30. Januar 2018

Die Würze macht's: Kichererbsen und Melanzani mit Baharat


Die Gewürzmischung macht's. Sie heißt Baharat und ist schnell selbst gemischt.

Wenige Zutaten, eine schnelle, unkomplizierte Zubereitung und ein köstliches Ergebnis: Solche Gerichte wünscht frau sich öfter. Heute ein Rezept von Sarah Wiener, das sie selbst als "Trostessen" für das triste Winterwetter bezeichnet, und das diese Kriterien voll erfüllt. Seht selbst, ob es bei euch auch funktioniert. ☀☀☀

Frisch gemahlene und selbst gemischte Gewürze sind kein Vergleich zu gekauften, eventuell bereits vor Monaten gemahlenen Fertigmischungen. Neben Garam Masala (natürlich auch selbst gemischt) und dem in Berlin erstandenen Kardamom Masala (apropos: frau würde bald wieder Nachschub brauchen...) könnte diese - wie ich zu meiner Schande gestehen muss - neu entdeckte Mischung zu einem meiner Favoriten aufrücken...

Die Gewürzmischung Baharat stammt aus dem arabischen Raum und kann natürlich auch beim Gewürzhändler des Vertrauens fertig gekauft werden. Ich habe sie selbst gemischt, da in meinem Gewürzschrank ohnehin alle Einzelgewürze vorhanden sind. Hier ist das von mir verwendete Originalrezept, das ca. ein halbes kleines Gewürzglas ergibt, und mit dem ich sehr zufrieden bin:


Gewürzmischung Baharat




4 TL scharfes Paprikapulver
1 TL Kreuzkümmel gemahlen
1 TL Ceylonzimt gemahlen
etwas geriebene Muskatnuss
1 TL Koriandersamen
4 Stk. Gewürznelken
1 TL Kardamomkapseln
4 TL schwarze Pfefferkörner

Koriandersamen, Nelken, Kardamomkapseln und Pfefferkörner mahlen und mit den übrigen Gewürzen gut vermischen. Eine herrlich duftende, pikante Gewürzmischung.


Das nachfolgende Rezept hat Sarah Wiener auf Facebook veröffentlicht. Ich habe es ein bisschen adaptiert: Den zusätzlichen Chili habe ich weggelassen, da die Baharat-Mischung für meinen Geschmack gerade die richtige Würze besitzt. Und die frischen Tomaten (+ Tomatenmark bei Sarah Wiener) habe ich durch eine Dose San Marzano Pelati ersetzt, die um diese Jahreszeit eindeutig die bessere Wahl als fade Glashaustomaten sind.


Kichererbsen mit gebratenen Melanzani in Tomatensoße (2 P.)


1 kleine Melanzane
etwas Olivenöl
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Dose Pelati (San Marzano Tomaten)
1/4 TL Ceylonzimt
1,5 TL Baharat
Salz, Pfeffer
1 kleine Dose gegarte Kichererbsen
1 EL gehackte Petersilie

Melanzane in dünne Scheiben schneiden und kurz in Salzwasser legen. Abtropfen lassen und in Olivenöl braten, dabei evt. wenig Wasser zugeben. Herausnehmen und im selben Topf Olivenöl erhitzen. Klein geschnittene Zwiebel und gehackten Knoblauch anbraten, dann die Tomaten dazugeben. Mit Baharat und Zimt würzen, salzen und nicht zugedeckt ca. 15 Minuten köcheln lassen. Köcheln - und dabei häufig umrühren - bis die Sauce dickflüssig ist und intensiv duftet. Frisch gemahlenen Pfeffer zugeben, mit Salz abschmecken. Die gegarten Kichererbsen einrühren und weitere 5 Minuten köcheln. Danach die gebratenen Melanzanischeiben dazugeben und ein paar Mal durchrühren. Mit gehackter Petersilie bestreut servieren.

15. Januar 2018

Küchenreise 1.0 - Es gibt Reis, Baby!

