21. Juli 2015

Caponata - Wien darf ein bisschen Sizilien werden

Den passenden Keramiktopf von Emile Henry fürs Melanzanigericht - in Aubergine ;-) - erstand
frau kürzlich zum Schnäppchenpreis im Cuisinarium.


Wenn frau abends Eiswürfel in ihrem Weißweinglas versenkt, dann ist es wirklich heiß. Passend zu den mediterranen Temperaturen kommt heute ein ebensolches Gericht auf den Tisch. Caponata, ein Gemüsegericht auf Melanzanibasis, stammt aus Sizilien und hat einerseits den Vorteil, dass sie schnell zubereitet ist. Andererseits kann man sie warm oder kalt essen, pur oder mit Polenta oder gutem Brot.

Die Sizilianer bereiten die Caponata meistens mit Rosinen zu, auf die ich verzichte, da ich diese verschrumpelten Trauben so gar nicht leiden kann. Worauf ich aber nicht verzichte, sind die Pinienkerne, die nicht nur wichtig für das Aroma sind, sondern auch für die Eiweißzufuhr sorgen. Ebenfalls wichtig für das Aroma dieses Gerichts ist der leicht (!) süß-saure Geschmack, der durch die Zugabe von Zucker und Essig entsteht. Aber Vorsicht bei der Dosierung, das soll nicht zu dominant (also weder zu süß, noch zu sauer) werden, sondern schön rund schmecken. Statt der gerne in Italien verwendeten Stangensellerie habe ich eine Fenchelknolle "hineingehäckselt", wie der Küchenjunge dazu sagt. Bei den Oliven habe ich in Italien erstandene Olive Taggiasche, aus Ligurien stammende, kleine, feste, geschmacklich sehr runde Oliven in Salzlake genommen. Die Salzkapern sind von den Liparischen Inseln und das Olivenöl vom Gardasee. Ach, Italien!


Caponata (2 P.)


Olivenöl

1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
1 Melanzani 
1 Fenchelknolle
1 roter Paprika
5 Tomaten
2 EL Oliven 
1 EL Salzkapern (Salz abspülen!)
1-2 EL Tomatenmark 
1 EL Pinienkerne
1/2 TL Rohrzucker
1 guter Spritzer Rotweinessig
Salz
schwarzer Pfeffer
grob gehackte Petersilie

Tomaten häuten und in Stücke schneiden. Melanzani in kleine Würfel schneiden, in eine Schüssel geben und salzen. Paprika ebenfalls in kleine Stücke und die Fenchelknolle halbieren und in feine Ringe schneiden. 

Die klein geschnittene Schalotte in Olivenöl anbraten, einen Löffel Wasser und die Melanzaniwürfel dazugeben und braten. Dann das restliche Gemüse, Knoblauch, Tomatenmark, etwas Wasser, die Oliven und Kapern in den Topf geben und weiterbraten. Den Rohrzucker am Topfboden verrühren und mit dem Essig ablöschen. Gut verrühren, salzen und pfeffern. Wenn das Gemüse weich ist, abschmecken und mit der Petersilie bestreuen.

Jetzt aber schnell raus aus der heißen Küche...
In der Nelke am Volkertmarkt lässt es sich lauschig sitzen - wenn man ein Plätzchen ergattert.

16. Juli 2015

So ein Topfen



Ja, genau so mögen wir Kuchen: Schnell zubereitet, aber saugut! Der Biohof Adamah hat uns ein wunderbares Rezept für einen saftigen Topfen-Marillen-Kuchen zukommen lassen. Dieses stammt von Alexandra Palla, die Zubereitung ist supereinfach und flott, die Backzeit beträgt je nach Form und Ofen zwischen 50 und 60 Minuten. Ich habe noch etwas Vanillepulver in den Teig getan, auch Zitronenschalen passen gut.

Topfen-Marillen-Kuchen


5 Eier
180 g Rohrohrzucker
750 g Biotopfen
etw. Zitronenschale
1 MS Vanillepulver
2 EL glattes Mehl
15 Marillen
Butter und Mehl für die Backform

Die ganzen Eier mit dem Rohrzucker sehr schaumig schlagen. Den Topfen und das Vanillepulver (und evt. Zitronenschalen) einrühren und das Mehl einsieben. Den Teig in eine gebutterte, bemehlte Torten- oder Kuchenform füllen. Die halbierten Marillen in den Teig drücken und knapp eine Stunde bei 175° im vorgeheizten Ofen backen. Ist auch nach zwei Tagen noch schön saftig und schmeckt.


Aktuelles Küchenlied: Eels at Royal Albert Hall (gediegen und auf dem Teppich!)

13. Juli 2015

Meeresluft in der Leopoldstadt

Man glaubt beinahe, das Meeresrauschen zu hören. Nein, es ist doch nur der
Leopoldstädter Straßenverkehr :-(.
  
Die herrlichen Sommertemperaturen am Wochenende trieben uns ins Gänsehäufl. Am Abend zuvor konnte man auf der neuen Leopoldstädter Terrasse mit etwas Fantasie eine Meeresbrise spüren :-).

Um nicht allzu viel Zeit in der Küche verbringen zu müssen, gab es zwei schnell zubereitete Gänge, mit denen frau aber trotzdem Eindruck schinden konnte. Und den ebenfalls köstlichen Marillenkuchen brachte die Nachbarin mit ;-).
Die Vorspeise japanisch, die Hauptspeise mediterran und eine österreichische Mehlspeis als Dessert, was will man mehr?

