28. Dezember 2011

's weihnachterlte und ist zum Glück wieder vorbei

Was hört man vom großen Nachbarn? Berlin ist jetzt nicht nur sexy, sondern auch amused. Eine  Initiative "Lachen verbindet" will die Stadt lustiger machen und ist u. a. verantwortlich für einen Lach-Flashmob, der sich innerhalb kurzer Zeit in einem Berliner U-Bahn-Waggon ausbreitete. Finde ich gut in diesen scheußlich-trüben Tagen. Wer das allerdings in unserer grantelnden Wienerstadt (in der es völlig normal ist, dass Autofahrer als Linksabbieger den bei Grün die Kreuzung geradeaus querenden Radfahrer niederhupen) probieren sollte, fasst wahrscheinlich eine Watschn aus ("Bist deppat oda wos?"), so schnell kann sie/er gar nicht schauen. :-(

Was war sonst noch? Weihnachten war, und wir haben es zum Glück wieder mal überstanden. Hier ein Quicherezept, das bei der vorweihnachtlichen Feier in der Leopoldstadt ganz gut bei den werten Gästen angekommen ist.


Dreimal Quiche, ein bisserl Buffet und ein paar
Achterl Wein - das war Weihnachten ;-)
Rosmarin-Bergkäse-Quiche

Mürbteig:

15 dag fein gemahlenes Dinkelmehl
10 dag Butter
1 Ei
etwas Salz

Belag:

1/8 l Milch
3 EL Sauerrahm
2 Eier
15 dag Bergkäse
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
2-3 Zweige frischer Rosmarin

Mürbteig herstellen, ca. eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen. In einer Tarteform ausrollen, mit einer Gabel einige Male anstechen und ca. 10 Minuten bei 180° vorbacken.

Milch, Sauerrahm und Eier verrühren, salzen, pfeffern und mit geriebener Muskatnuss würzen. Geriebenen Bergkäse und klein geschnittenen Rosmarin dazugeben. Auf den Teig leeren und weitere rd. 30 Minuten backen, bis die Masse fest ist und eine schöne Bräunung bekommen hat.

Das Christkind hatte heuer übrigens Übergepäck - und frau am köcheln ist nun im Besitz der bereits erwähnten, 3,2 kg gewichtigen Neuausgabe von Der Silberlöffel. Freu! Das bedeutet, das Jahr 2012 könnte italienisch werden. Nebenbei bemerkt, bei der Reiseplanung für kommendes Jahr wurde auch über eine Sizilienreise nachgedacht...

27. Dezember 2011

Vive le chocolat francais

Vor kurzem fragte sich frau noch, wo denn der Gusto auf französisches Futter in der Wienerstadt gestillt werden kann. Ein Spontanbesuch im Coté Sud blieb wegen der überaus guten Lokalauslastung leider erfolglos. Nun ergab sich doch eine Gelegenheit, nämlich ein Mittagessen mit (Ex-)Kolleg(inn)en im Beaulieu.

Das Beaulieu, ein französisches Feinkostgeschäft und Bistro, öffnete seine Pforten im vergangenen September in der Ferstel-Passage. Bei der Eröffnung war anscheinend sogar der französische Botschafter vor Ort - beachtlich für ein Einkaufspassagenlokal ;-). Angeboten werden kleinere und größere Gerichte (alles, was der frankophile Gaumen begehrt, wie Baguettes, Salate, Bouillabaise, Fleisch- und Fischgerichte, Muscheln, Austern und und und), ein täglich wechselnder Tagesteller und eine umfangreiche Käseauswahl.

Und dann natürlich les Desserts et La Pâtisserie, in unserem Fall Tarte aux poires bzw. Tarte au chocolat. Letztere ein Traum und fast schon eine Konkurrenz zur Schokomoussetorte... Werde gleich mal ein französisches Rezept für eine Tarte au chocolat ausprobieren. Falls die Tarte gelingt, gibt's hier das Rezept.

Nach Hause mitgefahren ist dann noch eine Packung Truffes Fantaisie von Chocolat Mathez. Die schmecken auch den Vegetariern ("Convient aux personnes végétariennes", verspricht die Packungsangabe :-). Eine Sünde sind die Dinger trotzdem. Die mit Kakao bestäubten Trüffeln schmelzen ganz zart im Mund, ein Traum. DAS verstehe ich persönlich unter "der zartesten Versuchung, seit es etc." ;-) und nicht eine lila Kuh...


Zum Schluss noch ein Bonmot aus dem sich très francais gebenden Beaulieu, das mich schmunzeln ließ: Als ich die Truffes an der wunderbar anzuschauenden Theke bezahlte, wandte sich eine französische Touristin mit der an einem solchen Ort durchaus berechtigten Frage "Parlez-vous francais?" an die Bedienung. Die diese umgehend mit "Non" beantwortete. Und die Französin sich ebenso umgehend aus dem Lokal entfernte. Was da wohl der französische Botschafter dazu sagt? Aber der ist wahrscheinlich Kummer gewöhnt. Quel dommage, dass die Authentizität in der Wienerstadt hier ihre Grenzen hat.

17. Dezember 2011

Zeit is...

Höchste Zeit mit der Weihnachtsbäckerei zu beginnen, sagt die Küchenkatze. Und Recht hat sie wieder einmal. Da zurzeit allerorts Sparkurs angesagt ist, beschränken auch wir uns heuer auf einige wenige ausgesuchte Weihnachtsleckereien. Die da wären:
Vanillekipferl gelungen, die Küchenkatze hat's
strengen Auges ;-) kontrolliert.

1. Vanillekipferl

natürlich wenig überraschend, klassisch nach einem Rezept der Ur-irgendwas... ich glaub, es war die Urgroßtante. Egal, jedenfalls gut:

  • 280 g Mehl
  • 210 g Butter
  • 140 g geriebene Walnüsse
  • 70 g Staubzucker
  • 1 TL Vanillezucker
Sie sehen, ein streng symmetrisches Rezept. Die Herstellung ist simpel, die Kipferl werden köstlich mürb. Mehl und Butter abbröseln, mit den restlichen Zutaten verkneten. Ca. eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen, drei Würste machen, Scheiben abschneiden und daraus kleine Kipferl formen. Vanillekipferl-Ausstechformen lehnen wir ab! Jedem Kipferl seine Individualität. Und da sieht keines wie das andere aus, glauben Sie mir ;-) Hellbraun backen und warm mit einem Staubzucker-Vanillezucker-Gemisch bedecken.

2. Orangenkekse

Ganz schöner Stress heute! Doch die Küchenkatze hat
wie immer alles unter Kontrolle.
Keine Ahnung mehr, wie ich zu diesem Rezept gekommen bin, ich hab's jedenfalls mit Cointreau aufgepeppt. Sind sehr feine, mürbe Kekse, die ich seit Jahren zu Weihnachten backe.
  • 125 g Butter
  • 75 g Staubzucker
  • 2 Dotter
  • 1 Prise Salz
  • 1/16 l Orangensaft + Cointreau
  • Schale von 2 Bio-Orangen
  • 250 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
Eine Glasur aus dem Saft einer halben Orange + Schuss Cointreau + so viel Staubzucker, dass die Masse dickflüssig ist, zubereiten.

Weiche Butter und Zucker cremig rühren, geriebene Orangenschale, Dotter und Prise Salz dazu, weiter mixen, dann Orangensaft und Cointreau dazu und verrühren, schließlich Mehl und Backpulver unterrühren. Diesen sehr weichen Teig am besten zwei Stunden im Kühlschrank rasten lassen. Ausrollen und gewünschte Formen ausstechen. Ca. 10 Minuten hell backen. Nach dem Auskühlen mit der Glasur bestreichen.

Der Sparkurs sieht noch Adventschnitten und einen Gewürzkuchen vor - dazu demnächst, so die Küchenkatze will.

