30. Dezember 2016

Radicchio tardivo: Ein seltener italienischer Gast


"Des is a Raditschio aus Italien", sagt der Verkäufer am Markt. "Oba i hob da no a Gemüse,
da waß i net amoi, wos des is."

Bei uns landet Radicchio (der Wiener sagt natürlich immer "Raditschio") hauptsächlich in der Salatschüssel. Ein paar verwegene Italienreisende bereiten aber auch schon Risotto mit dem Gemüse zu. Eine spezielle Radicchiosorte ist der Radicchio tardivo. In der Wienerstadt bislang nicht so einfach erhältlich, vergangenen Samstag jedoch am Karmelitermarkt gesichtet und gleich mitgenommen. Die beiden Prachtexemplare auf dem Foto liegen auf dem in diesem Blog bereits belobhudelten Band "Il Po", der diese Radicchiosorte sogar auf dem Buchcover zeigt. Als Standardwerk der italienischen Küche kennt natürlich auch "Der Silberlöffel" etliche Rezepte mit Radicchio. 

Wir machen es uns heute ganz einfach und stecken das hübsche Gemüse ins Backrohr. Passt auch gut zu Fisch.

Gebackener Radicchio tardivo


Radicchio tardivo

Olivenöl
Fleur de Sel
frischer Parmesan, in kleine Stückchen gebrochen

Radicchio waschen, trocken tupfen und der Länge nach halbieren. Den hässlichen, harten  Strunk wegschneiden und die Hälften in eine Auflaufform legen. Mit Olivenöl beträufeln und mit Fleur de Sel bestreuen. Im Backofen bei 190° Umluft backen. Nach ca. 20 Minuten mit Parmesan bestreuen und für weitere 5 Minuten backen. Der Radicchio sollte am Ende leicht gebräunt und der dickere, untere Teil bissfest sein. Die Spitzen der Blätter sind dann leicht knusprig. Einfach, aber gut.