28. August 2017

Buchweizentorte und Chillen am Sommerende

Buchweizentorte: Der Südtiroler nennt den Buchweizen "Schwarzplenten".

Vor laaanger Zeit im Zusammenhang mit dem Urlaub in Südtirol versprochen (ja, das ist auch schon wieder zwei Jahre her), jetzt aber wirklich einmal ein Südtiroler Rezept, und zwar schon wieder etwas Süßes. Huch, stöhnt die Bikinifigur... Ist eh schon Ende August...


Buchweizentorte (Schwarzplententorte)


200 g Butter
200 g Staubzucker
1 TL Vanillezucker
6 Eier
150 g Buchweizenmehl
30 g Maisstärke
1 TL Weinsteinbackpulver
150 g geriebene Haselnüsse 
1 Apfel (gerieben)
etwas Zitronenschale
1 EL Rum
1 MS Zimt
1 Prise Salz
Butter und Mehl für die Tortenform
Preiselbeermarmelade + 1 TL Rum
Staubzucker zum Bestreuen

Eiklar mit Salz steif schlagen. Die weiche Butter mit dem Staubzucker cremig rühren. Die Eidotter nach und nach unterrühren. Den geriebenen Apfel, Rum und Zitronenschale unterrühren. Buchweizenmehl, Speisestärke, Backpulver, Haselnüsse und Zimt abwechselnd mit dem Eischnee vorsichtig unterheben. Die Masse in eine gefettete, bemehlte Tortenform geben und im vorgeheizten Backrohr ca. 1 Stunde bei 180° backen. Den ausgekühlten Kuchen in der Mitte durchschneiden, mit Preiselbeermarmelade füllen und mit Staubzucker bestreuen.

Mit einem Gupf Schlagobers serviert ist das der perfekte Kuchen für die Jause im Garten. Die Torte ist sehr saftig und schmeckt übrigens am 2. Tag noch besser - falls sie es bis dahin überlebt.


👀👀👀

Wenn es nach mir ginge, dürfte der Sommer ruhig noch eine Zeit lang andauern. Wo es doch heuer wieder neue, lauschige Sommerplätzchen in der Leopoldstadt gibt. Zwei davon machen ein bisserl auf große Schwester Berlin, sind mir aber (vielleicht gerade deswegen) recht sympathisch. 

Endlich doch noch geschafft habe ich es zum Punks' Imbiss in der Creau. Noch ein paar Wochenenden (Do - So abends) kocht dort Patrick Müller. Der sah am Samstag recht entspannt drein, während sich Robbie Williams gegenüber im Happelstadion warm sang und dabei sicherlich mehr Stress als alle in der Creau Versammelten hatte.

Es gibt eine kleine Auswahl an Speisen, die Schwammerlsoße war jedenfalls sehr fein, leicht säuerlich und harmonisch gewürzt. Den Prosecco, den es offen dazu gibt, sollte man auch nicht unbedingt in die Botanik schütten. Und wer lieber etwas anderes mag, holt sich diverse Getränke bei der Bar um die Ecke. 


Schwammerlsoße à la Punks, dazu gibt's guten Prosecco vom Fass

Auch sehr chillig ist die Atmosphäre ein paar hundert Meter weiter in "Der Garten" an der Prater Hauptallee. Hier geht es wesentlich ruhiger zu als im schräg gegenüber gelegenen "Die Allee". (Im heuer neu eröffneten Barbecue-Restaurant der Brunswick Bowling Halle steppt seit Wochen der Bär. Und die meisten Lokale am Donaukanal warten mittlerweile mit einer Atmosphäre auf, die an die Donauinsel vor ein paar Jahren erinnert). Bin gespannt, wie lange "Der Garten" sich so relaxt präsentieren kann...



Ein (leider nicht allzu kaltes) Kellerbier in "Der Garten" an der Prater Hauptallee. Zum Essen gibt es scheinbar hauptsächlich Burger etc. Und manchmal gibt's hier auch Kino.


