18. April 2013

Ich wünschte, ich wär' in Italien

Eine freie Nachdichtung: Mousse au chocolat mit Weichseln,
Maroni und Mascarponecreme. Einfach yummie.
"Von früh bis spät setzt sich die Sonne in Szene", dichtet der Wettertexter in diesen Tagen. Veronika, der Lenz ist da, oder so ähnlich. Jedenfalls zeigt sich die Wienerstadt derzeit von ihrer Sonnenseite. Und manche Menschen lächeln sogar! Auf der Straße! Ihnen vollkommen wildfremde Menschen an! Jössas. Jetzt wird's unheimlich. In welchen Film bin ich da hineingeraten? Zum Glück gebietet das kommende Wochenende diesem Unsinn Einhalt - es wird regnen und abkühlen...

Eine Nachspeise, die einen auch zum Lächeln bringt, zudem - wichtig für uns Eiligen - rasch und einfach zuzubereiten ist, und bei fast allen Menschen (außer Schokoallergikern) gut ankommt, ist Mousse au chocolat in allen möglichen Variationen. Hier fraus Grundrezept und ein paar Vorschläge, damit's immer wieder anders schmeckt:


Mousse au chocolat - Grundrezept:

1 Ei
1 EL Staubzucker
1 TL Vanillezucker
1 Prise Meersalz
1 EL roter Portwein
100 g dunkle Schokolade (eine gute 70-80%-ige)
200 g Obers (Schlagobers, Sojaobers…)

Schokolade im Wasserbad schmelzen und etwas abkühlen lassen. Das Ei mit Staubzucker, Vanillezucker, der Prise Salz und dem Portwein über Wasserdampf dick schaumig aufschlagen. Vom Herd nehmen und weiter schlagen, dann die Schokolade unterrühren. Schlagobers steif schlagen und unterheben. Mousse ein paar Stunden kühl stellen.

Ziert nun die Hausbar: Eierlikör - wer hätte das gedacht?
Im Bild oben eine freie Nachdichtung eines Desserts des hier schon einmal erwähnten Henry: Ganz unten ist das Schokomousse nach Grundrezept, darauf kommen eingedickte Weichseln (Weichselkompott mit etwas Maisstärke oder Pfeilwurzelmehl, einem Sternanis und einem Schuss Portwein aufkochen und dann abkühlen lassen). Die dritte Schicht ist Kastanienreis und den krönenden Abschluss macht eine Mascarponecreme, für die ich extra eine Flasche Eierlikör (natürlich aus Freilandeiern) im schönen Merkur am Hohen Markt erstanden hab, die nun unsere Hausbar bereichert :-). Außer Mascarpone und dem Eierlikör sind noch Schlagobers, Zucker und Vanillezucker in der Creme.

Moussevariationen:

Mousse au café: 2 EL Espresso abkühlen lassen und mit ½ TL gemahlenem Kardamom unterrühren, bevor das Obers untergehoben wird. Mit Schokobohnen dekorieren.
Mousse au chocolat menthe: 3 Tropfen Pfefferminzöl vor dem Unterheben des Obers unterrühren. Mit Pfefferminzblättern dekorieren.
Rum-Kokos-Mousse: Statt Schlagobers Kokos-Soja-Schlagcreme (gibt's im Reformladen) aufschlagen und statt Portwein 2 EL Rum unterrühren. Mit Kokosett bestreuen. Seeehr lecker!
Mousse au chocolat blanc: Weiße Schoki und 1 EL weißen Portwein oder Cointreau verwenden. Evt. mit Haselnusskrokant bestreuen.
Spicy Mousse au chocolat: Chilipulver nach gewünschtem Schärfegrad und 1 MS getrockneten Ingwer in die Schokomasse geben. Die Deko dürfen Sie sich jetzt selbst ausdenken.
Mousse natale: Mit gemahlenem Zimt, Nelkenpulver und 1 MS Muskat (oder man nimmt Sonnentor Hildegards Keksgewürz, da ist gleich alles drin) würzen und mit Keksen in Sternform und Zimt-Zucker anrichten.

Das Küchenlied? Naja, falls jemandem der obige Posttitel noch irgendwie bekannt vorkommt, ist er wohl auch nicht mehr ganz jung ;-). Denn das ist jetzt schon länger her: Die Sterne - Scheiss auf deutsche Texte. Und wer jetzt fragt, warum diese Zeile: Na, weil der Clio nächste Woche endlich Sommerpatscherl bekommt und uns nach Italien kutschiert. Si si si!