12. Dezember 2011

Non solo sardo

Baby-Calamari mit Gemüse und Kräutern...
Sehr lecker und alles aufgegessen!
Der heutige Blogeintrag ist mehr eine Bildgeschichte - so schön war der Köln-Metz-Ausflug - wunderbar, kathedralentechnisch kaum noch zu toppen (Kölner Dom!!! Metzer Kathedrale!!! Und das Ganze bei Sonne :-))) und auch kulinarisch durchaus zufriedenstellend. 

Im sardischen Kölner La Locanda gab es aktuell zwar keine Bottarga, dafür aber köstliche Baby-Tintenfische mit Gemüse.... Mhhhh, höchste Empfehlung - und schon weg! Und danach Spaghetti alle vongole... Da geht sich jetzt kein Bild mehr aus.
Der Kölner Dom im Sonnenschein!!!

Köln ist ja schon recht an Frankreich orientiert. So kann man zum Frühstück sehr leckere Croissants oder Brioches bekommen. Aber diesmal ging es gleich weiter nach Frankreich. Kaum haben wir den WIRKLICH GROSSEN KÖLNER DOM im Sonnenschein verlassen und im wunderbaren La Locanda diniert, wartet in Metz schon die nächste mächtige Kathedrale auf uns. Überraschung Nummer eins.

In Frankreich angekommen, überrrascht zweitens das Vertrauen (der Franzosen) in die Sprachkünste (des Gegenübers): Kaum stellt man/frau mal eine 3-4-Wort-Frage, sprudelt es aus dem Franzmann heraus, dass es eine Freude ist, jedenfalls für Französischlehrerinnen wahrscheinlich... Leider versteht man dann nicht alles so genau... Egal! Es gibt ja genug zum Schauen en France, nicht wahr! 

Da kann sich hierorts auch die Kurkonditorei Oberlaa 
was abschauen. Yummie!
Und von den sündhaften Marones glacées von Leonidas schweigen wir hier ganz. Pssst. Wie nun die Lust auf Tartes, Quiches, Baguettes, Saumon etc. in der Wienerstadt befriedigen?  Vielleicht doch endlich wieder einmal ins Cote Sud in der Schleifmühlgasse oder ins Sapa auf eine Tarte...

7. Dezember 2011

Ein Löffel für die Mama, einen für den Papa...

... und einen silbernen Löffel für alle italophilen Köchinnen und Köche! Denn DAS Standardwerk der italienischen Küche (in deutscher Übersetzung wohlgemerkt) ist in einer überarbeiteten Neuauflage erschienen: Il cucchiaio d'argento - Der Silberlöffel - ist 1.464 Seiten stark und beinhaltet mehr als 2.000 Rezepte und damit so ziemlich alles und noch mehr, was die/der italienische Hausfrau/mann so daherköcheln will/soll. Jedenfalls sollte der Wälzer für jeden Geschmack und jedes Kochlevel etwas bieten. Gegliedert ist das Werk nach der italienischen Speisenabfolge, am Ende werden dann Menüs für besondere Anlässe und Rezepte italienischer Spitzenköche präsentiert. Die Originalausgabe wurde übrigens bereits 1950 in Italien publiziert, aber erst 2006 ins Deutsche übersetzt. Schon das Vorwort, das mit dem herrlichen Satz "Essen ist in Italien eine ernste Sache" beginnt, liest sich wunderbar. Das 15-seitige (!) Inhaltsverzeichnis macht schnell klar, dass hier wenig Rezeptwünsche offen bleiben dürften. Dieses Löffelchen muss sich frau besorgen!!! Ist sich heute leider nicht mehr ausgegangen :-( Aber davon wird hier sicher noch mehrfach die Rede sein!

Jetzt aber schnell das Reiseköfferchen gepackt, denn der alljährliche Kölnbesuch steht vor der Tür (yippie!), diesmal mit einem kurzen Abstecher nach Metz in Lothringen (youpi!!! ;-) Ist zwar ein anderes Thema, aber ich mag das Lied so). 
Ist das möglicherweise ein Zeichen des stillen Protests gegen
die in der Leopoldstadt vorherrschenden Temperaturen?
Ach, frau, dreh einfach die Heizung mehr auf!!!
Vor der voyage en France gibt es morgen Abend in Köln hoffentlich noch ein leckeres sardisches Essen im La Locanda. Originell ist hier schon die Speisekarte: Da sich diese nach dem aktuellen Marktangebot orientiert, wird anstatt gedruckter Papierkarten eine ca. 1,5 m hohe, handbeschriebene Tafel (im Bilderrahmen) zum Tisch geschleppt. Eine Spezialität im La Locanda sind zum Beispiel die Spaghetti Bottarga. Bottarga ist getrockneter, gesalzener Fischrogen, der über die Pasta gerieben wird. Klingt jetzt nicht sooo gut, schmeckt aber sehr intensiv nach mehr Meer :-). Und da wären wir schon ein bisschen beim Kniesockenglück ;-). Nun, hier für alle ein paar Speisen zum AnschauenSehr empfehlenswert sind u. a. Vitello tonnato, Spaghetti alle vongole oder die gebratenen Garnelen in Aglio-olio-peperoncino. Freu!

1. Dezember 2011

Fenchel im Doppelpack

"1. Türchen am Adventkalender: Ein Hase aus Schokolade. Wenn da mal nichts falsch läuft." (Sven Regener: Meine Jahre mit Hamburg-Heiner. Logbücher) ... Love it :-)

Eine(r) muss ja nach dem Rechten schauen: Und dafür gibt's
die Küchenkatze. Ohne eine solche kommt eine anständige
 Küche ja gar nicht aus, sagt die Küchenkatze ;-).
Bevor wir uns dann in Kürze in die weihnachtliche Keksecke zurückziehen, bereiten wir noch ein paar gesunde Gemüsegerichte zu - heute steht der Fenchel im Rampenlicht. Der ursprünglich mediterrane Fenchel ist aus österreichischem Anbau ca. von Mai bis November erhältlich. Das rohe Gemüse mit dem - naja - eigenwilligen Geschmack (muss man mögen) ist sehr gesund und enthält viel Vitamin C, weiters u. a. die Vitamine B und A sowie ätherische Öle, Magnesium und Kalzium.

Sehr, sehr gut und schnell zubereitet ist eine Fenchelfrittata aus Ricotta. Das Rezept dafür sparen wir uns hier, Sie finden es zuhauf im Netz, ein und dasselbe Rezept und in der Regel ohne Quellenangabe. Stattdessen gibt es einen

Fenchel-Orangensalat (2 P.)

1 Fenchelknolle
2 Bio-Orangen
Salz, Pfeffer
4 EL Olivenöl
2 EL Zitronensaft
1 TL Orangensenf

Fenchelknolle vierteln, den Strunk entfernen und in feine Streifen schneiden. Die Orangen schälen und in dünne Scheiben schneiden, den Saft auffangen. Die Hälfte des Fenchels in eine Schüssel schlichten, salzen, pfeffern und die Hälfte der Orangenscheiben darauf legen. Wiederholen.

Aus dem Olivenöl, dem Zitronensaft, dem Orangensenf, ein wenig Wasser und Salz eine Marinade mischen und mit dem Orangensaft über den Salat gießen. Wer will, kann auch ein paar grob gehackte Walnüsse darüberstreuen. Ein paar Stunden im Kühlschrank ziehen lassen - und schon haben wir eine sehr erfrischend-fruchtige Vorspeise.

Wer etwas Warmes braucht, hier noch ein Rezept für ein

rot-weiß-grün - come Italia!
Fenchelgratin (2 P.)

