30. Dezember 2016

Radicchio tardivo: Ein seltener italienischer Gast


"Des is a Raditschio aus Italien", sagt der Verkäufer am Markt. "Oba i hob da no a Gemüse,
da waß i net amoi, wos des is."

Bei uns landet Radicchio (der Wiener sagt natürlich immer "Raditschio") hauptsächlich in der Salatschüssel. Ein paar verwegene Italienreisende bereiten aber auch schon Risotto mit dem Gemüse zu. Eine spezielle Radicchiosorte ist der Radicchio tardivo. In der Wienerstadt bislang nicht so einfach erhältlich, vergangenen Samstag jedoch am Karmelitermarkt gesichtet und gleich mitgenommen. Die beiden Prachtexemplare auf dem Foto liegen auf dem in diesem Blog bereits belobhudelten Band "Il Po", der diese Radicchiosorte sogar auf dem Buchcover zeigt. Als Standardwerk der italienischen Küche kennt natürlich auch "Der Silberlöffel" etliche Rezepte mit Radicchio. 

Wir machen es uns heute ganz einfach und stecken das hübsche Gemüse ins Backrohr. Passt auch gut zu Fisch.

Gebackener Radicchio tardivo


Radicchio tardivo

Olivenöl
Fleur de Sel
frischer Parmesan, in kleine Stückchen gebrochen

Radicchio waschen, trocken tupfen und der Länge nach halbieren. Den hässlichen, harten  Strunk wegschneiden und die Hälften in eine Auflaufform legen. Mit Olivenöl beträufeln und mit Fleur de Sel bestreuen. Im Backofen bei 190° Umluft backen. Nach ca. 20 Minuten mit Parmesan bestreuen und für weitere 5 Minuten backen. Der Radicchio sollte am Ende leicht gebräunt und der dickere, untere Teil bissfest sein. Die Spitzen der Blätter sind dann leicht knusprig. Einfach, aber gut. 

30. November 2016

Erklimmen wir die Kohlsprossenleiter

Die überaus gesunden und schmackhaften Kohlsprossen landen im Wok.

Zurzeit gibt es am Bauernmarkt herrliche Kohlsprossen (auch Sprossen- oder Rosenkohl genannt). Die kleinen, grünen Krautköpfchen sind sehr vitaminreich und wie die anderen Kohlsorten durch ihre sekundären Pflanzenstoffe sehr gesund. Und schmackhaft! Sie lassen sich gut mit Wurzelgemüse kombinieren (Karotte, Rübe, Pastinake) und sind im Handumdrehen zubereitet.

Heute machen wir wieder mal dem Wok etwas Feuer unterm Hintern. Die Kohlsprossen harmonieren in diesem Rezept wunderbar mit dem chinesischen 5-Gewürze-Pulver.


Kohlsprossen-Gemüse-Wok mit Asia-Nudeln (1 P.)


Dunkles Sesamöl
1 Knoblauchzehe
1 Scheibe Ingwer
10 Kohlsprossen
1 Karotte
getrocknete Shitakepilze (oder frische Pilze)
geröstete Sojakerne (oder Sonnenblumenkerne)
1/3 TL 5-Gewürze-Pulver
1 frische rote Chilischote, entkernt
Mirin (Reiswein)
Sojasoße
1 Portion Asia-Nudeln oder Reisnudeln

Shitakepilze einweichen. Klein geschnittene Knoblauchzehe und Ingwer in Sesamöl anbraten. Die Kohlsprossen je nach Größe halbieren oder vierteln und die Karotte in feine Scheiben schneiden. Das Gemüse, die Sojakerne und die Pilze in den Wok geben und mitbraten und etwas Wasser zugeben. Dann das 5-Gewürze-Pulver und die klein geschnittene Chilischote dazugeben.
Das Gemüse sollte sehr bissfest bleiben, dann mit Mirin und Sojasoße würzen. Die gekochten Asia-Nudeln zum Gemüse geben, gut vermischen und abschmecken.

Ein ähnliches Rezept findet man übrigens in dem sehr empfehlenswerten Täglich vegetarisch von Hugh Fearnley-Whittingstall.

 

Praktisch zum Mitnehmen für die Büromittagspause: In jedem Fall aber immer die Nudeln frisch kochen, sonst wirds ein Gatsch ;-)

21. November 2016

Karfiol in aller Munde


Bleibt zu hoffen, dass die kleingeistigen Gartenzwerge nicht bald unser Land regieren.


Seit einiger Zeit gibt es ja einen regelrechten Hype um ein bislang eher unspektakuläres Gemüse: den Karfiol. Was fiel den Wienern bislang zu diesem Gemüse ein? Richtig: Panieren geht immer (als Teil des "Gebackenen Gemüses"). Die klassischere Zubereitung von Karfiol in der Wienerstadt lässt dem Gemüsekopf allerdings nach dem zu Tode Kochen noch das Bestreuen mit gerösteten Semmelbröseln (Karfiol mit Butter und Bröseln) angedeihen. Wohl bekomms.

