24. August 2011

Ja, er ist’s

Für den kleinen und den großen Durst ;-)

Jetzt lässt er es aber noch einmal ordentlich krachen, bevor er sich verabschiedet. Doch dem gelernten Wiener kann er es natürlich niemals Recht machen.

Zuerst gibt er sich scheu und lässt den anderen den Vortritt, was das Wienerherz natürlich gar nicht goutiert ("Koid is!"). Zeigt er sich dann endlich in seiner ganzen Pracht, wird wiederum geraunzt, was das Zeug hält ("Haaaß is!").

Hafenkneipe - gut besucht

Nun, gestern hatte es in der Wienerstadt um 16.50 Uhr 36 Grad (das ist übrigens haargenau das Doppelte von dem Wert von vor einem Monat). Heute um dieselbe Zeit hatte es immerhin noch 34.

Wer sagt’s denn, es geht ja. Wäre nicht schon Ende August, wäre das ein schöner Sommerbeginn. Aber so freuen wir uns über den doch recht würdigen Sommerausklang - bevor dann eh bald wieder der Winterschlussverkauf startet.

PS. Ach ja, das Ziegenkäseeis schmeckt supergut und harmoniert wunderbar mit der Johannisbeere :-) Bei diesem kurzen Sommer muss frau schnell sein beim Eisverkosten...

18. August 2011

Auf der Suche nach dem verlorenen Sommer

Nun währt dieser Sommer doch schon fünf Tage. Die erfreulichen Temperaturen führten uns gestern zum Eisgreißler in die Rotenturmstraße. Für dieses Bioeis wird frau am köcheln glatt dem absolut unwiderstehlichen, in diesem Blog schon des Öfteren gelobten After Eight Eis von der Praterstraße untreu.

Hier sieht man keine Schlange. Eher ungewöhnlich.
Quelle: Eisgreißler
Der erst heuer eröffnete Laden ist so klein, dass sich stets eine beachtliche Schlange auf dem Gehsteig bildet. Und das zieht offensichtlich noch mehr Leute an… Kommt man schließlich mit seinem mühevoll erjagten Eis wieder aus dem Laden, muss man es verteidigen – zumindest gegen die sehnsüchtigen bis gierigen Blicke der Wartenden. :-)

Gestern probiert: Johannisbeere und Butterkeks. Yummie! Besonders die Beere begeisterte: Das Johannisbeer hat erstens eine wunderschöne Farbe und schmeckt zweitens GENAUSO wie Eis in der Kindheit geschmeckt hat. Zumindest kam beim Schlecken so ein Gefühl von Kindheitssommern in mir hoch. Als es noch richtige Sommer gab und wir barfuß durch die Wiesen gerannt sind und geglaubt haben, als Stadtkinder schneller als die Bauernbuben rennen zu können. Schön blöd. :-(

Bevor es jetzt endgültig sentimental wird, empfiehlt frau am köcheln noch die Sorten Alpenkaramell, Walnuss und Birne (das ist sogar vegan und schmeckt superintensiv nach reifen Birnen). Kein Wunder, denn verwendet werden Biomilch, Bioobers und Biojoghurt aus eigener Erzeugung, frisches Obst etc. Verzichtet wird hingegen auf Zusatz-, Farb- und Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und Geschmacksverstärker. Recht so! Was frau unbedingt heuer noch kosten will, ist Ziegenkäse. Und die Bitterschoko war gestern leider auch schon aus. :-(

Und jetzt hoffen wir noch auf ein paar laue Abende, um unsere Hintern noch ein bisschen in diversen Schanigärten platt sitzen zu können…

10. August 2011

Misosuppe auf der Hauptallee

Island meldet "clear sky" bei bis zu 19 Grad. Nicht mal bei
der Temperatur kann die Wienerstadt derzeit mithalten…
Quelle: http://en.vedur.is/
Nach dem Beitritt zur FB Gruppe Dreckswetter 2011 – Ich war dabei - die im Übrigen bereits mehr als 7.000 Fans hat… Ja, DAS ist halt ein Thema, das die Leute bewegt ;-) – überlege ich mir angesichts der Hartnäckigkeit dieser mehr als bescheidenen Wetterlage, ob diese nicht doch irgendwelche Vorteile haben kann.

Ok, der Weißwein bzw. Spritzer bzw. das Bierchen werden nicht so schnell warm (das werden sie aber sonst im Regelfall auch nicht ;-). Sehe ich mir die "Zehn Dinge, die frau am Sommer mag" Liste an, kommen mir die Tränen. Die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, heul… Der Lavendel ist verblüht und das Kino wie noch nie befindet sich auch schon in der letzten Runde. Gänsehäufl: Denk gar nicht dran! Immerhin: Beim Eissalon auf der Praterstraße musste ich mich gestern nicht anstellen.