Viennese Maki


2 Nori-Algenblätter (quadratisch)
2 Tassen Rundkornreis
3 Tassen Wasser
etwas Salz
1 Wakame-Alge
2 Spritzer Agavendicksaft
1 EL Reisessig

1 kleines Stück frisches Lachsfilet (wieder vom Biofisch)
1/4 Gurke
1/4 roter Paprika
Gomasio
Sojasoße
Wasabipulver (mit Wasser anrühren)

Rundkornreis kurz abspülen und mit dem Wasser, Salz und der Wakame-Alge gar köcheln. Auskühlen lassen und mit dem Agavendicksaft und dem Reisessig vermischen.

Das Nori-Algenblatt auf eine quadratische Bambus-Rollmatte (aus dem Asialaden) legen und mit dem Reis belegen. Den Reis mit nassen Fingern gut andrücken. Darauf in die Mitte
die leicht mit Zitronensaft marinierten Lachsstreifen und das in schmale, lange Streifen geschnittene Gemüse legen. Mit Hilfe der Bambusmatte einrollen, bis die Rolle geschlossen ist, dann sehr fest zusammendrücken. Mit einem sehr scharfen Messer in nicht zu dünne Scheiben schneiden. Maki auf einer Platte auflegen und mit Sojasoße beträufeln und mit Gomasio oder geröstetetem Sesam bestreuen. Dazu Wasabipaste reichen.

Goldbrassen in der Salzkruste mit Erdäpfel-Mangold-Gemüse


2 Goldbrassen
frische Kräuter (Thymian, Basilikum, Rosmarin)
2 Zitronenscheiben
schwarzer Pfeffer
2 kg grobes Meersalz (für 2 Fische)


1 kleine Zwiebel
2 Knoblauchzehen
0,5 kg Heurige, gekocht
ein paar Mangoldblätter mit bunten Stielen
Salz, schwarzer Pfeffer

Auf einem tiefen Backblech etwas grobes Meersalz verteilen. Die Brassen abspülen, trocken tupfen und mit den Kräutern und jeweils einer Zitronenscheibe füllen, innen leicht pfeffern.  Die Fische auf das Salz legen und gut mit Salz bedecken, sodass nichts mehr von ihnen zu sehen ist. Mit Wasser besprühen und das Salz leicht andrücken. Bei 200° Ober- und Unterhitze (je nach Fischgröße) 30 Minuten oder länger ins Backrohr geben. Durch die dichte Salzkruste bleiben die Fische schön saftig. Ach ja, und das Salzen kann man sich auch sparen.


Zu den Brassen passt ein kroatisch inspiriertes Erdäpfel-Mangold-Gemüse aus Heurigen und bunten Mangoldblättern. Dafür die Zwiebel in Olivenöl anbraten, dann die klein geschnittenen Knoblauchzehen und die in kleine Stücke geschnittenen Mangoldstiele dazugeben und ein paar Minuten weiterbraten. Danach die in Streifen geschnittenen Mangoldblätter dazu und evt. mit Wasser aufgießen. Kurz vor Garende die geschälten und in mundgerechte Stücke geteilten Erdäpfel untermischen. MIt Salz und Pfeffer würzen. Mhhhh....

Das ist jetzt quasi ein Symbolfoto (vegetarische Maki-Variante, aber auch selbstgerollt im Rahmen der Ayurveda-
Kochausbildung vor einer Woche). Denn die samstäglichen Maki waren schneller weg als ein Foto sie verewigen konnte.

1. Juli 2015

Der Sommer ist da, juchu! Und mit ihm ein knackiger Salat.



Heute ein adaptiertes Rezept aus dem sehr empfehlenswerten Blog eat this. Der frisch-knackige Salat ist ein ideales Sommermittagessen, das sich gut vorbereiten und ins Büro oder auch ins Bad mitnehmen lässt. Beides probiert - jetzt raten Sie mal, in welcher Umgebung der Salat besser schmeckt? ;-)


Da ich nicht so ein Fan von rohem Jungzwiebel bin, habe ich diesen aus dem Originalrezept durch Karotten ersetzt und bei den Gewürzen Kurkuma ergänzt, weil das ja für alles gut ist, eh schon wissen.

Rote-Linsen-Fenchel-Salat (2 P.)


100 g rote Linsen
250 ml Gemüsebrühe
1 Fenchelknolle
1/2 TL Fenchelsamen
1/4 TL Kuminsamen
2 Karotten
3 EL Olivenöl
Saft von einer Zitrone
1 EL weißer Balsamicoessig
1 gehäufte Messerspitze Kurkuma
Salz
schwarzer Pfeffer
etwas gehacktes Fenchelgrün

Die roten Linsen in der Gemüsebrühe fünf Minuten köcheln, dann
die im Mörser leicht zerstoßenen Kumin- und Fenchelsamen dazu geben und weitere fünf Minuten köcheln. Sollte nach diesen 10 Minuten noch Flüssigkeit vorhanden sein, diese abgießen.

Die Fenchelknolle säubern und in feine Streifen schneiden. Etwas Fenchelgrün zurückbehalten. Die Karotte - am besten mit einem Julienne-Gemüseschäler - in feine  Streifen schneiden. Fenchel, Karotte und die Linsen in eine Schüssel geben und mit Olivenöl, Essig, Zitronensaft, Kurkuma, Salz & Pfeffer abschmecken. Mit dem Fenchelgrün bestreuen.


Grenzgenial schmeckt übrigens der Pad-Thai-Salat von eat this.  

Das sieht ja mal gut aus :- ) In den kommenden Tagen gibt es das passende Wetter
zum kühlen Sommersalat.