Und jetzt kommt da so ein israelischer Koch daher und kreiert ein neues Kultgericht - den im Ofen gebackenen Karfiol. Geht supereinfach (hier ein Video) und soll köstlich schmecken. Will man nicht selbst den Backofen anwerfen, kann man das Gericht in der Wienerstadt im Restaurant Miznon Vienna ordern. Und da waren wir dann auch an einem Sonntag Abend nach einem Gartenbaukinobesuch. Im Unterschied zu der restlichen Wienerstadt, die den Sonntagabendblues offensichtlich in den heimeligen vier Wänden zelebrierte und sich daher selbst der 1. Bezirk nur mit ausgestorbenen Gassen präsentierte, ging es im Lokal fröhlich und laut zu. 

Zu essen gab es Pita, gefüllt mit Karfiolröschen und einer Tahinsoße, grünen Pfefferoni, Jungzwiebel und Tomate. Klingt simpel, schmeckt sehr gut, ist aber mit 7 Euro für ein Take away Gericht ganz schön üppig. Wir blieben dann auch gleich an der Bar sitzen - im Sitzen zu essen ist halt doch bequemer. ;-)

Der "Ganze goldene Karfiol" (Karfiol, Olivenöl, Salz), das Signature Dish des israelischen Koches Eyal Shani, kostete übrigens vor einem Jahr, als diese Lokalkritik entstand, 5 Euro, aktuell investiert man schon 8 Euro. Naja, die Miete 100 Meter unterhalb des Stephansplatzes will auch bezahlt werden. Der Meister steht freilich nicht selbst hinter der Wiener Budel, ist dies auch sein 5. Lokal (in Tel Aviv, Paris, Wien), stattdessen werkt hier ein gut gelauntes, junges Personal, das die Namen der Essenbesteller seeeeeehr laut ins Lokal brüllt, damit man auch am anderen Ende des (eh kleinen) Lokals mitbekommt, dass das Essen fertig ist. In der Job Description gehört wohl ein lautes Organ zum Anforderungsprofil. 


In der Fast Food Kategorie sicherlich qualitativ sehr hochwertig und mal etwas anderes, was sich allerdings auch in der Preisgestaltung niederschlägt. Understatement auch beim durchaus trinkbaren Wein, der im Lokal in kleinen, dicken Wassergläsern serviert wird (1/8 GV oder Zweigelt 3,50).

frau wird den "Goldenen Karfiol" baldigst mal selbst ausprobieren (Anm.: inzwischen probiert - siehe Beweisfoto)

Wirklich simpel, aber gut: Den Karfiol zuerst 15 Minuten in Salzwasser kochen, dann großzügig mit Olivenöl bestreichen und Meersalz bestreuen. In ein Backpapierkörbchen in eine Ofenform setzen und ab ins Backrohr damit, für 30 Minuten bei 200°. Ein bisserl dünkler als auf dem Foto darf er ruhig sein.


Aber auch ganz ohne Hype mag frau dieses Gemüse recht gern, siehe Karfiolcurry oder frau köchelt ein schmackhaftes



Karfiolsüppchen


1 Karfiol
1/2 Wakame-Alge
1/4 TL Kurkuma
1/4 TL Koriander gemahlen
1/2 TL Kümmel gemahlen
Gemüsesuppenpulver
100 ml Kokosmilch
Salz, schwarzer Pfeffer


Karfiol gut waschen und in Röschen zerteilen. Gemüsesuppenpulver in Wasser auflösen, mit Kurkuma, Koriander, Kümmel, Salz und Pfeffer würzen, die Wakame-Alge hineinbröseln. Darin die Karfiolröschen weichkochen. Danach die Kokosmilch einrühren und pürieren. Mit gerösteten Brotstückchen bestreuen.

 

7. November 2016

Bananen-Mandel-Muffins für alle

Bananen-Mandel-Muffins ohne Mehl: Die kleinen, saftigen  Kuchen sind blitzschnell fertig.


Muffins zu backen zählt zugegebenermaßen nicht zur hohen Schule der Patisserie, aber die kleinen süßen Kuchen eignen sich hervorragend dafür, wenn frau schnell etwas Süßes zum Kaffee braucht. Und diese kommen zudem ganz ohne Mehl, kaum Fett und wenig Zucker aus. (Und schmecken trotzdem.) 


Bananen-Mandel-Muffins (12 Stück)


2 Eier
3 EL Vollrohrzucker
1 TL Vanillezucker
1/3 TL gemahlener Kardamom
3 reife Bananen
250 g gemahlene Mandeln
1 geh. TL Natron
ca. 3 EL Schokotropfen
1 EL Sonnenblumenöl
Mandelblättchen

Die Bananen mit einer Gabel zerdrücken. Eier, Zucker und Vanillezucker schnell mit dem Mixer verrühren, dann die übrigen Zutaten daruntermischen. Den Teig in Muffinförmchen füllen und mit einigen Mandelblättchen dekorieren. Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad ca. 25 Minuten backen.


Zurzeit macht der Bauernmarktbesuch besonders viel Sp, biegen sich die Marktstandln doch unter dem Riesenangebot an frischem Gemüse. Jetzt ist auch Zeit für Wurzelgemüse. Hier geht es zu einem aktualisierten Rezept einer schlichten, cremigen Pastinakensuppe.