2 Fenchelknollen
1 kleine Zwiebel
1 Dose gewürfelte Tomaten bzw. Pelati
2 EL Creme fraiche
1 Knoblauchzehe
1 Karotte
½ TL Fenchelsamen (im Mörser zerkleinern)
½ TL Oregano
Salz, Pfeffer
100 g Mozzarella
2 EL Sonnenblumenkerne
Fenchelgrün


Die Fenchelknollen waschen und der Länge nach halbieren (bzw. vierteln, wenn sie groß sind), salzen und pfeffern. Je nach Größe so lange in Olivenöl braten, bis der Fenchel eine schöne hellbraune Farbe bekommen hat, aber noch knackig ist.

Zwiebel hacken und in Olivenöl anrösten. Gewürfelte Tomaten, gehackte Knoblauchzehe, grob geriebene Karotte und die Gewürze dazugeben und ein paar Minuten köcheln. Die Creme fraiche einrühren.

In eine feuerfeste Form die Fenchelstücke schlichten, die Tomatensoße darüber gießen, mit Mozzarellascheiben belegen. Die Sonnenblumenkerne und – wer es noch nicht entsorgt hat – das gehackte Fenchelgrün darüberstreuen. Für ca. 10 Minuten bei 200 Grad ins Backrohr damit.

So, und am Wochenende gibt's ein einfaches, klassisches Wintergericht: Krautfleckerl.

24. November 2011

Der Winterblues, der soll mich mal…

Manchmal tut das sooo gut. Die Torten der Kurkonditorei
Oberlaa haben uns schon manchen Bürotag versüßt.
Das hier ist jetzt ein vollkommen eigennütziger Post. Aber vielleicht hilft er auch der/dem einen oder anderen, über diese trüben Wintertage zu kommen. Wenn Sie also gerade quietschvergnügt durchs Leben hüpfen, müssen Sie nicht unbedingt weiterlesen.

Unsere Ernährung wirkt sich bekanntlich sehr stark auf unser Wohlbefinden aus. Es heißt ja schließlich auch LEBENSmittel ;-). Besonders Schokolade hat den guten Ruf, glücklich zu machen. Leider beinhaltet sie auch massenhaft Fett und Zucker, was uns nach dem übermäßigen, regelmäßigen Verzehr (gehärtete Fette!) bald unglücklich werden lässt – vor allem, wenn wir einen Blick auf die Waage werfen.

Ernährungstechnisch gut gegen den Winterblues ist u. a. der Verzehr von Wurzelgemüse – zum Beispiel in Form eines Süppchens: Gemüsesuppe, Pastinakensuppe etc. Weiters schmecken und riechen viele Gewürze nicht nur gut, sondern wärmen uns auch von innen: Ingwer, Zimt, Kreuzkümmel, Anis und Muskat seien hier erwähnt. In der ayurvedischen Küche werden für die kalte Jahreszeit wärmende, süße, feuchte und ölige Nahrungsmittel empfohlen.

Ebenfalls wohlschmeckend und wohltuend ist eine Gewürzmilch: Milch (oder Soja-, Reis- oder Hafermilch) mit verschiedenen, wärmenden Gewürzen (z. B. Safran, Zimt, Nelken, Kardamom, schwarzer Pfeffer, Ingwer, Anis, Kurkuma) erhitzen, evt. mit Vollrohrzucker, Honig oder Agavensirup süßen und am besten abends schluckweise trinken.

Was kann frau/man noch tun, um in Zeiten wie diesen die Ausschüttung der Glückshormone anzuregen?
  • Koch dir ein stärkendes oder oder ein sonnig-fröhliches Süppchen.
  • Geh in der Mittagspause spazieren, nütze jeden kleinen Sonnenstrahl und denke an den nächsten Urlaub.
  • Frag deine beste Freundin, ob sie mit dir den kommenden Yoga-Workshop besucht.
  • Termin mit dem Glück: Schreib dir für jeden Tag etwas in den Kalender, das du gerne tust bzw. das dein Herz erfreut.
  • Mach dir einen Yogitee (Classic Cinnamon Spice) mit Milch und Honig.
  • Nimm ein gutes Buch zur Hand (ist bei frau zurzeit Walter Moers Das Labyrinth der träumenden Bücher) oder schau dir einen netten (bloß keinen deprimierenden!) Film an (heute läuft z. B. der durchgeknallte Me and you and everyone we know auf 3sat).
  • Umarm den Kollegen, der dir gerade mit der Begründung „weil ich’s schön find, dass du da bist“ Blumen (ja, in der Tat sehr schöne Rosen) geschenkt hat. Danke ;-).
  • Genehmige dir ab und zu ein Stückchen Schokolade, dann greif aber gleich zu der Guten, z. B. von hier oder - wer sie in Reichweite hat - der Schokomoussetorte!!! von der Kurkonditorei Oberlaa. Also zu einem Stück, nicht der ganzen Torte :-).
  • Zieh die Laufschuhe an und renn los! Dann wird dir auch schnell warm.
  • Backe Geburtstags-Schokomuffins für eine Freundin und feiere mit ihr.
  • Vergiss nicht zu lächeln, vor allem innerlich.
  • Und denk dran, bereits in vier Wochen beginnen die Tage wieder länger zu werden!
Was macht ihr gegen den Winterblues oder habt ihr gar keinen? Und warum habt ihr dann bitte bis hierher weitergelesen?

20. November 2011

November in der Wienerstadt: Bonjour Tristesse

Was tun, wenn es den ganzen Tag nicht so richtig hell werden will und man sich um drei Uhr Nachmittag bereits wie am Abend vorkommt? Und wenn die Wettervorhersage für die kommenden Tage, was sag ich, Wochen keine Besserung in Aussicht stellt?

Möglichkeit 1: Schokolade futtern und glücklich werden

Naja, die Problematik mit der Schoki müssen wir hier nicht näher erläutern. Gut schmeckt sie ja, aber ausgewogene Ernährung sieht anders aus... Wobei: Almrosenhonig, Chili & Ingwer, Mandeln, Orangen & Kardamom, Crunchy Belgian Cinnamon Cookie und Wild Strawberries - alles hier im Bild - ist eigentlich schon sehr ausgewogen ;-)

Aber schließlich will frau auch ihre Bikinifigur pflegen. Also, was noch?

Möglichkeit 2: Es wird a Wein sein...

Nun, auch dieses Bild bedarf wohl nur wenig Erläuterung. Ich sag nur, der Wein kommt aus dem Mittelburgenland (den Namen des Winzers finden Sie am Korken)  und heißt Vitikult Sonnensteig. Verspricht also ein bisschen Grauernovembertagtröstung. Ein bisschen. Aber schließlich muss frau ja auch etwas essen und entschließt sich daher, ein fröhliches Süppchen zu köcheln.

Daher also gleich zu

Möglichkeit 3: Süppchen am Köcheln

Das sonnig-fröhliche Kürbis-Linsen-Süppchen

1 kleine Zwiebel
1 kleiner Hokkaidokürbis
eine Handvoll rote Linsen
frischer Ingwer, Kreuzkümmel, Koriander, Chili, Kurkuma, eine Prise Zimt
Gemüsesuppe

Sonniges Süppchen am Köcheln: Püriert wird später.
Klein geschnittene Zwiebel in Ghee (oder Pflanzenöl) anrösten, geriebenen Ingwer dazu. Dann die Gewürze und den in kleine Stücke geschnittenen Hokkaido und die gewaschenen roten Linsen dazu und mit Gemüsesuppe aufgießen. Köcheln bis Linsen und Kürbis weich sind und sich ein warmer Kurkuma-Zimt-Geruch ausgebreitet hat :-) Pürieren und mit Kräutersalz und Pfeffer abschmecken.

Zu guter Letzt noch zwei Empfehlungen: Solltet ihr die Möglichkeit haben, Scott Matthew live zu erleben - nichts wie hin. Der gute Mann war vergangene Woche im WUK - like like like... Sehr sympathisch, gut gelaunt und vom Wiener Publikum geliebt, sang sich der Exilaustralier fröhlich durch den Abend, begleitet von Cello- und Pianoman. Als er dann den recht hohen Ton nicht ganz traf, war er selbst sehr erheitert und das Publikum freute sich mit ihm. Zwischen den wunderbar poetisch-fragilen Songs gab's Geschichten und Witzchen. Schön war's! Und die neue CD ist auch nicht schlecht.