Ich puste den Staub von den Flip-Flops und schaue aus dem Fenster auf den Regen. Autowaschen ist sinnlos. Hätte ich aber ohnehin nicht vorgehabt. Fensterputzen detto. Auch das stand nicht auf meiner To-do-Liste. Die Regenjacke ist mein ständiger Begleiter. Nervt schon. Also lieber zuhause bleiben und ein Buch lesen. Zum Kochen hab ich auch nicht so richtig Lust. Und außerdem gelüstet es mich seit gestern nach japanischem Essen.

Denn die gestrige Hauptalleebelaufung wurde vom Hörbuch mit dem schönen Titel Am Meer ist es wärmer beschallt. Da wird vielleicht viel gegessen, in dieser in Japan angesiedelten Geschichte. Was insofern recht fies ist, weil einem das Wasser im Mund zusammenläuft angesichts der von Hiromi Kawakami doch recht anschaulich geschilderten Speisen und Lebensmittel. Und weit und breit kein japanisches Restaurant in Sicht. Ok, auf der Praterstraße wäre eines. Aber jetzt ist doch Laufen angesagt und nicht Essen. Jedenfalls hab ich seither sooo einen Gusto auf Misosuppe und Sushi. Morgen mittags gibt es aber dann endlich eine Bestellung beim Japaner…

Dafür habe ich ein paar Ideen für die Verwendung des Balsamstrauchs zusammengetragen:
Blätter und Blüten können frisch oder getrocknet verwendet werden. Als Tee wirkt er anregend für den Kreislauf, ist allerdings recht "kräftig" im Geschmack (wenn er so schmeckt wie er riecht, würde ich sagen: strenge Kampfer-Zitrone-Balsam-Note). Man kann auch eine Teemischung aus Zitronenverbene und Balsamstrauch zubereiten. Das probiere ich vielleicht mal. Getrocknet können die Blätter und Blüten auch zur Raumbeduftung eingesetzt werden. Zum Räuchern eignet sich der Balsamstrauch angeblich auch. Zu den Temperaturen würde es passen, kling Glöckchen, klingelingeling...

So, jetzt wage ich mich doch noch hinaus und gehe auf ein Trostbierchen ;-)

6. August 2011

Curry geht immer

Update 2017: Fischcurry mit feinem Zander- und Heilbuttfilet sowie Bio-Garnelen. Die Gewürzmischung passt noch. 😊
Ob's stürmt, ob's schneit, ein Curry ist nicht weit :-) Oder sollte nie weit (weg) sein, daher hier ein Rezept. Weil frau Fisch so liebt, gibt es heute Fischcurry.

Das Ergebnis hat fast was Yin-Yang-haftes ;-)

Dazu gleich mal eine unbezahlte Werbeeinschaltung für den Cerny Fischstand vor dem Badeschiff (vulgo Fischmarkt beim Badeschiff, Fr und Sa dort anzutreffen). Liebe Leute, wenn ihr in der Wienerstadt seid, geht dort hin und kauft die guten Fischerln und Fischaufstriche und sonst was! Sonst gibt es den nächstes Jahr nicht mehr. Und das wäre wirklich jammerschade. Oder weiß jemand, wo man in der Gegend guten Fisch in großteils Bioqualität bekommt? Hm?


Fischcurry (für zwei Personen)

3 EL Öl
1 Schalotte
1/2 TL Koriandersamen (im Mörser zerstoßen)
1 TL Senfkörner
1 Stück frischer Ingwer
1-2 getrocknete Chilischoten (oder drei von diesen winzigen Sonnentor-Chilis)
1/4 TL Bockshornkleesamen gemahlen
1 TL Currypulver 
1/2 TL Kurkuma
ein paar Curryblätter (zwischen den Fingern zerreiben)
ein paar frische Kirschtomaten oder 1/3 Dose Passata oder geschälte Tomaten
1 kleine Dose Kokosmilch, Wasser
Salz
2 Fischfilets (mit festem Fleisch)
ein paar Garnelen
1/2 TL Tamarindenpaste
frische Petersilie oder Koriander