4. November 2016

Wir schauen wieder in den Suppentopf: Herbstliche Kürbis-Apfel-Suppe


Ein herbstliches, würziges Kürbissüppchen.

Eine wunderbar entspannende Woche durfte frau auf Madeira verbringen. Neben dem regionalen Hopfensaft (siehe Foto am Ende) wurde auch die Inselspezialität Espada com banana (Degenfischfilet mit gebratener Banane und Maracujasoße) verkostet. Sehr yummie! Hier ein Rezept. Bleibt die Frage, wo frau in der Wienerstadt reife Maracujas herbekommt, hmmmmm...


Die Sommerzeit ist nicht nur auf den Uhren zu Ende gegangen, auch das Thermometer lässt erkennen, dass wir uns bereits im November befinden. Um das herbstlich-nasskalte Wetter gut zu überstehen, essen wir ein warmes, ayurvedisch gewürztes Süppchen.

Kürbis-Apfel-Suppe


1 EL Kokosöl
1 Schalotte
1 Scheibe Ingwer, feingehackt
1/4 TL Kreuzkümmel
1/4 TL Koriander gemahlen
1/4 TL gelbe Senfkörner
1/2 TL Kurkuma
1 MS Asafötida
1 MS Kardamom
1/2 TL Currypulver
1 Hokkaidokürbis
1 EL Mung Dal (indische gelbe Mungbohne)
1 Apfel (Elstar)
1 Karotte
Gemüsesuppe (siehe unten)
ca. 120 ml Kokosmilch
geröstete Kürbiskerne
Kürbiskernöl

Gemüsesuppe

1 Bd. Suppengrün
1 Scheibe Ingwer
ein paar Pfefferkörner
1 geh. EL Salz
1 Lorbeerblatt
1 Sternanis
1/3 Zimtstange


Zuerst die Gemüsesuppe zubereiten: Suppengrün-Gemüse in grobe Stücke schneiden, mit Wasser und den Gewürzen im Schnellkochtopf 10 Minuten kochen, dann abseihen.

In der Zwischenzeit den Hokkaidokürbis waschen, halbieren, entkernen und in Stücke schneiden. Die Karotte ebenfalls in Stücke schneiden.

Die in Stücke geschnittene Schalotte und den Ingwer in Kokosöl anbraten, die Gewürze dazugeben und kurz mitrösten. Kürbis und Karottenstücke dazugeben, ein paar mal durchrühren und dann mit der Gemüsesuppe aufgießen. Die gewaschenen Linsen dazugeben und köcheln lassen. Nach ca. 15 Minuten den in Stücke geschnittenen Apfel mitkochen. Die Kokosmilch einrühren und die Suppe - wenn das Gemüse weich ist - pürieren. Mit gerösteten Kürbiskernen und Kürbiskernöl servieren.

Hach, war das schön! Ein Bierchen mit Meerblick auf den wilden Atlantik in Madeira.

18. Oktober 2016

Ich mag wieder nach Italien. In der Zwischenzeit gibt es Linguine mit Muscheln.


Einfach und schnell zubereitet, aber köstlich: Linguine mit Muscheln.

Das gemütliche Wochenende wurde dann noch mit einem typisch italienischen Gericht beendet. Ganz einfach und simpel zu machen, und doch so köstlich (sofern man Muscheln mag, natürlich):
 

Linguine mit Muscheln (2 P.)


250 g Linguine (oder Spaghetti)
ca. 300 g Muscheln
Olivenöl
2 Knoblauchzehen
etwas Peperonciniflocken
frische Petersilie
Salz, schwarzer Pfeffer

Muscheln waschen, kurz im kalten Wasser liegen lassen, dann noch einmal gründlich spülen. Geöffnete Muscheln wegwerfen. Linguine in Salzwasser al dente kochen.

Den blättrig geschnittenen Knoblauch und die Peperonciniflocken in Olivenöl anbraten. Dann die Muscheln dazugeben und umrühren, damit sich alle Muscheln in der Hitze öffnen können. Gehackte Petersilie dazugeben und salzen und pfeffern. Die gekochten Linguine dazugeben und vermischen.


Die Küchenkatze beim Aufräumen. Sehr sauber!
Aktuelles Küchenlied: Noch eines von Conor: Counting sheep

17. Oktober 2016

Ein mediterranes Slowfood-Wochenende daheim

Das bringt einen Hauch Mediterranea in die Leopoldstadt: das Fischsüppchen.
 
Das vergangene Wochenende war wirklich ein gemütliches: Samstag Nachmittag ein bisserl geshoppt, dabei überraschend einen Supidupi-Wintermantel von ulliko ergattert. Und nach einem Einkauf bei Merkur am Hohen Markt habe ich dann am Abend gemütlich vor mich hingeköchelt, eine Fischsuppe und Bachsaiblingsfilets mit Erdäpfelpüree und Mangold. Später dann ein gemütliches Bierchen im L'Ase und gut war's. Ein richtiges Slow Food (und Mood) Wochenende :-).

Zuerst war der Küchenjunge ja skeptisch ("Was macht denn das ganze Gmias in der Fischsuppe?"), dann hat er sie aber sichtlich mit Genuss gelöffelt, die 
 

Fischsuppe (2 P.)


