draußen". Alles abgesagt!

Ja, wenn das der Nestroy, der auch schon eine Maske verpasst bekam, miterlebt hätte! Das hätte wohl ein paar bissige Couplets ergeben.

Das Leben spielt sich also hauptsächlich in den eigenen 4 Wänden ab. Ein Glück, wenn frau eine geräumige Wohnung und eine gut ausgestattete Küche hat. In whatsapp-Gruppen werden Rezepte verraten, wie hier das von frau nach Paus Rezept nachgeköchelte Gemüseomelette. Pau ist ein katalanischer Koch und führt gemeinsam mit Sandrine unsere Lieblings-Tapasbar L'Àse am Volkertmarkt.

Dann sind wir doch mal ausgebüchst aus der Leopoldstadt und haben bei strahlendem Sonnenschein die Storchenkolonie in Marchegg besucht. Die Störche mussten keine Grenzkontrollen passieren und sind jetzt am Horstbauen, damit die bald schlüpfenden jungen Störche ein gemütliches Zuhause haben.

Trost spendet nicht nur ein Flascherl vom Guaten, sondern auch der Herr Hader, der seine Programme ins Netz stellt. Danke!

Gründonnerstag kam dann doch wie jedes Jahr. Verlässlich mit Spinat samt Beilagen. 😊

Das nachfolgende Osterwochenende bescherte uns ein richtiges Kaiserwetter. Das wir gleich nutzten, um uns die schöne blaue Donau im Nationalpark Donauauen östlich von Wien anzuschauen.




Die Spargelsaison ist auch schon da. Viele Spargelbauern fragen sich zurzeit, wie sie die heurige Ernte des wertvollen Gemüses ohne ihre (sicherlich alle stets fair entlohnten) Erntehelfer aus Rumänien etc. einbringen sollen. Dieser (von wem auch immer gestochene) weiße Spargel aus dem Marchfeld landete mit einem guten Schuss Frizzante in fraus Risotto. 

Diesen Corona-Witz verstehen wohl nur die vor den 1980er Jahren geborenen, mit der Zeitschrift Bravo aufgewachsenen Leute. Vom deutschen Virologen Dr. Drosten (übrigens geb. 1972) gäbe es wohl jetzt in der Bravo einen "Starschnitt", wenn es den Bravo-Starschnitt noch gäbe (verstorb. 2017).

Wenn frau am köcheln dann doch auch mal genug vom Köcheln hat, bestellt sie feines Essen in ihr Homeoffice, zB aus Liweis Kitchen.

Mit dem Fahrrad kann frau in diesen Tagen sogar einen Abstecher nach Japan machen: Die Kirschblüte auf der Donauinsel ist eine Augenweide. Und dabei lässt sich auf der Wiese neben den japanischen Kirschbäumen auch ein kühles Bierchen zischen. Hauptsache: Abstand halten von anderen Menschen! 

Ein schnelles, einfaches, aber sehr schmackhaftes Mittagessen aus der italienischen Küche sind diese Linguine puttanesca alla marinara. Die Zutaten für das Sugo für 2 Portionen: gutes Olivenöl, 1/2 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, ca. 250 g Tomatenpassata, 8 Sardellenfilets in Öl, 2 EL entkernte Taggiasche Oliven, 1 EL Salzkapern (abspülen!), 1 MS Piment d'espelette oder Chilipulver, Salz, Pfeffer, gehackte Petersilie.

Im aktuellen ZEIT Magazin sprach das Bild zu diesem Rezept für einen Zitronen-Kurkuma-Kuchen frau sofort an. Beim Lesen der Zutaten und vor allem der Zubereitung bekam frau ihre Zweifel. 2 ganze Eier, Sauerrahm, Mehl etc. alles einfach so vermischen? Das wird doch nichts... 

Zum Glück hat frau sich getäuscht. Hm, ein bisserl dunkler als die Vorlage (Photoshop?) ist der Kuchen geworden, aber saftig, zitronig und sehr köstlich! Das Wochenende war noch nicht zu Ende und der Kuchen bereits verputzt.

Und noch ein Rezept aus dem ZEIT Magazin wurde ausprobiert. Anstatt Heilbutt gab es jedoch...

... österreichisches Lachsforellenfilet. Schaut doch auch gleich rosiger aus, oder? 😊 Geschmeckt hat es jedenfalls köstlich (nicht nur den Katzen).

Noch einmal die japanische Kirschblüte. Wunderschön, oder?

Aber das Riesenrad steht leider immer noch still....

Und was hören wir heute? Die Gastronomie soll Mitte Mai wieder aufsperren, der Besuch ist jedoch nur mit Masken möglich? Wie stellt ihr euch das vor? Nudelsuppe durch den Strohhalm? Hipp-Gläser-Inhalte für Ausgewachsene auf ex? Oder wie jetzt???

Krisenchronologie - tbc...