8. April 2013

... then we take Berlin

Ein wenig mehr Zeit muss man für die Stadtbesichtigung von Berlin schon einplanen. Und wenn da nicht die vielen tollen Läden wären… Ja, in Berlin kann frau wunderbar shoppen und weil sie so auf die große Stadt steht, würde sie am liebsten sagen: "Ach, packen Sie mir doch bitte die ganze Stadt ein!"

Da das leider nicht geht, musste sich frau mit ein paar einzelnen Stücken begnügen. Doch wer kann dem Charme der Verkäuferin widerstehen, die beim Anprobieren einer Hose voller Überzeugung "Na, DIE macht aber einen schönen Po!" ausruft. Na gut, ich nehme drei davon ;-).

Aber nicht nur die Garderobe wurde erneuert, auch die kulinarischen Gelüste wurden bedient. In dem durch und durch wunderbaren Geschäft Goldhahn & Sampson am Helmholtzplatz gibt es Gewürze, Weine, allerlei feine Lebensmittel und jede Menge Kochbücher. Und tolle Kochkurse. Also, wenn frau nicht schon soooo hungrig gewesen wäre und die Trattoria gelockt hätte, hätte sie wohl noch mehr Zeit in dem Laden verbracht. So durften zumindest ein Büchlein und eine Schoki mit in die Wienerstadt reisen. 

Und zum Frühstück am nächsten Morgen gab es zu den Schrippen (dass mir das Wort mal über die Lippen kommen würde, hätte ich mir auch nicht gedacht. Doch zur Vermeidung von Sprachbarrieren und Verkürzung der Verweildauer in der Bäckerei, um möglichst schnell das verschwitzelte Laufgewand los werden zu können, empfiehlt es sich, die Zähne zusammenzubeißen und statt Semmeln (oder Brötchen) Schrippen zu verlangen) von den Goldhähnen Wildblumenkäse und danach noch ein Zimtkringel. Mhhh! 

Nachdem sich frau von Goldhahn & Sampson (wie wäre es mit einer Dependance in der Wienerstadt, die Herren?) losreißen konnte, gab es Stärkung in einer Trattoria. Die Vorspeisen (Gebackener Ziegenkäse, Vitello tonnato) kamen ganz hübsch daher und der sizilianische Weißwein mundete auch.

Am nächsten Abend war dann ein (im Vergleich zur Trattoria rund dreimal so teurer) Besuch in Sarah Wieners Speisezimmer angesagt. Sehr angenehmes Lokal (wenngleich auch mit einem ziemlich hohen Lärmpegel), in dem die Qualität der Zutaten und der kompetente und sehr nette Service positiv auffielen. Die Weinbegleitung zum viergängigen Fischmenü war auch gut gewählt und das zum  jeweiligen Gang passende Schluckerl rechtzeitig im Glas. 

Wohl die beliebteste Speise im Speisezimmer scheinen Wiener Schnitzel zu sein, die in regelmäßigen Abständen vorbeigetragen wurden. Leider zu schnell für ein Foto... (Das richtige Wiener Schnitzel zu fabrizieren kann man hier übrigens auch in einem Kochkurs lernen).


Fazit: Um doch gar nicht so wenig Geld haben wir durchaus schon feiner und/oder kreativer gegessen. Vielleicht waren aber auch unsere Erwartungshaltungen zu hoch…

Und ja, Sightseeing haben wir in Berlin natürlich auch gemacht ;-). Aber frau hat noch lange nicht alles gesehen und muss daher bald wieder hin!

First we take Brno...


Bevor fraus Kreditkarte in Berlin zum Glühen gebracht werden durfte, führte uns ein Wochenendtrip zu unseren tschechischen Nachbarn. In Brno war es am vorletzten Märzwochenende zwar a…kalt, aber immerhin ist dort die Welt der Bierpreise noch in Ordnung :-). 

Das Stadtzentrum hat man an einem Nachmittag besichtigt, wer rechtzeitig darauf geschaut hat, Tickets für eine Besichtigung der Villa Tugendhat zu ergattern, kann dafür noch einmal 1,5 Stunden einplanen. Nein, frau war natürlich nicht so gut organisiert, grummel :-(. Und dann geht’s aber auch schon in eines der gemütlichen Lokale in der Brünner Innenstadt.
Die Bestellung von kleinen Bieren wird in Tschechien
angeblich bloß belächelt. Wir haben es erst gar nicht probiert.


Dafür zwei Empfehlungen: Wen es nach Brno verschlägt, der kann Super-Palatschinken und guten Kaffee im Cafe Spolek gleich hinter dem Stadttor genießen. Deftigeres Essen und selbstgebrautes Bier gibt’s dann in dem rustikalen Brauerei-Restaurant Pegas, ebenfalls im Brünner Zentrum, wo man schon mal den ganzen Abend verbringen kann. Vor allem, wenn es draußen so kalt ist.