Olivenöl
1 Stk. Stangensellerie
2 kleine oder 1 große Karotte
1/2 Stk. Lauch

1/4 roter Paprika
ca. 1/16 l trockener Weißwein
200 ml Fischfonds

1 Fischfilet (Heilbutt etc.)
ein paar Garnelen
ein paar Muscheln
4 Wacholderbeeren

1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Prise Anis
Safranfäden

Salz, Pfeffer
Petersilie

"Das ganze Gmias" klein und das Fischfilet in mundgerechte Stücke schneiden. Das Gemüse (den Paprika noch nicht) in Olivenöl anbraten, mit Weißwein ablöschen. Dann mit Fischfonds und Wasser aufgießen und mit den Gewürzen, Salz und Pfeffer weich köcheln.

Dann zuerst die Garnelen und die Paprikastücke in die Suppe geben, danach (falls tiefgekühlte Garnelen verwendet werden, warten, bis die Suppe wieder köchelt) die Fischfiletstücke, die Muscheln und die gehackte Petersilie in die Suppe geben. Nicht mehr kochen, sondern nur ziehen lassen, bis sich die Muscheln geöffnet haben und die Fischfiletstücke gar sind. Gleich servieren. Mit Baguette oder Olivenbrot durchaus auch ein Hauptgericht...
 
Und dazu ein Ex Vero II vom Weingut Werlitsch. Was will frau mehr. ;-


Aktuelles Küchenlied: Endlich Neues von Conor Oberst! Tachycardia

Nach der Fischsuppe gab es Bachsaiblingfilets mit der Dijon Exotique Mischung von
Babette's, Mangold und Erdäpfelpüree. Im Glas: Ex Vero II.

13. Oktober 2016

Lass die Sonne rein: Fenchel-Orangen-Curry und Kürbis-Orangen-Süppchen

Das fruchtige Fenchel-Orangen-Curry bringt Sonne in trübe Herbsttage.

Quasi über Nacht wurde nun aus dem freundlichen Spätsommer ein trüber, feuchter Herbst. Zeit für wärmende Süppchen und Currys. Hier ein ganz schnelles, fruchtig-frisches 

Fenchel-Orangen-Curry (1 P.)


1 Schalotte
1 Scheibe frischer Ingwer
2 Erdäpfel
1 kleine Fenchelknolle
1 kleine Karotte
1/2 Orange
ca. 0,1 l Kokosmilch
1/2 TL Kurkuma

1/2 TL gelbe Senfsaat
1/2 TL gemahlener Kreuzkümmel
1/2 TL gemahlener Koriander
1 Lorbeerblatt
Zitronensaft
Salz
Pfeffer

Die halbe Orange schälen und in kleine Stücke schneiden. Fenchel, Karotte und Erdäpfel in kleine Stücke schneiden.

Die klein geschnittene Schalotte und den fein gehackten Ingwer in Kokosöl glasig anbraten. Kreuzkümmel, Koriander, Senfsaat und Kurkuma dazugeben und durchrühren. Das Gemüse dazugeben und mit Wasser aufgießen. Lorbeerblatt hineingeben, salzen und pfeffern und Gemüse bissfest köcheln. Für die letzten 2 Minuten die Orangenstücke mitköcheln, dann mit der Kokosmilch aufgießen. Mit etwas Zitronensaft würzen und abschmecken.

Gut, dass auf dem kleinen Balkon noch frische Lorbeerblätter vorrätig sind. Übrigens: Die Mengenangaben bei den übrigen Gewürzen sind (wie meistens) Richtwerte, also einfach ausprobieren und nach eigenem Geschmack würzen.

Kürbis kann man gerade im Herbst nicht oft genug verspeisen, gibt es doch auch unglaublich viele Kürbissorten. Heute verfeinern wir das Süppchen mit Mango-Orangensaft, frisch gepresstem Orangensaft und Orangenschalen.


Kürbis-Orangen-Süppchen


1 Schalotte
1 Stück Ingwer
1 TL Kurkuma
1/2 TL Koriander gemahlen
1/2 TL Kreuzkümmel gemahlen
1/2 TL gelbes Currypulver
1 Stück Kürbis (diesmal die Sorte Langer von Nizza)

Gemüsesuppenpulver
ca. 0,1 l Mango-Orangen-Saft (oder nur O-Saft)

Saft von 1/2 Orange
etwas geriebene Orangenschale
ca. 0,1 l Kokosmilch

Salz, Pfeffer
frische Petersilie 
evt. geröstete Kürbiskerne

Die mühsamste Arbeit ist gleich zu Beginn und wurde bravourös vom Küchenjungen gemeistert: Den Kürbis schälen, entkernen und in Stücke schneiden. 


Jetzt gehts aber easy weiter: Klein geschnittene Schalotte und fein gehackten Ingwer in Kokosöl anschwitzen, dann Kreuzkümmel und Koriander mitrösten. Die Kürbisstücke und das Currypulver dazugeben, mit Suppe aufgießen und weich köcheln. Mango-Orangensaft, Orangensaft, Orangenschale und Kokosmilch dazugeben und pürieren. Abschmecken und mit gehackter Petersilie und gerösteten Kürbiskernen servieren.

