9. Mai 2011

Österreicher können besser kochen als formulieren

Hier gab es u. a. saftige Linzertörtchen.
Das vergangene Wochenende hat uns auf vielfältige Weise erfreut: Erstens konnten wir uns zwischendurch endlich wieder gemütlich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Und zweitens fand im Stadtpark das Genussfestival statt: Erwähnenswert waren der Alpenlachs (auch frisch zubereitet in Form von gebratenen Filets mit Spargel-Erdäpfel-Gröstl!!!), die Bregenzerwälder Käsestände (zehn Monate alter Bergkäse!!), Schafkäse aus NÖ, ein herrlich saftiges Dinkelvollkorn-Linzertörtchen mit Himbeermarmelade (!) und der Südburgenländische Kräuterstand. Hier konnte frau u. a. Lavendelessig (seeehr lavendelig ;-), verschiedene Sirupe, z. B. aus der Pfefferminze sowie Pesto, Kräutersalz bis hin zu Seifen und div. Hautcremes ins traute Heim schleppen.

Der Uhudler (linker Stand) hat offensichtlich viele
Freundinnen und Freunde.
Dagegen eher enttäuschend waren die angebotenen Weine – oder haben wir einfach nur die falsche Wahl getroffen? Der Stand des Vereins "Freunde des Uhudler" war trotzdem gut besucht. Am Stand daneben gab es Uhudlersekt, der sich in Form eines 0,2 Fläschchens am Samstag Abend durchaus gut zum Anstoßen eignete und sowohl mit seinem Aussehen als auch seinem Geschmack dann überraschend erfreulich war. Nach einem verspäteten Geburtstagsessen in Siris Thaihaus in der Brigittenau konnte frau am köcheln dann die Beine unter dem Tisch ausstrecken. Auf dem Tisch stand ein Mojito.
Beine unter dem Tisch, Mojito und Tequila Sunrise
 auf dem Tisch
Das durch und durch genussvolle Wochenende wurde nach einer mehr als notwendigen Poweryoga-Einheit mit einem kulinarischen Themenabend auf arte beschlossen: Am Programm stand zuerst Bella Martha mit Martina Gedeck und Sergio Castellitto, ein eher schmalziger Film, in dem nicht einmal wirklich aufregende Kochszenen vorkommen. Den Film kann frau getrost auslassen und stattdessen lieber Big Night, Eat Drink Man Woman oder Tampopo anschauen.*

Anschließend zeigte arte die Doku „Essen macht glücklich“. Dass auch die Herstellung von Nahrungsmitteln bzw. die Zubereitung glücklich machen können, vermittelten sehr glaubwürdig u. a. ein Ziegenkäsemacher in Frankreich und der Chef von Le Moissonnier, der in Köln französische Atmosphäre verbreitet und sich außerdem über zwei Michelin-Sterne freuen darf (ja, das in der Krefelder). Die Mönche aus einem Zenkloster erklärten wiederum, was Zenküche und achtsames Genießen bedeuten und was ein gutes Essen erfüllen muss (dazu übrigens ein Buchtipp: Das Lächeln der Radieschen von Edward Espe Brown). Gemeinsam war ihnen allen das Herzblut und die Freude, die sie selbst empfinden und weitervermitteln. Ich glaube einfach auch: Wenn Kochen keinen Spaß macht, kommt auch nix Gutes dabei raus. Dann lieber gleich zum Wirten des Vertrauens gehen. Der hat hoffentlich noch Spaß dran...

Zurück zu arte: Wie immer rhetorisch peinlich waren die Österreicher (in diesem Fall Wachauer Marillenbauern bzw. Gastwirtin), die anders als der deutsche Biobauer mit Wurzelseppbart und der Schweizer Käsemacher auf einer ziemlich entlegenen Alm keinen geraden Satz herausbrachten. Schäm. Aber die - durchaus sehr stattlichen - Marillenknödel (übrigens aus Topfenteig, wie es die Topfenteigfraktion immer schon gefordert hat ;-) sahen immerhin sehr brauchbar aus.

Der Grüne freut sich schon auf den Wok.
Vor dem Fernseher gab’s dazu in Butter gebratenen grünen Spargel (vom Herrn Greilinger aus Grund; frau hat sich am Markt den letzten geschnappt, der Grüne ist aufgrund der Kälte leider noch recht rar) mit Parmesan und Erdäpfeln.

Worauf sich frau am köcheln als nächstes freut: Dass es im Shabu-Schwesterchen Weinviertler Wienverteiler endlich die 2010er vom Edlinger gibt. Und dass der Sommer unwiderruflich da bleibt. Ach ja: Und wie mir zugetragen wurde, wird in der Hafenkneipe jetzt auch gekocht. Kann frau ja auch mal probieren, odrrr?

*Weil die Martha so fad war, nutzte frau die Zeit für die Vorbereitung des Büromittagessens:

Büromittag im Frühling I

Dinkelvollkornteigwaren (Makkaroni, Penne) al dente kochen. In der Zwischenzeit grünen Spargel, roten Paprika, Zucchino und Räuchertofu in kleine Stücke schneiden, in dieser Reihenfolge in Olivenöl in der Wok-Pfanne knackig braten, kleine Oliven (am besten die ganz winzigen aus Italien) dazu, mit der Sonnentor Scharfmacher-Mischung, Sojasoße, Knoblauch und evt. Salz und Pfeffer würzen, die Nudeln dazugeben und gut durchmischen. Kann man kurz erwärmen oder im Sommer auch kalt essen.

3 Kommentare:

  1. Das klingt ja nach einem sehr entspannten Wochenende. Hat sich die Hafenkneipe vergrößert damit die auch Essen jenseits von Toast und Würstel anbieten können? und zum Schluß noch eine Frage: In einem ältern Blog sprach Frau von einem Fischmarkt beim Badeschiff, hat Frau diesen schon besucht? Viele Grüße aus dem Veedel!!

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  2. Nee, Berichte zu a) Fischmarkt und b) Hafenkneipe folgen. frau bemüht sich redlich, kann aber zur selben Zeit immer nur an einem Ort sein :-)

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  3. Na wenn das wer schaffen könnte dan doch die frau am köcheln;-)) Der Jung freut sich schon auf die Berichte vom Fischmarkt und auf die Hafenkneipe!!!

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