Ein paar Punkte muss ich heuer aber noch abhaken: den alljährlichen Besuch des Böhmischen Praters und die "neue" Nordbahnhalle. Daher: Sommer, bleib noch ein bisschen!

Alors, nun heißt es noch vier Tage arbeiten und dann geht's ab in die Provence. ❤

19. August 2017

Picknick oder Grillabend: Mangoldlaibchen | Thai-Gurkensalat

Gurkensalat mit gerösteten Erdnüssen: Ob er pikant oder sehr scharf ausfällt, kann über die Menge der verwendeten Chilischoten geregelt werden. 

Die Mangoldstauden gedeihen gerade im Garten der Küchenjungenmutter ganz prächtig und so gibts mindestens einmal in der Woche ein Mangoldgericht. Wer den Mangold gerne "Kroatenspinat" nennt, dem sei hiermit kluggeschissen, dass es sich dabei um ein Rübengewächs und keineswegs um einen Spinatverwandten handelt. Allerdings werden im Gegensatz zu anderen Rüben nur die Blätter und Stiele, nicht aber die Wurzeln verzehrt. Mangold harmoniert gut mit Erdäpfeln und - wer mag - Knoblauch, wie Kroatienreisende sicher wissen. Überdies ist er sehr gesund (Vitamine K, A, E, Natrium, Magnesium, Kalium, Eisen).


Für ein sommerliches Picknick, aber auch ein Essen zuhause eignen sich die beiden folgenden Gerichte. Wer also mal etwas anderes als Fleischlaberl (Frikadellen) mit herkömmlichem Gurkensalat in den Picknickkorb packen will, bitte sehr:

Das ist ein leicht abgewandeltes Rezept von Volker Mehl.

Mangoldlaibchen (7-8 Stück)


1 halbe Staude Mangold
300 g Erdäpfel
50 g feine Haferflocken
2 EL Cashewbruch (oder grob gehackte Cashewkerne)
1 EL scharfer Senf
10 getrocknete Cherrytomaten
Salz, Pfeffer
1 TL Currypulver
1 MS Cayennepfeffer
Olivenöl zum Braten


Die Erdäpfel kochen, auskühlen lassen, schälen und mit einer Gabel zerdrücken. Die Cashewkerne in einer Pfanne ohne Fett bräunen und evt. grob hacken. Die getrockneten Tomaten in warmem Wasser für ein paar Minuten ziehen lassen, danach ausdrücken und in kleine Stücke schneiden.

Den Mangold waschen, klein schneiden und ca. 5 Minuten köcheln, dann abseihen und gut ausdrücken. Den Mangold mit den übrigen Zutaten vermischen und würzen. Gut verkneten, zu kleinen Laibchen formen und flach drücken. Die Laibchen in etwas Olivenöl auf beiden Seiten knusprig braun braten.



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Diesen Gurkensalat auf Thaiart habe ich zu einem Grillabend bei Freunden mitgebracht. Er passte sehr gut zu den gegrillten bzw. sous-vide gegarten Lachssteaks. Er begleitet aber sicherlich auch sehr gerne die Mangoldlaibchen. Die Kombination Gurken und Erdnüsse habe ich als Salat vor Jahren auf einem südthailändischen Nachtmarkt gegessen. Natürlich war der Salat dort wesentlich schärfer. 😈


Thai Gurkensalat (4 P.)


2 Gurken
1 kleine Zwiebel
1 rote Chilischote (oder wer will, mehr)
4 EL Verjus (oder milder Essig)
süße Chilisoße
2 EL thailändische Fischsoße
etwas Rohrzucker
2-3 Knoblauchzehen
100 g geröstete Erdnüsse
1 Bund Koriandergrün

Die Knoblauchzehen fein hacken und trocken in einer Pfanne rösten. Die Gurken der Länge nach teilen, entkernen und in dünne Scheiben hobeln. Die Zwiebel schälen, halbieren und in Halbringe schneiden. Beides gemeinsam mit der fein gehackten Chilischote, dem Knoblauch und den Erdnüssen in eine Schüssel geben und mit dem Verjus (oder Essig), Fischsoße, süßer Chilisoße, Rohrzucker marinieren und abschmecken. Evt. mehr Essig, Chilisoße oder Fischsoße nehmen. Mit dem gehackten Koriandergrün bestreuen.