Aktuelles Küchenlied: Pearl Jam - Just breathe

Geburtstagsessen im Ü - sehr nettes, sympathisches Gsi-Lokal mit feinem Essen.
Kein Freitag, denn da gibts ausschließlich Käsknöpfle ;-).

26. September 2016

Weintraubenstrudel - Herbstauftakt mit Sonnenschein

Die Weintrauben sind bereits geerntet. Nun gibt es Weintraubenstrudel!


Zur Jause in der frühherbstlichen Nachmittagssonne gab es am Wochenende einen Weintraubenstrudel. Weil es sehr schnell gehen musste, nahm frau (ausnahmsweise) einen Fertigteig zur Hand. Wer mehr Zeit hat, kann natürlich gerne selber den Teig zaubern.

Schneller Weintraubenstrudel (2 Strudel)


2 Stk. mürber Strudelteig
0,5 kg Weintrauben (eher kleinere Trauben nehmen)
100 g Butter
100 g Vollrohrzucker

1/2 TL Vanillezucker
2 Eier
5 geh. EL gemahlene Haselnüsse
2 geh. EL Maisstärke
1 EL Rum
1 Prise Zimt
etwas getrocknete Orangenschale


Weintrauben gründlich waschen. Eier trennen. Weiche Butter mit der Hälfte des Zuckers, dem Vanillezucker und den zwei Dottern schaumig schlagen. Die Haselnüsse, Zimt, Rum, Orangenschale und Maisstärke unterrühren. Schnee aus den zwei Eiklaren schlagen und mit dem restlichen Zucker fertigschlagen. Vorsichtig unterheben.

Die Masse auf dem unteren Drittel der Teigplatte verstreichen und mit Weintrauben belegen. Rasch einrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Ein paar Mal vorsichtig mit einer Gabel einstechen und 30-40 Minuten bei 190° backen. Mit Staubzucker bestreut servieren. Und wer es nicht erwarten kann: Schmeckt auch lauwarm gut!

19. September 2016

Und wieder lockt der Ofenkürbis

Eine harmonische Kombi: Hokkaidokürbis - Sesam - Blattspinat

Zurück aus Dalmatien muss frau sich essenstechnisch wieder ein bisschen auf die gesunde Gemüseküche einpendeln. Das gelingt mit dem köstlichen Hokkaidokürbis aus dem Backofen aber ganz leicht. Und trinktechnisch kehrt frau ebenfalls aus dem Urlaubsmodus zurück, ich sag nur Karlovacko, Grasevina, Plavac etc...  ;-)

Fangen wir mal mit dem Essen an: Herbstzeit ist Kürbiszeit! Das Räuchernuss-Birne-Pesto von Grossauer (falls zur Hand) passt wunderbar zu dem Kürbis und den Nudeln. Man kann es aber auch weglassen oder durch ein selbstgemachtes Nusspesto ersetzen. Auch das Quinoa kann man weglassen, da die Nudeln aus Mungbohnenmehl ohnehin sehr proteinreich sind.

Die Mungbohnenpasta ist grün wie so mancher Bezirk in der Wienerstadt ;-), schmeckt leicht nussig und kann wie herkömmliche Nudeln verwendet werden. Aber Vorsicht: Sie ist zwar glutenfrei, hat aber nicht weniger Kalorien als (Hart-)Weizenpasta. Also eher nix Diätküche. :-(


Zutaten für eine Portion:


Hokkaidokürbisspalten mit Mungbohnennudeln und Spinatsalat


1/2 Hokkaidokürbis
Olivenöl
Räuchersalz
geräuchertes Paprikapulver
Rosmarin (frisch oder getrocknet) 
50 g Bio-Mungbohnen-Spiralen (ich habe diese hier genommen)
2 TL Grossauer Räuchernuss-Birne-Pesto*
2 EL gekochtes Quinoa

Den Kürbis waschen, entkernen und in Spalten schneiden. In eine Backform legen, mit Olivenöl beträufeln und mit Räuchersalz, geräuchertem Paprikapulver und gehackten Rosmarinnadeln bestreuen und ca. 25 Minuten bei 200° backen.

Die al dente gekochte, abgeseihte Pasta mit dem Quinoa und dem Pesto vermischen und mit den Kürbisspalten und diesem Spinatsalat anrichten.


Blattspinatsalat mit Tahindressing


1 Handvoll zarter Blattspinat
1 TL weißes Tahin
1 TL Shoju Sojasoße
1 TL Olivenöl
3 TL Wasser
etwas Gomasio (Sesam-Meersalz-Mischung) zum Bestreuen

Blattspinat gut waschen und gegebenenfalls zerteilen. Alle Zutaten für das Dressing in ein Schraubglas geben und gut schütteln. Dressing über den Blattspinat gießen und mit Gomasio bestreuen.


* (Räuchernuss Birne Pesto Zutaten: Sonnenblumenöl, Birne, Haselnüsse, Grana, Verjus, Salz und Räuchersalz)
 

Ach, schön war's ;-)

31. August 2016

Spätsommerliche Kürbis-Mangold-Feta-Quiche


Der Hokkaidokürbis wird zuerst gebacken und landet dann in dem Quichebelag.
Das ist aber auch schon der meiste Aufwand an dieser Quiche.