Die zweite Empfehlung betrifft wieder mal das Kino und ist kurz, aber eindeutig: Spart euch diesen langweiligen, völlig oberflächlichen Jung-Freud-Film vom Herrn Cronenberg "A Dangerous Method" und geht lieber gut essen oder habt sonstwie Spaß. Ärgerlicher Unsinn das!

10. November 2011

Quiche: schnell und variantenreich

Diese Variante birgt die Räucherforelle inside!
Ich nehme mal an, ich bin nicht die einzige, die Bedarf hat an einem schnell geköchelten Büroessen, das frau am Vorabend zubereitet und auch in einer schlecht ausgestatteten bzw. nur rudimentär vorhandenen Büroküche (Mini-Backofen bzw. Mikrowelle, brrrr) problemlos aufwärmen kann. Ideal eignet sich dafür eine Quiche. Wenn frau es ganz eilig - sprich einen vorabendlichen Termin ;-) - hat, greift sie zum Fertig-Blätterteig. Vorsicht: Hier gibt es Qualitätsunterschiede! Daher nicht den billigsten nehmen, sondern das Kleingedruckte auf der Verpackung sorgfältig lesen. Es gibt auch frischen Blätterteig, der ohne gehärtete Fette, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe auskommt. Besser und ein bissl weniger kalorienreich ist natürlich ein selbstgemachter Mürbteig. Dazu aber ein andermal.

Bei der Quichefülle sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Eine ganz schnelle, schmackhafte, vegetarische Variante ist die

Lauchquiche (1 Portion - kleine Quicheform)

1 kleines Stück Blätterteig
knapp 1/16 l Milch
1 Ei
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, (Kurkuma)
1 Lauchstange
Pinienkerne nach Geschmack
ca. 30 g Pecorino

Die Quicheform mit dem Blätterteig auslegen. Pinienkerne trocken anrösten. Den Lauch waschen und in dünne Ringe schneiden, in Olivenöl anbraten, salzen und pfeffern. Die Milch mit dem Ei verquirlen, salzen, pfeffern und mit Muskatnuss (und wer mag auch mit etwas Kurkuma) würzen. Den Lauch auf dem Teig verteilen, den Guss darüber leeren. Mit frisch geriebenem Pecorino und den Pinienkernen bestreuen. Bei 200° ca. 20 Minuten backen.

Junge Römer, ähm Wiener - haben durchaus Potenzial, wir
freuen uns auf morgen...
Varianten: Für eine Portion 1/16 l Rahm (oder Milch) und 1 Ei verquirlen, salzen und pfeffern, Muskatnuss hineinreiben. In diese Grundmasse folgende Zutaten einrühren:
  • klassisch: je ca. 30 g Schinken oder Schinkenspeck und würziger, geriebener Käse
  • griechisch: blanchierter Blattspinat und klein gewürfelter Feta, Kreuzkümmel, Oregano
  • italienisch: geraspelte Zucchini (kurz anbraten und Flüssigkeit abgießen), Pinienkerne, Pecorino, Thymian
  • räucherfischig: Räucherforelle, ganz wenig Zitronenschale, Zitronenthymian, etwas Käse
  • tunfischig: eine halbe Dose Tunfisch natural, ein paar Salzkapern, 3 schwarze Oliven, Mozzarella, Oregano
  • asiatisch: Räuchertofu, roter Paprika, Currypulver. Milch evt. durch Kokosmilch ersetzen.
So, und mittlerweile ist der erste weiße 2011er eingetrudelt. Schau ma mal, was er so kann...

6. November 2011

Pastinake: Packen wir das Übel an der Wurzel

Heute ein Bildrätsel: Zu haben bin ich
im Hansen. Aber was bin ich wohl?
Die Sommerzeit ist beendet, die Uhren wurden vor einer Woche eine Stunde zurückgestellt. Der Winter kommt näher und langsam halten wieder die Wurzel- und Rübengemüse Einzug in der Küche. Widmen wir uns heute einem Gemüse, das zurzeit eine Art Revival erfährt.

Der Pastinak wurde schon von den Römern gerne verzehrt. Hierzulande war er bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ein wichtiges Grundnahrungsmittel, bis er vom Schnitzel - ähm nein, natürlich von Erdapfel und Karotte ;-) - verdrängt wurde. Jetzt ist das Wurzelgemüse bei uns wieder im Kommen und mittlerweile auch in Bioqualität im Supermarkt erhältlich. Gesund ist der Pastinak auch, denn die Rübe enthält viel Kalium und Vitamin C. Kochen wir uns also heute eine




Pastinakencremesuppe


Sonnenblumenöl
1 Schalotte
3 Pastinaken
1 mehliger Erdapfel
1/2 TL gemahlener Kümmel
etwas Kokosmilch
gehackte Petersilie

Pastinaken und Erdapfel schälen und in Stücke schneiden. Die in Stücke geschnittene Schalotte in Sonnenblumenöl glasig braten, die Pastinaken- und Erdäpfelstücke und den Kümmel dazugeben und kurz mitbraten. Mit der Gemüsesuppe aufgießen und das Gemüse weich köcheln. Kokosmilch einrühren und pürieren. Mit den Erdäpfelchips und der gehackten Petersilie bestreuen.

Gemüsesuppe

1 Bd. Suppengrün
1 Lorbeerblatt
ein paar Pfefferkörner
1 EL Salz
1 Scheibe Ingwer
1 Sternanis

Suppengemüse waschen und in grobe Stücke schneiden. Alle Zutaten mit Wasser im Schnellkochtopf aufsetzen und 10 Minuten köcheln, dann abseihen.

Erdäpfelchips

2 festkochende Erdäpfel
Olivenöl
Meersalz mit Rosmarin

Die Erdäpfel schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden (geht am besten mit einem Gemüseschäler). Auf ein Backblech legen, mit Olivenöl beträufeln und salzen. Ca. 10 Minuten im Backrohr bei 200° knusprig backen.


(Rezept im November 2016 aktualisiert)

So, langsam kann man dann auch die 2010er Weißweine austrinken. Wird eh Zeit, dass die wegkommen. Was man so liest, sollen die 2011er wieder gaaaaaaaaaaanz gut werden. Hoffen wir's und freuen wir uns darauf...

23. Oktober 2011

Indian Summer

Viennale ist in der Wienerstadt (genauer: Tag 2 von 13 bzw. für frau heute Film Nr. 3), jöööööööö schau. Und das bedeutet: wenig Zeit zum Köcheln ;-) Also muss etwas Schnelles her. And here it is:

Indian Summer (orangefarbenes Herbstgemüse, ayurvedisch angehaucht)

Ja, so essen (und trinken) wir: Am liebsten gut :-) Auch wenn
es schnell gehen muss. Oder gerade dann?
Der Wein ist vom Artner, der Roman von Jónina
Leósdóttir und die Stäbchen sind nur zur Deko....
Einen kleinen Hokkaidokürbis (das ist bekanntlich der, den man nicht schälen muss) und 1-2 Süßkartoffeln klein würfeln, mit Schwarzkümmel, Lorbeerblatt, evt. etwas Salz würzen und in wenig Gemüsesuppe köcheln. Nach ein paar Minuten eine Currymischung (frau griff heute zu einer in Köln erstandenen Limonen Curry Mischung, die aus Koriander, Kumin, Limonen, Kurkuma, Ingwer und grünem Pfeffer besteht) oder Kurkuma sowie Kokosflocken oder Kokospulver dazu geben. Kurz bevor das Gemüse weich ist, in einer kleinen Pfanne einen Esslöffel Ghee erhitzen, Kreuzkümmel und Koriander (beides vorher gemörsert) anbraten, Senfkörner und frisch geriebenen Ingwer kurz mitbraten. Dann das Ganze zu dem Gemüse geben und abschmecken. Ein schönes herbstliches Gemüse :-)

Das Schlusswort gehört heute den Attwenger-Buam, die gerade beim FM4-Fest in München das Publikum Pogo tanzen lassen:

Wos tan wir auf ana Kugl, de si um si söwa drad. rennan umanaund auf ihr und schauen, dass uns ned owewad.