Ein leicht abgewandeltes Rezept von Ayurvedakoch Volker Mehl: knusprig gebratene, pikante Mangoldlaibchen.

17. August 2017

Der wilde Greilinger, ein Pfirsichkuchen

Der wilde Greilinger, ein saftiger Pfirsichkuchen mit Kokostopping.

"Unlängst", wie fraumutter gerne sagt, wobei der Begriff "unlängst" in etwa einen Zeitrahmen von zwei Tagen bis zwei Jahren umfasst, also ungefähr. Eher nicht so genau. Unlängst jedenfalls weilte frau im schönen Yspertal. Und genoss zwischen einer Ysperklammwanderung und einer Yogaeinheit einen "Wilden Yspertaler". Das war ein als "Heiße Liebe" seit Jahrzehnten bekannter Eisbecher mit Bio-Vanilleeis und heißen Himbeeren, ergänzt durch Kokosraspeln (anscheinend der wilde Part in der Geschichte) und eigentlich sehr gut.

Der Herr Greilinger wiederum ist der Spargel-, Gemüse- und Obstbauer meines Vertrauens am samstäglichen Karmeliter Bauernmarkt und seine Pfirsiche sind ein Traum. Letzten Samstag fragte ihn eine unwissende Dame ganz ungeniert, ob es sich bei den von ihm angebotenen Früchten denn um einheimische Pfirsiche handle. Das dürfte ihm wohl noch nie passiert sein - diese Unwissenheit! - , so entrüstet wie er war. Und ihr gleich stante pede sämtliche Eckdaten zu seinem eigenen Pfirsich-!, Marillen-!! und Kirschen!!!anbau lieferte.

Und so gab es am Wochenende einen saftigen


Pfirsichkuchen "Der wilde Greilinger"


200 g Butter
190 g Staubzucker
1 gehäufter TL Vanillezucker
abgeriebene Schale einer halben Zitrone
1 EL Rum
1 MS Zimt
4 große Eier 
50 g Dinkelvollkornmehl
150 g Dinkelmehl weiß (700)
1 TL Weinstein-Backpulver
1 Prise Salz
2-3 Pfirsiche
1-2 EL Kokosraspel

Pfirsiche waschen, abtrocknen, entkernen und in Spalten schneiden. Die Eier trennen. Eiklar mit der Prise Salz zu cremigem Schnee schlagen. Die weiche Butter mit dem Zucker, Vanillezucker, Zitronenschale und Rum mixen. Die Dotter einzeln dazugeben und cremig rühren.

Mehl, Backpulver und Zimt vermengen und abwechselnd mit dem Eischnee unterheben. Die Masse in eine befettete, bemehlte Kuchenform streichen, mit den Pfirsichspalten belegen und den Kokosraspeln bestreuen. Ca. 45 Minuten bei 175° backen. 


😇😇😇

Auswärtig essen waren wir auch wieder mal. Und zwar für frau eher untypisch in Simmering (obwohl ich vor Jaaaahren, da passt jetzt "unlängst" wirklich nimmer, in Simmering gewohnt hab). Ein wirklich empfehlenswertes, bobofreies und einen Ausflug ins wilde Simmering wert seiendes Gasthaus (fährt eh quasi die U3 hin) ist das Gasthaus Stern. Es gab für frau ein Eierschwammerlgulasch mit Serviettenknödeln und für den Küchenjungen Rindsroulade und danach eine riesige Cremeschnitte. Und ganz guten Wein vom Bio-Artner aus Göttlesbrunn. So sollen Außenbezirke sein!