Heute werfen wir mal wieder das Backrohr an und backen eine spätsommerlich/frühherbstliche, nahrhafte


Kürbis-Mangold-Feta-Quiche


160 g Mehl (bei mir halb Weizen-Vollkornmehl, halb Dinkelmehl Typ 700)
100 g Butter
1 Ei
Steinsalz

1 Hokkaidokürbis
etwas Sonnenblumenöl
Fleur de Sel, schwarzer Pfeffer
1 Jungzwiebel (oder Schalotte)
2 Stk. Stangensellerie
1 Knoblauchzehe
120 g Mangold
1 Spritzer Essig
150 g Feta
1 Rosmarinzweig

etwas geriebene Muskatnuss
Olivenöl
80 ml (Hafer-)Milch
2 Eier
Salz, Pfeffer
 

Zuerst den Quicheteig zubereiten: Mehl, Salz und Butterstücke verbröseln, das Ei dazugeben und schnell verkneten. Einen Laib formen und zugedeckt im Kühlschrank rasten lassen.

Den geputzten, entkernten Hokkaido in kleine Stücke schneiden und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Mit Sonnenblumenöl beträufeln und grobem Meersalz und schwarzem Pfeffer würzen. Bei 180° ca. 15 Minuten backen.

Die klein geschnittene Schalotte und Stangensellerie in Olivenöl dünsten, gehackte Knoblauchzehe und klein geschnittenen Mangold dazugeben. Salzen und Pfeffern und einen Spritzer Essig dazugeben. Einige Minuten dünsten.

(Hafer-)Milch und Eier verquirlen, Salz, Pfeffer und gehackte Rosmarinnadeln dazugeben. Die Kürbisstücke und das Mangoldgemüse dazugeben und den Feta hineinbröseln.

Eine befettete, bemehlte Quicheform mit dem Teig auslegen und diesen mit einer Gabel einige Male anstechen. 10 Minuten bei 180° vorbacken, dann den Belag gleichmäßig darauf verteilen und weitere 35-40 Minuten backen.



26. August 2016

Heute kochen wir Sie ein: Pfirsichchutney und Passata


Süßscharfes Pfirsichchutney passt gut zu Gemüsecurrys und sicherlich auch zu Käse oder Fischigem.

Spätsommer ist Einkochzeit. Wenn es nur nicht noch so lauschig an den Abenden wäre und ich dieselben lieber in diversen Leopoldstädter Gastgärten als in der Küche verbringen würde....

Einen Abend habe ich mich also doch noch in die Küche begeben und frisches Obst und Gemüse konserviert (Die Lösung: Gastgartenbesuch vor der Einkocherei ;-).


Pfirsichchutney (für zwei kleine Schraubgläser)


1 EL Sesamöl
1 TL gelbe Senfsamen
1 TL Schwarzkümmel
2 Kardamomkapseln
1/2 TL Kurkuma
500 g Pfirsiche (Gewicht bereits ohne Kerne)
2 EL Rohrzucker
1 EL Limettensaft
100 ml naturtrüber Apfelsaft
1 rote Chilischote, ganz klein gehackt
1 Stück Ingwer, gerieben
1/4 TL Kardamom Masala (oder Garam Masala o.ä.)
Steinsalz

Senfsamen, Schwarzkümmel und Kardamomkapseln (mit einem Messer öffnen) in Sesamöl anrösten, am Schluss Kurkuma dazugeben. Pfirsiche schälen und in kleine Stücke schneiden. In einem Topf die Pfirsichstücke, Apfelsaft, Limettensaft, Rohrzucker, Ingwer, Chili, Kardamom Masala und Steinsalz vermischen und für einige Minuten köcheln lassen. Die Konsistenz sollte musartig mit evt. noch kleinen Fruchtstückchen sein. Die Kardamomkapseln entfernen (so man sie findet ;-).

In saubere Schraubgläser füllen und fest verschließen. 

Die Kandidaten für das Pfirsichchutney und die Velmer Paradeispassata.

Passata di pomodoro


Die Basis für köstliche Sughi sind gekochte, passierte Paradeiser. Die kann man entweder in Flaschen oder Dosen kaufen oder selbst herstellen. Da die Paradeiser im Garten der Küchenjungenmutter gerade sehr schön rot vor sich hin leuchten, landen diese im Einmachglas. Und das geht ruckzuck:  

Paradeiser blanchieren, häuten und klein schneiden. Mit etwas Steinsalz, schwarzem Pfeffer, einer Messerspitze Zucker und ein paar Basilikumblättern einige Minuten köcheln lassen und dann pürieren. In saubere Schraubgläser füllen und fest verschließen.

Und fertig!

18. August 2016

Kleine, graue Wellen oder durch die Bank zum Wein

Sahen zwar bedrohlich aus, zogen aber weiter: Wolken über der Podersdorfer Weinstube.