Ein Teil der Zutaten hat sich in Pose geworfen,
um ins Internet zu kommen.
Zwiebel fein hacken und im Wok mit den Koriandersamen und den Senfkörnern (Achtung: die hüpfen!) im Öl anrösten. Danach den geriebenen (oder klein geschnittenen) Ingwer, die Chilischoten, die Bockshornkleesamen, das Currypulver, Kurkuma und die Curryblätter dazu. Dann die geschnittenen bzw. geschälten Tomaten hinein, etwas salzen und ein paar Minuten einköcheln lassen. Die Kokosmilch und ca. noch einmal so viel Wasser dazu und die Garnelen und die in mundgerechte Stücke geschnittenen Fischfilets hineingeben. Mehr ziehen lassen als kochen, damit der Fisch nicht zerkocht. Nach ein paar Minuten die Tamarindenpaste unterrühren und abschmecken. Dazu passen Basmatireis und zum Kühlen ein Grüner Veltliner (meiner war aus dem Kamptal). Wer es nicht zu scharf mag, sollte erstens mildes Currypulver nehmen, sich den Einsatz der Chilischoten genau überlegen und diese vor dem Essen auf jeden Fall rausfischen. Weil drauf beißen ist ganz schlecht für Zartbesaitete :-(. Frische Tomaten und die Tamarindenpaste machen das Fischcurry leicht säuerlich, wer das nicht mag, lässt beides weg und nimmt mehr Kokosmilch, dann wird's cremiger. Und es schmeckt ohnehin jedes Mal anders ;-)

Die Mengenangaben sind hier nicht zu genau zu nehmen und - natürlich - Geschmacksache. Mit dem Salzen sollte man allerdings sehr gut aufpassen. Und was ist schon eine Prise? Bei einem Indisch-Kochen-Kurs hat sich frau am köcheln sehr über die indischen Maßeinheiten amüsiert. Die indische Kochlehrerin meinte nach dem Verkosten eines Gerichts: "Da fehlt noch eine Prise!", sprach's und warf noch eine gute Handvoll Gewürze in den Kochtopf. Und das im Schnitzelland, wo jahrzehntelang nur Salz, Pfeffer, Maggi und vielleicht noch Kümmel als Gewürze bekannt waren.

4. August 2011

Die Ernte wird eingefahren

Regen, Regen, Regen. So schauen die Hundstage in Krems aus.
Das angekündigte Best of Schanigarten fällt für heuer wohl im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser :-(

Zwischen den einzelnen Regenschauern hat frau schnell ein paar Kräuter am Balkon abgeschnitten und ein Pesto gemacht. Die im April im Simmeringer Feigenhof (apropos: Frische Feigen sollte es jetzt dort geben!) erstandene Mojitominze (sooo viele Gelegenheiten für Mojito gab’s bisher nicht) ist gut gediehen und landet jetzt im Glas. Allerdings nicht im Cocktailglas.


Minz-Basilikum-Pesto (für ein kleines Schraubglas)

0,1 l Olivenöl
ca. 2 EL Pinienkerne
ca. 3 Handvoll Basilikum und Minze gemischt – Blätter abzupfen und klein hacken
ca. 5 dag würziger Pecorino – fein reiben

Meersalz, Pfeffer

Torte schööön: Beerentartelette im Motto/Fluss
Alle Zutaten mit dem Stabmixer fein pürieren. In ein kleines Schraubglas abfüllen, mit einer Schicht Olivenöl bedecken und zuschrauben. Das Pesto hat eine schöne grüne Farbe und schmeckt dank der Minze sehr frisch. Ist auch ein nettes Mitbringsel. Es sollte schön cremig sein, daher nur Zirka-Angaben im Rezept. Ist es zu flüssig, einfach mehr Käse oder Pinienkerne dazugeben. Wer’s weniger bitter mag, kann statt der Pinienkerne auch Mandeln nehmen. Oder man macht es klassisch nur mit Basilikum. Oder nur mit Minze und Pistazien mit oder ohne Käse. Oder…

Heute gab es einen beruflichen Mittagstermin im Motto am Fluss. Was soll frau sagen: Es gibt Unangenehmeres im Leben ;-). Nicht nur die vielen schicken Leute, sondern auch die süßen Tartelettes sind schön zum Anschauen. Bevor Sie fragen: Das Saftl auf dem Bild ist natürlich kein Mojito, sondern Ingwerlimonade.

Und was machen die übrigen Balkonpflanzerl? Für das Pfefferkraut (bot. Lepidium Latifolium), das zur Gattung der Kressen gehört und auch wie Gartenkresse verwendet werden kann - sagt die allwissende Müllhalde -, werden sich schon Verwendungsmöglichkeiten finden. Was ich allerdings mit dem Balsamstrauch mach, weiß ich noch nicht. Riecht ein bisserl wie Fußcreme – vielleicht eignet sich's zum Räuchern oder irgendeine Naturkosmetik? Falls wer Tipps hat, gerne…