10. Oktober 2011

Ich nenn's jetzt einfach mal Sojasalsiccia

Heute mal wieder etwas Italienisches. Perché la vita è bella :-)

Gnocchi di Ricotta (2 Portionen)

250 g Ricotta
2 Eigelb
Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss
50 g frisch geriebener Parmesan
50 g glattes Mehl


Das Rezept für diese fluffigen Gnocchi (und kann bitte endlich, endlich, endlich jemand dem Durchschnittswiener klar machen, wie man Gnocchi korrekt ausspricht? Danke.) hat frau bei der Küchenschabe gefunden, hier nur die halbe Menge.

Ricotta mit Eigelb glatt rühren. Mehl, frisch geriebenen Parmesan, Salz, Pfeffer und Muskatnuss unterrühren. Der Teig ist sehr weich und muss mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten.

In der Zwischenzeit das Sugo zubereiten: Statt des Salsicciasugos (das finden Sie bei der Küchenschabe) habe ich eine vegetarische Variante mit Sojagranulat geköchelt – ok, das klingt jetzt nicht so mediterran wie Salsiccia ;-), schmeckt aber mit frischen bzw. getrockneten Kräutern sehr lecker.

Gewünschte Menge Sojagranulat (ca. 2 EL pro Portion) in die entsprechende Menge kochende Gemüsesuppe geben und zehn Minuten quellen lassen. Eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe hacken und in Olivenöl anbraten. Mit etwas Rotwein ablöschen und mit den geschälten, zerkleinerten Tomaten (Pelati) aufgießen. Die „Sojasalsiccia“ in das Sugo geben und eine Karotte hineinraspeln. Mit Salz, Pfeffer, ganz wenig Rohrzucker, Sonnentor Scharfmacher-Mischung und getrockneten Kräutern (Oregano, Thymian) würzen und einige Minuten köcheln. Frische Kräuter (nach Geschmack und Vorhandensein: Basilikum, Rosmarin, Thymian…) am Schluss dazu und evt. noch mit schwarzen Oliven verfeinern.

Der Nachtrag zur Beköchelung: Der linke Herr hat viel geredet,
der rechte war eher ruhig: Wladimir Kaminer und
Patrick Müller machten auf "Küche totalitär".
Nebenbei haben wir Salzwasser in einem großen Topf erhitzt und wenden uns nun wieder dem ausgeruhten Teig zu: Von der Ricottamasse mit zwei nassen Löffeln Nockerl abstechen, leicht bemehlen und auf einen bemehlten Teller legen, damit sie nicht kleben. Sofort in das nur siedende Wasser gleiten lassen und zehn Minuten ziehen lassen. Vorsicht: Nicht kochen lassen! Der Teig ist sehr weich, daher werden die Gnocchi auch so fluffig. Die Gnocchi mit dem Sugo übergießen und mit frischem Parmesan bestreuen. Und weil der Rotwein ohnehin schon offen ist, kann man den auch gleich dazu trinken.

Und morgen bleibt die Küche kalt, denn da lässt sich frau prominent beköcheln ;-)

7. Oktober 2011

Einfach und fein zugleich

Arm, aber sexy: So bezeichnete Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit ja bekanntlich vor einigen Jahren die deutsche Hauptstadt. Arm, aber bio! hat Rosa Wolff ihr Kochbuch genannt, das in der Edition Butterbrot :-) (als wohlfeiles Taschenbuch) erschienen ist. Wolff will mit ihrem Buch zeigen, dass die Gleichung bio = teuer, konventionell = billig nicht stimmt und man sich auch mit wenig Geld gesund und biologisch ernähren kann. Voraussetzung ist allerdings, dass man die Nahrungsmittel saisonal auswählt und selbst fleißig den Kochlöffel schwingt.

frau ist auch überzeugt, dass es genügend biologische Grundzutaten gibt, die erschwinglich sind. Allerdings - wie gesagt - man muss bereit sein zu kochen. Aber es lohnt sich...

Die Grundlagen dafür liefern die schlichten, aber praktikablen Rezepte aus diesem Kochbuch, die man/frau natürlich nach Lust und Laune variieren kann.


Anstatt "aufgemaschelter" Gerichte, bei denen Luxus-Zutaten lieblos zubereitet und damit verschwendet werden, ist es gescheiter, einfache Speisen zu genießen und dabei das Hauptaugenmerk auf eine hohe Qualität zu legen. Beim Einkaufen sollte man darauf achten, nur die Mengen zu nehmen, die man auch wirklich benötigt und verkochen kann. Also, besser am Bauernmarkt einkaufen, wo man auch nur zwei Äpfel oder ein halbes Kilo Erdäpfel bekommt, als im Supermarkt zu - meist noch dazu mit Verpackungsmüll umhüllten - Großfamilienmengen zu Angebotspreisen zu greifen.


Wolff plädiert auch dafür, auf Fleisch aus Massentierhaltung zu verzichten, was frau am köcheln voll und ganz unterschreiben kann. Denn, wie Wolff treffend bemerkt: "Lebewesen Quälereien ersparen - ist das Verzicht?"Auch interessant: Weniger als ein Drittel unseres Brotes (Wolff spricht von Deutschland, es wird aber in Österreich nicht viel anders sein) wird noch handwerklich hergestellt. Der Großteil kommt aus Fabriken. Und das schmeckt man leider. Wer ordentliches Brot will, geht zum Biobäcker oder bäckt selber.

Wer sein Brot nicht selbst backen will, kann zum Beispiel zu Joseph - Brot vom Pheinsten pilgern, der vor kurzem in der Naglergasse (ja, wir sind wieder in der Wienerstadt) seine erste Filiale eröffnet hat.


Der Bäcker Josef Weghaupt darüber, was ein wirklich gutes Brot ausmacht:
Roggen-Honig-Lavendel-Praline vom Pheinsten.
Bissl Biobutter drauf und gut isses.

"1) Lange Ruhezeiten für den Teig, 2) hochwertige Zutaten aus rein biologischem Anbau, 3) schonende Zubereitung und 4) Leidenschaft!" Klingt gut und schmeckt auch so. Das Brot des Waldviertler Biobäckers ist wirklich etwas Besonderes: Das Getreide stammt nicht nur zu 100 Prozent aus österreichischer Bioproduktion, sondern wird sogar nach Demeter-Richtlinien angebaut, das Brot in reiner Handarbeit hergestellt. Der Teig darf bis zu 48 Stunden ruhen, bevor er in den Ofen wandert. Neben Brot und Gebäck werden  auch Süßgebäck, wie z. B. ein zart-herbes Schokoküchlein mit in Honig gerösteter Macadamianuss (jujjjjjj) sowie Pestos und Aufstriche angeboten. Na dann, auf in die Naglergasse! Das Joseph Brot gibt es übrigens auch hier

3. Oktober 2011

Kniesockenglück im Oktober

Ich glaub, sowas nennt man "Kaiserwetter": vor dem
 Eisgreißler am ersten Oktober-Nachmittag
An diesem supersonnigen ersten Oktober-Wochenende gab es gleich dreimal Kniesockenglück:

1. Freitag Abend: Abendessen und Uhudlertrinken im schönen Stomach-Gastgarten in Gesellschaft der beiden schwarzen Stomachkatzen.