Ein Abstecher nach Podersdorf am Neusiedler See begann gemütlich mit Eiskaffee, ging gemütlich bei einem Gemüseeinkauf (kleine burgenländische Wassermelonen!) und einer Seerundfahrt weiter und endete ebenso gemütlich bei Käse und Wein für frau bzw. Fleisch und Kirschsaft für den Fahrer in der Podersdorfer Weinstube. Gemütliches Burgenland halt :-). Wieder daheim landen die burgenländischen Erdäpfel im Suppentopf.


Rote Linsen-Mangold-Suppe (2 Hauptspeisportionen)



1 EL Ghee 
1 Schalotte, klein geschnitten
1 Scheibe Ingwer (fein gehackt)
1/2 TL Kreuzkümmel ganz
1/2 TL Kurkuma (oder etwas frischer, geriebener Kurkuma)
1/4 TL Koriander gemahlen
1/4 TL geräuchertes Paprikapulver
4-5 Mangoldblätter mit Stielen (in kleine Stücke geschnitten)
1 Tasse rote Linsen, gewaschen
1-2 Erdäpfel
1 kleine Karotte  
1 TL Gemüsesuppenpulver
Steinsalz, schwarzer Pfeffer
1 MS Cayennepfeffer
2 EL Gomasio (oder gerösteter Sesam)
ein paar frische Petersilblätter, grob gehackt

Die Schalotte im Ghee glasig dünsten. Kreuzkümmel und Koriander dazugeben und kurz anrösten. Dann die übrigen Gewürze und die klein geschnittenen Erdäpfel und Karotte dazugeben. Mit Wasser aufgießen, Suppenwürze einrühren und zum Kochen bringen. Zehn Minuten köcheln lassen, dann den Mangold und die roten Linsen dazugeben und weitere 15 Minuten bei mittlerer Temperatur köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und vor dem Servieren mit Petersilie und Gomasio bestreuen.


Aktuelles Küchenlied, ausflugsbedingt: Da Neisiedla See


Rote Linsen-Mangold-Suppe, mehr Haupt- als Vorspeise.
Burgenländische Eigenheit: Um in die Podersdorfer Vinothek zu gelangen, muss man den Eingang durch die Bank nehmen. Ja, auch am Feiertag. ;-)



27. Juli 2016

Baba Ghanoush auf Ofen-Süßkartoffel

Baba Ghanoush, das pikante Püree aus Melanzani und Sesampaste aus der arabischen Küche.

Passend zur Sommerhitze wenden wir uns heute der orientalischen Küche zu. Baba Ghanoush ist ein würziges Püree aus Melanzani und Sesampaste. Man bekommt es auch fertig zu kaufen, es empfiehlt sich aber (wie bei den meisten Dingen ;-), es selbst zuzubereiten. Denn abgesehen von der halben Stunde, die die Melanzani im Backrohr zum Weichwerden braucht, ist das wohlschmeckende Püree ratzfatz zubereitet. Die genauen Mengen der Zutaten hängen auch von der Größe der Melanzani ab, am besten nach Gefühl abschmecken. Baba Ghanoush schmeckt auch gut als Dip mit Fladenbrot und Oliven. Und besonders würzig ist es, wenn man geräuchertes Salz statt normalem nimmt (ich habe zurzeit Hickory Rauchsalz).


Baba Ghanoush auf Ofen-Süßkartoffel (2 P.)


2 Süßkartoffel
1 kleine Melanzani
1 EL Tahin (Sesampaste)
1/2-1 Knoblauchzehe
1 MS TL Chilipulver (oder mehr)
1/2 TL Kreuzkümmel ganz
1 MS Kurkuma
1 TL Limetten- oder Zitronensaft
5-6 TL Olivenöl
Räuchersalz (oder Steinsalz)
schwarzer Pfeffer
frische Petersilie und (geräuchertes) Paprikapulver zum Darüberstreuen

Süßkartoffel und Melanzani waschen, rundherum mit einer Gabel anstechen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech im Backrohr bei 200° backen. Die Melanzani braucht 30 Minuten, die Süßkartoffeln ca. 45 Minuten. In der Halbzeit wenden.

Für das Baba Ghanoush die gebackene Melanzani von der Schale befreien. Im Multiblender das Melanzanifleisch mit allen anderen Zutaten cremig mixen. Gut abschmecken, mit den aufgeschnittenen Süßkartoffeln anrichten und mit frischer Petersilie und geräuchertem Paprikapulver bestreuen.

Gestern live im WUK, heute schon auf youtube, der verschwitzte Rufus Wainwright am Bösendorfer bei der Zugabe: Poses

25. Juli 2016

Grüner Risotto mit Garnelen

Ein sommerlicher, grüner Risotto mit Pesto, Fisolen und Garnelen


Ein paar schweißtreibende Tage liegen hinter uns. Nicht nur das schwüle Wetter, sondern auch ein Impulstanz Workshop brachten uns ordentlich zum Schwitzen. Macht nichts, ist gesund, frau darf nur nicht auf ausreichend trinken vergessen. ;-)

Bevor wir aus der aufgeheizten Wohnung Richtung Hafenkneipe geflüchtet sind, haben wir für ein schönes grünes Pesto das Basilikumpflänzchen gerupft und den Pürierstab angeworfen. Das selbstgemachte klassische Pesto ist natürlich viel besser als gekauftes und schmeckt auch zu Pasta.