Thailand am Teller - eine Tasse Ingwertee dazu und dann wird's auch im Jänner in der Wienerstadt warm. 😎

"Möge dein Reis niemals anbrennen!", so lautet ein asiatischer Neujahrswunsch. frau überlegt, was wohl in Österreich die Entsprechung wäre? "Möge dein Schnitzel stets über den Tellerrand hängen!" oder "Möge deine Panier immer knusprig sein!" Oder was meint ihr? 😉 

Bis zum ersten Urlaub im Jahr dauert es noch laaaaaaaange 2 Monate und der nächste Feiertag tut sich gar erst im April auf... Was also tun? Reisen wir inzwischen zumindest im Geist und mit dem Kochlöffel quer durch die Welt und verkürzen wir uns die Zeit mit gutem Essen aus uns freundlich gesinnten Urlaubsländern. 

Sehnsuchtsreiseland Nr. 1 in diesen grauen, nebligen Tagen ist - sicherlich nicht nur für frau am köcheln - Thailand. Das Land, das frau / man recht unkompliziert bereisen kann, in dem es fast immer sonnig und das Essen schmackhaft ist und - vielleicht auch deswegen - die Menschen überwiegend fröhlich sind. Für unsere schöne innere Sonne begeben wir uns daher auf unserer ersten Küchenreise nach Südostasien.


Küchenreise 1.0 - Thailand



Die thailändische Küche gilt ja für manchen Feinschmecker als eine der besten der Welt. Jedenfalls empfiehlt es sich, während eines Thailandaufenthalts auf die internationale Hotelküche zu verzichten und sich stattdessen auf den kleinen Plastiksesseln vor den mehr oder weniger abenteuerlich wirkenden Garküchen niederzulassen und die einfache, aber sehr schmackhafte "Straßenküche" zu genießen. Nahezu überall bekommt man Khao Phad Gai, gebratenen Reis mit Hühnerfleisch. Wird das Gericht mit Garnelen anstatt Huhn zubereitet, heißt es Khao Phad Gung.

Daheim in der Wienerstadt müssen wir zwar auf das Thai-Streetkitchen Feeling verzichten, können aber dafür bei der Auswahl der Zutaten auf gute Qualität achten. So greifen wir zu Bio-Garnelen und Bio-Gemüse, Freilandeiern und qualitativ hochwertigem Basmatireis. 


Gebratener Reis mit Garnelen (Khao Phad Gung) für 2 P.


1 Tasse Basmatireis 
Sonnenblumenöl, Sesamöl
1 Ei
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
1/2 TL fein gehackter Ingwer
3 Frühlingszwiebeln oder 1/2 Lauch
1-2 Karotten
4 EL TK-Erbsen
10 Bio-Garnelen
1 frische rote Chilischote
1/2 Limette oder Zitrone
thailändische Fischsoße nach Geschmack
Sojasoße nach Geschmack
frischer Koriander (oder Petersilie und Schnittlauch)

Den Reis kochen und ausdampfen lassen - er sollte möglichst trocken sein. Die Erbsen garen. 

Die Schalotte und die Frühlingszwiebel klein schneiden. Die Knoblauchzehe und den Ingwer fein hacken. Die Karotte mit dem Julienneschneider in feine Streifen schneiden.

Einen Löffel Sesamöl erhitzen und das mit etwas Sojasoße verquirlte Ei darin stocken lassen. Auf die Seite stellen und in kleine Stücke schneiden.

Die Garnelen in einer Wok-Pfanne anbraten, dann Schalotte, Knoblauch und Ingwer dazugeben und weiterbraten. Danach das Gemüse in die Pfanne geben und weiterbraten. Den gekochten Reis, die Erbsen, die Omelettestreifen und die klein geschnittene Chilischote hinzufügen und gut vermischen. Mit Fischsoße würzen und dann mit Sojasoße und Limettensaft abschmecken.

Mit gehacktem Koriander (oder Petersilie und Schnittlauch, da in der winterlichen Wienerstadt auf die Schnelle kein Koriander zu bekommen war) bestreuen und mit einer Limettenspalte - und bei Bedarf noch mit zusätzlicher scharfer Chilisoße - servieren.