2. Samstag Nachmittag:  Zwetschke und Trüffel vom Eisgreißler

3. Sonntag Nachmittag: Weinlesefest in den Oberlaaer Wein...ähem... "bergen" bei strahlendem Sonnenschein

... und in den Oberlaaer Rieden am
zweiten Oktober-Nachmittag
Und weil es so schön sommerlich war, wurde am Abend dann noch schnell ein passend-sommerliches Letscho (in Anlehnung an ein Sonnentor-Rezept) geköchelt...

Letscho "mit scharf" ;-)

1 Zwiebel
3 Paprika - am schönsten in rot, orange und gelb
1 Zucchino
etwas klare Gemüsesuppe
ca. 1/2 Glas Tomatensoße
etwas Vollrohrzucker
Sonnentor Scharfmacher Gewürz-Blüten-Mischung
frischer Thymian und Rosmarin


Zwiebel in Olivenöl anrösten, klein geschnittenes Gemüse dazu, mit Tomatensoße und Gemüsesuppe aufgießen. Mit Scharfmacher-Mischung, Rosmarin und Thymian und Vollrohrzucker würzen, evt. nachsalzen und köcheln. Das Gemüse sollte noch knackig sein.
Wer es noch schärfer mag, gibt noch Extra-Chilis dazu. Dazu gibt's Rosmarinerdäpfel. In die könnte frau sich eingraben: Gekochte Erdäpfel von der Biobäuerin in große Stücke schneiden und mit frischem Rosmarin in Olivenöl anbraten, Kräutersalz dazu, mhhhhhhhhh

29. September 2011

Bye bye, Thai

Jetzt werd ich aber langsam bös. Kein Supi-
Mittags-Thai-Curry mehr in der Fasangasse!
aboutpixel.de  © Poomping Praison
Die Fasangasse ist ein trauriges Kapitel. Bald stehen hier mehr Geschäftslokale leer, als es Geschäfte gibt. Zumindest solche Geschäfte, in die frau auch hineingehen will. Also nicht das Wettcafe, der Pizzamann, irgend so eine fettige Wokbude, ein Perückenladen, ein Fünf-Euro-Shop etc. Seeehr traurig das alles. Und jetzt hat offensichtlich auch unsere Thai-Curry-Frau ihre wenigen Sachen gepackt :-( Wird Zeit, dass unser Büro wieder mal umzieht (ist für Ende 2012 angekündigt, dann muss frau nicht mal mehr den Donaukanal überqueren, hihi).

Hm. Gut, dass frau gestern selbst ein Gemüsecurry geköchelt hat. Allerdings nur ein ganz schnelles mit einer fremd zubereiteten, milden Currypaste (zwar aus dem Glas, aber immerhin in Bioqualität).

Grünes Gemüsecurry mit Räuchertofu (2 Portionen)

1 kleine Zwiebel
Grüne Thai-Currypaste (die Menge richtet sich nach der gewünschten Schärfe bzw. Intensität des Gerichts)
1 kleiner Karfiol
½ roter Paprika
½ Stück Räuchertofu
5 Baby-Maiskolben (aus dem Glas)
1 kleine Dose Kokosmilch (Empfehlung: Fairtrade-Produkt)

3 Limettenblätter (getrocknet)
Sweet Thai-Basilikum
Vollrohrzucker
Sojasoße
Zitronen- oder Limettensaft


Karfiol in Röschen teilen und kurz in Salzwasser vorkochen (sollte noch sehr bissfest sein). Maiskölbchen vierteln, roten Paprika und Räuchertofu klein schneiden. Zwiebel fein hacken und in Sonnenblumenöl anrösten. Grüne Currypaste dazu und mitrösten. Mit etwas Gemüsesuppe und einer kleinen Dose Kokosmilch aufgießen, die Limettenblätter hinein geben und ein paar Minuten köcheln lassen. Süßes Thai-Basilikum, das Gemüse und den Tofu dazugeben und kurz weiterköcheln. Mit Vollrohrzucker, Sojasoße und Zitronen- oder Limettensaft würzen. Wer mag, streut noch frisches Koriandergrün darüber.

Dazu gehört natürlich Basmatireis, dem mitgeköchelte Gewürznelken ein wunderbares Aroma verleihen.

21. September 2011

Gemüseküche mit Herz und Dille

Fisolen, Rahm und Dille. Geschmack der Kindheit.
Rahmfisolen waren eine von fraus Lieblingsspeisen, als frau kind war :-). kind war ja eher eine Beilagenesserin, würde man in der Wienerstadt sagen. Wenn überhaupt. Esserin, mein ich. War nicht so meine Lieblingsbeschäftigung.

Jedenfalls sind mir die Rahmfisolen irgendwann abhanden gekommen. Hm. Dann hab ich sie 2011 "wiedergekocht" (also die Dillfisolen mit Erdapferln, siehe unten :-) und mich gefragt: Wie kann man Gemüse derartig niederkochen und quasi zweimal abmurksen (weich kochen und einbrennen!) wie in der traditionellen Wiener Küche??? Also, keine Angst, jetzt kommt kein Fisolenrezept. Aber nach Kindheit hat's trotzdem geschmeckt. Muss an der Dille liegen :-)

Stattdessen zwei Empfehlungen und ein "herziges" Foto:

Ja, wenn die Liebe mitspielt, kommt sowas raus. Ist mir bei
der Biobäuerin am Karmelitermarkt ins Sackerl gehüpft. Die
Erdäpfel schmecken übrigens super!!!
1. Filmempfehlung: Whores' glory. Ein Hurenfilm von Michael Glawogger. (ist der Untertitel). Ist heftig und durchaus nicht jugendfrei. Anschauen. Und die Musik genießen! Viiiiel Coco Rosie & Antony... All those beautiful boys... und PJ Harvey und auch die restlichen Nummern sind so unglaublich gut gewählt. Yep! Beste Filmmusik seit langem. Und ziemlich geniale Doku, die zu Recht den Spezialpreis der Jury in Venezia bekommen hat...

2. Lokalempfehlung: Muskat am Yppenplatz. Sehr entspannt und leckeres vegetarisches Essen, bekömmliche Bierchen und Spritzweine! Und überhaupt wollte frau schon mit 17 ein Lokal in dieser Art aufmachen (Gastro und Buchhandlung kombiniert). Gut so!

18. September 2011

Der Wald in uns

Originell findet frau die Botschaft, die zurzeit die Bimhaltestellen der Wienerstadt schmückt: "Jetzt neu: In Wien sind alle freundlich zueinander." Was will uns der Michi damit sagen???

Weilt der Wohnungsgenosse in der Wienerstadt, wünscht er sich (eigentlich jedes Mal) eine Fritattensuppe und ein Schnitzi (das echte Wiener, also Kalb) bei einem Wirten seines Vertrauens (da kann man nicht vorsichtig genug sein - beim Wirtenvertrauenschenken mein ich ;-), begleitet von einem oder eher mehreren O-Bieren. Nun ja. Das nahezu unerschütterliche Vertrauen ins O-Bier kommentiert frau jetzt nicht...

Mikado im Kochtopf. Jetzt bloß nicht zittern!
Auch des Öfteren gewünscht wird Pasta al boscaiolo. Die macht dann frau am köcheln am eigenen Herd. Für die Holzfäller- oder Förster- oder Waldarbeiternudeln (ganz klar ist mir die Übersetzung von boscaiolo  nicht, also Muttersprachler sind hier gefragt?!) eignen sich Penne, Maccheroni, Maccheroncini, quasi alle Pastaformen, die die Soße in und um sich gut aufnehmen können.  Und die macht frau so:

Maccheroni al boscaiolo

Zwiebel und mageren Speck (oder nur Zwiebel) kleinwürfelig schneiden und in Olivenöl anrösten. Champignons blättrig schneiden und mitrösten. Pelati und klein geschnittenen Knoblauch, Thymian, Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, Peperoncini dazu und bissl verkochen. Obers (Panna) einrühren und frisches Basilikum dazugeben und noch kurz weiterschmurgeln lassen. Al dente gekochte Pasta zu der Soße geben, damit sie sich gut in die Soße schmiegen kann. Evt. mit frischem Parmesan und/oder Petersilie drauf und Blattsalat dazu servieren.