Risotto mit Basilikumpesto,  Fisolen und Garnelen (2 P.)


1 Tasse Arborioreis
1/2 Tasse trockener Weißwein
ca. 3/4 l Gemüsesuppe
20 g Basilikumblätter
10 g Pinienkerne
35 g Olivenöl 
1 Knoblauchzehe
1 gute MS Salz
20 g geriebener Parmigiano
1 Tasse Fisolen
etwas Olivenöl
1 P. Bio-Garnelen
1 Knoblauchzehe
Salz
schwarzer Pfeffer


Für das Pesto die Basilikumblätter mit den Pinienkernen, Knoblauch, Olivenöl und Salz pürieren. Dann den geriebenen Parmigiano dazugeben und kurz weitermixen.

Fisolen in Stücke schneiden und in Salzwasser bissfest kochen, mit kaltem Wasser abschrecken.

Den Reis ganz kurz trocken anrösten, dann mit Weißwein und Suppe aufgießen. Stetig rühren und mit Suppe aufgießen, wenn die Flüssigkeit aufgesogen ist. Köcheln bis der Reis innen noch kernig und außen weich ist und der Risotto nicht mehr allzu flüssig ist.

In der Zwischenzeit die Garnelen mit der in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe in Olivenöl braten, anschließend salzen und pfeffern.

Das Pesto unter den Risotto rühren. Risotto mit den Fisolen und den Garnelen anrichten und gleich verspeisen.

Auch ganz schön heiß war es vergangene Woche bei William Fitzsimmons im WUK. Das aktuelle Küchenlied stammt von dem sehr sympathischen Bartträger: Find it in me.

14. Juli 2016

Sommerlicher Matjessalat - Und die Welt ist voller Lösungen

Der sommerliche Matjessalat als leichtes Mittagessen


Gestern haben wir einen wirklich beeindruckenden und auf mich nachwirkenden Dokumentarfilm gesehen: Tomorrow (im Original: Demain). Nachdem die Filmemacher in "Nature" eine Studie gelesen hatten, dass unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren der globale ökologische Kollaps droht (vor allem die Wasser- und Erdölressourcen werden dann nicht mehr ausreichen), machten sie sich auf die Reise, um Experten zu befragen und mit Menschen zu sprechen, die alternative Ideen in ökologischer, wirtschaftlicher und demokratischer Hinsicht verfolgen. Kleinere und größere Lösungen im Bereich Nahrung, Energie, Wirtschaft, Demokratie und Bildung werden auf sehr sympathische Art vorgestellt.

Der Film erzählt von Urban Gardening Projekten, von überaus ertragreicher Bio-Landwirtschaft, von einem Unternehmen, das Briefumschläge produziert und dabei Ökologie, Ökonomie und Profitabilität wie selbstverständlich unter einen Hut bringt.
Kopenhagen wird als  Umweltmusterstadt vorgestellt, und wussten Sie, dass in San Francisco bereits 80% des Mülls recycelt oder kompostiert werden? Es gibt Alternativen zur Abhängigkeit von Erdöl, sowie die realisierte Einführung von Komplementärwährungen, z.B. einer Regionalwährung, mit der nur innerhalb des eigenen Dorfs bezahlt werden kann und damit die regionale Wirtschaft belebt wird. In einer finnischen Gesamtschule werden Kinder auf das Leben vorbereitet und kommen bis zur Matura ohne Tests aus. Ein indischer Bürgermeister beteiligt alle Dorfbewohner an den Entscheidungen und stößt auf großes Interesse. Unterernährung als politische Frage, die technisch gelöst werden kann. Die Belebung der Demokratie durch Volksvertreter, die per Zufall ausgewählt werden.... 

Und so zeichnet sich in den knapp zwei Stunden die Möglichkeit einer anderen Zukunft ab. Weil Menschen nachdenken, sich vernetzen und gemeinsam etwas umsetzen. Um global etwas zu bewirken, müssten aber die im Film gezeigten Alternativen nicht nur Alternativen bleiben, sondern zur Norm werden - im Kleinen wie im Großen. Kommt man aus dem Kino, hat man jedenfalls ein positives Gefühl und das starke Bedürfnis, sofort etwas anzupacken. Sehr motivierend!

**********

Das passt jetzt zwar nicht ganz, aber doch noch ein schnelles Rezept.

Sommerlich leichter Matjessalat (2 P.)


2 Matjesfilets (eingelegt in Öl)
2 Minigurken
1 säuerlicher Apfel
1 größerer Erdapfel (oder 2 kleinere)
1/2 kleine Fenchelknolle (oder 1 Stangensellerie)
ein paar Salatblätter
200 g Schafjoghurt
Saft von einer halben Zitrone
1 TL Dille

Salz, Pfeffer
ein paar Petersilblätter zum Garnieren

Die Matjesfilets und die übrigen Zutaten in kleine Stücke schneiden und mit Zitronensaft übergießen. Dann das Joghurt und die Dille unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf Blattsalat anrichten.


Als aktuelles Küchenlied die Filmmusik zu Tomorrow.