Unverzichtbares Utensil für die Zubereitung asiatisch inspirierter Speisen: der Julienne-Schneider. Noch besser: Zwei Julienne-Schneider. Sicher ist sicher. 😉

Wer ebenfalls in der Wienerstadt weilt und nicht selbst kochen will, kann übrigens in der Thai Isaan Kitchen in der Gumpendorferstraße auch sehr authentisch essen. Khao Phad Gung gibt's dort natürlich auch. 

Am Nachtmarkt in Chiang Mai - da steppt der Bär.
 Küchenreise - to be continued....

8. Januar 2018

Nur ein bisschen Suppe? ...und Kuchen!

Das asiatisch inspirierte Detoxsüppchen schmeckt auch jenen, die nicht detoxen wollen. 😉

Für viele steht die Zeit nach den Weihnachtsfeiertagen im Zeichen von Fasten, Entschlacken, Detoxen oder wie man es nennen will. Die Neujahresvorsätze sind noch frisch, Detoxrezepte und Fastenkuren boomen und die Fitness- und Yogastudios sind gut besucht. Aber keine Sorge, all das legt sich nach ein paar Wochen wieder.

Suppen sind (nicht nur in dieser Zeit) ideal: Sie wärmen von innen und machen zufrieden und satt. Wer also aktuell ein etwas leichteres Rezept sucht, bitte sehr. Die Pilze und der frische Rettich in dieser Suppe fördern die Entgiftung und schmecken überdies würzig. Die Suppe ist leicht, aber trotzdem sättigend.

Asiatisch inspiriertes Detoxsüppchen 


ca. 1 l klare Gemüsesuppe:
1 Suppengrün, 1 Lorbeerblatt, 1 Scheibe Ingwer, 1 Sternanis, 1 TL Meersalz, 10 schwarze Pfefferkörner mit Wasser aufgießen und 10 Minuten im Schnellkochtopf köcheln, abseihen.

2 EL getrocknete (oder frische) Shitakepilze 
1 TL getrocknete Algen (z. B. Hiziki)
1 Karotte
1/2 Stück weißer Rettich
1/4 Stange Lauch
1 Stk. Stangensellerie
1/4 TL geriebener frischer Ingwer
etwas Sojasoße
etwas Zitronensaft
evt. gehackte Kräuter

Getrocknete Pilze für mindestens eine halbe Stunde in lauwarmem Wasser einweichen, dann klein schneiden. Karotte und Rettich mit dem Julienne-Schneider in feine Streifen, Lauch und Stangensellerie mit dem Messer ebenfalls in feine Streifen schneiden. Ingwer frisch reiben.

Zuerst die Pilze und Algen in die Suppe geben und für ein paar Minuten köcheln, danach das Gemüse dazugeben - es sollte alles bissfest bleiben. Mit Sojasoße (danach nicht mehr aufkochen), Zitronensaft und evt. Kräutern abschmecken.

😇😇😇

Und für die, die auf den Verzicht verzichten, gibt es noch ein Rezept für einen ganz einfachen, aber einfach gut schmeckenden Apfelkuchen.


Einfacher Apfelkuchen (3 kleinere Kuchen)


200 g Butter
250 g Vollmilchtopfen 
250 g Dinkelmehl
3-4 Äpfel
etwas Zitronensaft
1/2 TL gemahlener Zimt
3-4 EL Rohrzucker

Butter mit Mehl abbröseln und mit Topfen zu einem glatten Teig verkneten. 3 Kugeln daraus formen und kurz im Kühlschrank rasten lassen. Inzwischen die Äpfel schälen und dünnblättrig schneiden, mit Zitronensaft, Zimt und Rohrzucker vermischen.

Die erste Teigkugel zu einem Rechteck ausrollen, die Mitte mit der Apfelfülle belegen, beide Längsseiten und die Enden einschlagen und vorsichtig festdrücken. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit den beiden anderen Teigkugeln gleich verfahren - alle 3 Kuchen passen nebeneinander auf ein Backblech. Der Kuchen schmeckt noch warm und kalt, zum Frühstück, zur Jause, zwischendurch...


Ein Kuchen für alle Fälle: Apfelkuchen - schnell zubereitet und noch schneller aufgegessen.