Zum Ende des Sommers noch ein Textstückchen aus fraus Lieblingskapitel "Kniesockenglück"  in Ilma Rakusas Mehr Meer, das eigentlich ins Frühjahr gehört. Aber ist jetzt halt nicht, daher egal und jetzt:

Auch ein Schwamm, hier am Baum. Nicht im Wald,
sondern im Botanischen Garten.
"Oft aber war das Leben zum Greifen, das Glück. Am ersten Frühlingstag hieß es: Kniesocken. Nicht Kurzarmpullover, sondern Kniesocken. Denn zu den roten, blauen oder gestreiften Kniesocken gehörte ein kurzer Rock, kurz genug, um einiges vom Bein freizugeben. [...] Das kleine Glück dauert eine kleine Weile. Es kommt, geht, kommt wieder, in dieser oder jener Gestalt. Es hat Namen wie: Kniesocken, Schaukel, Abendbad im Meer, Küssen, verbotene Lektüre. Je nach Jahreszeit. Lässt es mich lange im Stich, droht die Verlorenheit. [...] Nie hatte ich eine größere Verlorenheit empfunden. Es war ein Absturz in mich selbst, in meine eigene Bodenlosigkeit. In einen uralten Schmerz. [...] Etwas war am Werk. [...] Das waren Lebenszeichen. Erste Regungen einer Leidenschaft ohne Leiden. Chinesisch, sagte ich mir. Stress cool (Zen). Und: Halt dich ans Kniesockenglück."

5. September 2011

Summer - to be continued

Die Vorspeise: Tagliatelle mit Garnelen und - nein, nicht
Rosinen, sondern istrischen weißen Trüffeln, mhhh
frau durfte in den vergangenen Tagen in Kroatien ihre Beine unter dem Sonnenschirm ausstrecken und das Leben genießen. Die einzigen Fragen, die zu entscheiden waren, lauteten "Soll ich schon wieder ins Wasser gehen?" und "Wohin gehen wir heute essen?" Wie unangenehm.

Kulinarisch war der Urlaub wieder einmal von allerlei Fischgetier geprägt: Muscheln, Garnelen, Brassen und auch eine Forelle wurden da herbeigeschleppt. Dazwischen gab’s zur Abwechslung Pizza mit dem leckeren Pršut, dem dalmatinischen Rohschinken. Wesentlich weniger Auswahl wurde gemeinerweise der mitreisenden Vegetarierin geboten. Die kroatische vegetarische Küche ist noch nicht so richtig ausgereift :-(

Als kulinarisches Highlight ist das Restaurant Barbat im gleichnamigen Ort auf der Insel Rab zu nennen, in dessen Nähe wir zufällig wohnten. So beschreiben sie sich selbst: "We use our homemade, ecologically grown olive oil and herbs. The fish and crabs swimming peacefully in the huge aquarium not far from your table will help you feel more comfortable and relaxed. The Barbat Restaurant is the winner of the award for the most beautiful and best-decorated terrace on the Island of Rab in 2002, 2003, 2004 and 2005." Nicht nur die Terrasse war (auch 2011) hübsch anzusehen, sondern auch das Essen. Ein Teil des Getiers durfte allerdings nicht allzu lang friedlich in dem tatsächlich riesigen Aquarium plantschen ;-)

Das Veggie-Highlight der kroatischen Kreativküche: der
vegetarische mediterrane Teller. Beachten Sie den
im Paprika servierten Pilz ;-)
Neben dem oben abgelichteten Freund samt Trüffeln gab es auf der Speisekarte immerhin auch eine eigene (kleine) Abteilung "für Vegetarier". In anderen Restaurants wurden als vegetarische Alternativen Kartoffeln mit Käse, vegetarischer Salat (so stand’s tatsächlich auf der Karte), Spaghetti mit Tomatensugo oder Pizza offeriert. Naja, wie gesagt, die Veggieküche ist ausbaufähig. Mr. Ottolenghi, bitte kommen!

Sehr empfehlenswert für Rab-Besucher ist jedenfalls ein Besuch von Natura Rab. Unter diesem Namen werden in zwei Geschäften die biologischen Produkte des Familienbetriebs direkt vertrieben. Angeboten werden u. a. Olivenöl, Honig, Oliven, Kräutertee, Kräuterschnäpse bis hin zu Massage- und ätherischen Ölen, Propolistropfen, Seifen etc.

Zurück in der Wienerstadt zeigt sich der September von seiner schönsten Seite. Also gibt es doch noch ein paar Gelegenheiten, durch die Stadt zu flip-floppen…

24. August 2011

Ja, er ist’s

Für den kleinen und den großen Durst ;-)

Jetzt lässt er es aber noch einmal ordentlich krachen, bevor er sich verabschiedet. Doch dem gelernten Wiener kann er es natürlich niemals Recht machen.

Zuerst gibt er sich scheu und lässt den anderen den Vortritt, was das Wienerherz natürlich gar nicht goutiert ("Koid is!"). Zeigt er sich dann endlich in seiner ganzen Pracht, wird wiederum geraunzt, was das Zeug hält ("Haaaß is!").

Hafenkneipe - gut besucht

Nun, gestern hatte es in der Wienerstadt um 16.50 Uhr 36 Grad (das ist übrigens haargenau das Doppelte von dem Wert von vor einem Monat). Heute um dieselbe Zeit hatte es immerhin noch 34.

Wer sagt’s denn, es geht ja. Wäre nicht schon Ende August, wäre das ein schöner Sommerbeginn. Aber so freuen wir uns über den doch recht würdigen Sommerausklang - bevor dann eh bald wieder der Winterschlussverkauf startet.

PS. Ach ja, das Ziegenkäseeis schmeckt supergut und harmoniert wunderbar mit der Johannisbeere :-) Bei diesem kurzen Sommer muss frau schnell sein beim Eisverkosten...

18. August 2011

Auf der Suche nach dem verlorenen Sommer

Nun währt dieser Sommer doch schon fünf Tage. Die erfreulichen Temperaturen führten uns gestern zum Eisgreißler in die Rotenturmstraße. Für dieses Bioeis wird frau am köcheln glatt dem absolut unwiderstehlichen, in diesem Blog schon des Öfteren gelobten After Eight Eis von der Praterstraße untreu.

Hier sieht man keine Schlange. Eher ungewöhnlich.
Quelle: Eisgreißler
Der erst heuer eröffnete Laden ist so klein, dass sich stets eine beachtliche Schlange auf dem Gehsteig bildet. Und das zieht offensichtlich noch mehr Leute an… Kommt man schließlich mit seinem mühevoll erjagten Eis wieder aus dem Laden, muss man es verteidigen – zumindest gegen die sehnsüchtigen bis gierigen Blicke der Wartenden. :-)

Gestern probiert: Johannisbeere und Butterkeks. Yummie! Besonders die Beere begeisterte: Das Johannisbeer hat erstens eine wunderschöne Farbe und schmeckt zweitens GENAUSO wie Eis in der Kindheit geschmeckt hat. Zumindest kam beim Schlecken so ein Gefühl von Kindheitssommern in mir hoch. Als es noch richtige Sommer gab und wir barfuß durch die Wiesen gerannt sind und geglaubt haben, als Stadtkinder schneller als die Bauernbuben rennen zu können. Schön blöd. :-(

Bevor es jetzt endgültig sentimental wird, empfiehlt frau am köcheln noch die Sorten Alpenkaramell, Walnuss und Birne (das ist sogar vegan und schmeckt superintensiv nach reifen Birnen). Kein Wunder, denn verwendet werden Biomilch, Bioobers und Biojoghurt aus eigener Erzeugung, frisches Obst etc. Verzichtet wird hingegen auf Zusatz-, Farb- und Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und Geschmacksverstärker. Recht so! Was frau unbedingt heuer noch kosten will, ist Ziegenkäse. Und die Bitterschoko war gestern leider auch schon aus. :-(

Und jetzt hoffen wir noch auf ein paar laue Abende, um unsere Hintern noch ein bisschen in diversen Schanigärten platt sitzen zu können…

10. August 2011

Misosuppe auf der Hauptallee

Island meldet "clear sky" bei bis zu 19 Grad. Nicht mal bei
der Temperatur kann die Wienerstadt derzeit mithalten…
Quelle: http://en.vedur.is/
Nach dem Beitritt zur FB Gruppe Dreckswetter 2011 – Ich war dabei - die im Übrigen bereits mehr als 7.000 Fans hat… Ja, DAS ist halt ein Thema, das die Leute bewegt ;-) – überlege ich mir angesichts der Hartnäckigkeit dieser mehr als bescheidenen Wetterlage, ob diese nicht doch irgendwelche Vorteile haben kann.

Ok, der Weißwein bzw. Spritzer bzw. das Bierchen werden nicht so schnell warm (das werden sie aber sonst im Regelfall auch nicht ;-). Sehe ich mir die "Zehn Dinge, die frau am Sommer mag" Liste an, kommen mir die Tränen. Die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, heul… Der Lavendel ist verblüht und das Kino wie noch nie befindet sich auch schon in der letzten Runde. Gänsehäufl: Denk gar nicht dran! Immerhin: Beim Eissalon auf der Praterstraße musste ich mich gestern nicht anstellen.

Ich puste den Staub von den Flip-Flops und schaue aus dem Fenster auf den Regen. Autowaschen ist sinnlos. Hätte ich aber ohnehin nicht vorgehabt. Fensterputzen detto. Auch das stand nicht auf meiner To-do-Liste. Die Regenjacke ist mein ständiger Begleiter. Nervt schon. Also lieber zuhause bleiben und ein Buch lesen. Zum Kochen hab ich auch nicht so richtig Lust. Und außerdem gelüstet es mich seit gestern nach japanischem Essen.

Denn die gestrige Hauptalleebelaufung wurde vom Hörbuch mit dem schönen Titel Am Meer ist es wärmer beschallt. Da wird vielleicht viel gegessen, in dieser in Japan angesiedelten Geschichte. Was insofern recht fies ist, weil einem das Wasser im Mund zusammenläuft angesichts der von Hiromi Kawakami doch recht anschaulich geschilderten Speisen und Lebensmittel. Und weit und breit kein japanisches Restaurant in Sicht. Ok, auf der Praterstraße wäre eines. Aber jetzt ist doch Laufen angesagt und nicht Essen. Jedenfalls hab ich seither sooo einen Gusto auf Misosuppe und Sushi. Morgen mittags gibt es aber dann endlich eine Bestellung beim Japaner…

Dafür habe ich ein paar Ideen für die Verwendung des Balsamstrauchs zusammengetragen:
Blätter und Blüten können frisch oder getrocknet verwendet werden. Als Tee wirkt er anregend für den Kreislauf, ist allerdings recht "kräftig" im Geschmack (wenn er so schmeckt wie er riecht, würde ich sagen: strenge Kampfer-Zitrone-Balsam-Note). Man kann auch eine Teemischung aus Zitronenverbene und Balsamstrauch zubereiten. Das probiere ich vielleicht mal. Getrocknet können die Blätter und Blüten auch zur Raumbeduftung eingesetzt werden. Zum Räuchern eignet sich der Balsamstrauch angeblich auch. Zu den Temperaturen würde es passen, kling Glöckchen, klingelingeling...

So, jetzt wage ich mich doch noch hinaus und gehe auf ein Trostbierchen ;-)

6. August 2011

Curry geht immer

Update 2017: Fischcurry mit feinem Zander- und Heilbuttfilet sowie Bio-Garnelen. Die Gewürzmischung passt noch. 😊
Ob's stürmt, ob's schneit, ein Curry ist nicht weit :-) Oder sollte nie weit (weg) sein, daher hier ein Rezept. Weil frau Fisch so liebt, gibt es heute Fischcurry.

Das Ergebnis hat fast was Yin-Yang-haftes ;-)

Dazu gleich mal eine unbezahlte Werbeeinschaltung für den Cerny Fischstand vor dem Badeschiff (vulgo Fischmarkt beim Badeschiff, Fr und Sa dort anzutreffen). Liebe Leute, wenn ihr in der Wienerstadt seid, geht dort hin und kauft die guten Fischerln und Fischaufstriche und sonst was! Sonst gibt es den nächstes Jahr nicht mehr. Und das wäre wirklich jammerschade. Oder weiß jemand, wo man in der Gegend guten Fisch in großteils Bioqualität bekommt? Hm?


Fischcurry (für zwei Personen)

3 EL Öl
1 Schalotte
1/2 TL Koriandersamen (im Mörser zerstoßen)
1 TL Senfkörner
1 Stück frischer Ingwer
1-2 getrocknete Chilischoten (oder drei von diesen winzigen Sonnentor-Chilis)
1/4 TL Bockshornkleesamen gemahlen
1 TL Currypulver 
1/2 TL Kurkuma
ein paar Curryblätter (zwischen den Fingern zerreiben)
ein paar frische Kirschtomaten oder 1/3 Dose Passata oder geschälte Tomaten
1 kleine Dose Kokosmilch, Wasser
Salz
2 Fischfilets (mit festem Fleisch)
ein paar Garnelen
1/2 TL Tamarindenpaste
frische Petersilie oder Koriander

Ein Teil der Zutaten hat sich in Pose geworfen,
um ins Internet zu kommen.
Zwiebel fein hacken und im Wok mit den Koriandersamen und den Senfkörnern (Achtung: die hüpfen!) im Öl anrösten. Danach den geriebenen (oder klein geschnittenen) Ingwer, die Chilischoten, die Bockshornkleesamen, das Currypulver, Kurkuma und die Curryblätter dazu. Dann die geschnittenen bzw. geschälten Tomaten hinein, etwas salzen und ein paar Minuten einköcheln lassen. Die Kokosmilch und ca. noch einmal so viel Wasser dazu und die Garnelen und die in mundgerechte Stücke geschnittenen Fischfilets hineingeben. Mehr ziehen lassen als kochen, damit der Fisch nicht zerkocht. Nach ein paar Minuten die Tamarindenpaste unterrühren und abschmecken. Dazu passen Basmatireis und zum Kühlen ein Grüner Veltliner (meiner war aus dem Kamptal). Wer es nicht zu scharf mag, sollte erstens mildes Currypulver nehmen, sich den Einsatz der Chilischoten genau überlegen und diese vor dem Essen auf jeden Fall rausfischen. Weil drauf beißen ist ganz schlecht für Zartbesaitete :-(. Frische Tomaten und die Tamarindenpaste machen das Fischcurry leicht säuerlich, wer das nicht mag, lässt beides weg und nimmt mehr Kokosmilch, dann wird's cremiger. Und es schmeckt ohnehin jedes Mal anders ;-)

Die Mengenangaben sind hier nicht zu genau zu nehmen und - natürlich - Geschmacksache. Mit dem Salzen sollte man allerdings sehr gut aufpassen. Und was ist schon eine Prise? Bei einem Indisch-Kochen-Kurs hat sich frau am köcheln sehr über die indischen Maßeinheiten amüsiert. Die indische Kochlehrerin meinte nach dem Verkosten eines Gerichts: "Da fehlt noch eine Prise!", sprach's und warf noch eine gute Handvoll Gewürze in den Kochtopf. Und das im Schnitzelland, wo jahrzehntelang nur Salz, Pfeffer, Maggi und vielleicht noch Kümmel als Gewürze bekannt waren.