23. April 2012

Wochenend’, Wiener Wein und Sonnenschein

Eigentlich sollte man gar nicht verraten, wo das
Weinhandwerk sich genau befindet :-)
Das Wochenendwetter hat sich diesmal dankenswerterweise an unser Wochenendprogramm angepasst (und nicht wie üblich umgekehrt). So wärmte uns die Sonne am Samstag freundlicherweise die Nasenspitzen, die wir im Rahmen der Wiener Winzertour in diverse Weingläser steckten.

Den Beginn machte eine Verkostungsrunde beim Bioweinbau Petershof an der Senderstraße, der uns mitten in seinem Weingarten u. a. einen sehr guten Welschriesling sowie Grünen Veltliner bescherte.

In der Wienerstadt gibt es Orte, von denen man nicht vermutet, dass es sie hierorts gibt. Und dann sitzt man dort, ist verzaubert und wähnt sich irgendwo weit weit weg von zuhause. Was in diesem Fall gut ist :-). Das Weinhandwerk ist so ein Ort. In der Senderstraße am Weg zum Bisamberg befindet sich nicht nur Reinhard Gerers Magdalenenhof, sondern (etwas stadtnäher) auch das sympathische Weinhandwerk  des Südtirolers Martin Strobl. In der zauberhaften Buschenschank lässt es sich nicht nur lauschig sitzen bzw. in Hängematten fläzen, sondern auch herrlich süffeln und schmausen: Zu dem Wiener Biowein, einem goldgelben, kräftigen Grünen Veltliner Wiesthalen 2009, werden Südtiroler Spezialitäten (Bergbauernspeck, Lardo, Würste, ein Käseteller mit einer grandiosen Nuss-Nussschnaps-Paste ;-), Schüttelbrot) sowie Wildkräuterquiche und –aufstrich kredenzt. So lässt es sich aushalten.

Wildkräuter und Wein aus Wien,
Speck und Käse aus Südtirol
Doch wir hatten ja noch einen Auftrag und so absolvierten wir noch eine Verkostungsrunde auf der Terrasse des Weinbaus König-Anderst mit Wienblick – hier sei besonders der Gemischte Satz empfohlen. Schließlich wurde uns doch zu kühl und wir wärmten uns beim  Wieninger auf. Auf den Tisch kam nebst teilweise deftiger Kost (Saumeise, Blunzenstrudel) noch einmal ein Gemischter Satz.

Am Sonntag folgte dann Regen, egal, war ohnehin ein Kinoabend geplant. Im Rahmen der französischen Filmwoche lief im Votivkino Comme un chef, endlich wieder einmal ein Kochfilm und gleichzeitig eine unterhaltsame Komödie mit Jean Reno als Drei-Sterne-Koch zwischen traditioneller Haute Cuisine und Molekularküche (brrr).

13. April 2012

Wann kommt der Frühling?

Tapas in Barcelona, die Erste
Ein schöner Osterausflug führte uns nach Barcelona. Genossen haben wir nicht nur die kulturellen Highlights der Stadt und die Sonne, sondern natürlich auch viele Tapas und leckere Nachspeisen (wirklich schokolaaaaaaaaaadige Kuchen, yummie). 

Meine Highlights bei den Tapas waren die kleinen grünen, teilweise scharfen Paprika (vorne rechts im Bild), ganz schlicht - nur gebraten und gesalzen, sowie die rohen Lachs-Tapas, quasi Sashimi auf spanisch :-)

Tapas, die Zweite...
Und die Nachspeisen waren auch nicht ohne, mhhh... Barcelona ist ja nicht ohne Grund für seine Schokoladeerzeugnisse bekannt.

Zurück in Wien gab es bei acht Grad Ingwertee und etwas Gesundes zum Essen (siehe unten ;-). Und - Trommelwirbel biddde - einen neuen, schööönen, großen Vollholz-Esstisch samt Sitzbank.... Da muss ich mir noch ein stilvolles Einweihungsmenü für die neuen Möbel einfallen lassen, oder? Helfen könnte hier vielleicht der Herr Ottolenghi. Ich habe nämlich jetzt doch zugeschlagen und mir auch sein erstes Kochbuch
gekauft (inklusive Fisch- und Fleischrezepten). Schaut verdammt gut aus (die Rezepte mein ich jetzt ;-).


Nun noch zum Gesunden: Als frau kind war, liebte sie Haferflockenlaibchen. Ich habe sie mittlerweile ein bisschen adaptiert und mache sie eigentlich jedes Mal ein bisschen anders. Diesmal so:

Das sind keine Dinkelflockenlaibchen, sondern
Mousse aus Marones glacées, yummie

Dinkelflockenlaibchen

1 Tasse Dinkel- oder Haferflocken
1 Tasse Gemüsesuppe
1 Karotte
1/2 Tasse Erbsen
1 Ei
frisches Basilikum
Oregano, gelbes Currypulver
1 TL Gomasio

Dinkelflocken (wenn Sie so wie ich knusprige Laibchen mögen, nehmen Sie grobe Flocken) in heißer Gemüsesuppe einweichen. Karotte klein schneiden und weich kochen, Erbsen garen. Etwas auskühlen lassen, das Gemüse zerdrücken und mit den Flocken, dem Ei und den Gewürzen verrühren. Einen großen Löffel Masse in heißes Öl setzen, flach drücken und auf beiden Seiten braun backen.




6. April 2012

Versuch über die Kichererbse

Mein Versuch über die Kichererbse pirscht sich an das Ideal heran. Hier also ein Rezept eines - wie ich fand - ganz passablen Channa Masala, das gleich mehrere Vorteile hat: Es ist schnell zubereitet, ist gesund und sättigend, schmeckt sehr aromatisch und vom lange anhaltenden Duft nach indischem Gewürzbasar haben nicht nur die unmittelbaren Mitbewohner, sondern auch die Nachbarn etwas :-)

Die Mengenangaben bei den Gewürzen sind erstens ungefähr und zweitens Geschmackssache. Am besten ausprobieren und nach dem eigenen Gusto würzen bzw. köcheln. 

Channa Masala 

1 EL Ghee
1 TL Kreuzkümmel
1 TL Koriander
1 Stück frischer Ingwer (fein gehackt oder gerieben)
2 Kardamomkapseln (Kapseln öffnen und die kleinen Samen verwenden)
1 Messerspitze Asafoetida
1 TL gelbes Currypulver
1/4 TL Garam Masala
1/2 Zimtstange
1 Sternanis
1/2 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1/2 rote Chilischote
1 Glas gekochte Kichererbsen (ich nehme das 350 g Glas von alnatura, das reicht dann für zwei Portionen)
1-2 EL Tomatenmark
Steinsalz

Kreuzkümmel und Koriander mörsern und im erhitzten Ghee anbraten. Die restlichen Gewürze dazugeben und kurz braten. Zwiebel, Knoblauch und Chili fein hacken, ebenfalls in den Topf geben und weiterbraten. Die Kichererbsen dazu geben, Tomatenmark dazu und mit etwas Wasser aufgießen. Ca. 15 Minuten köcheln lassen und mit Steinsalz abschmecken.
Dazu passt Basmatireis und/oder Fladenbrot.

So, frau am köcheln packt jetzt ihr Köfferchen und macht sich über Ostern vom Acker, wie man so schön sagt, und freut sich schon auf viiiiele gute Tapas in Barcelona! Happy Easter!

2. April 2012

Fast wie im Steirereck ;-)

Schnell noch ein Foto vom Seesaibling, bevor...
Zu dem eher gemächlichen Wochenende mit grauslich nasskaltem, gar nicht mehr frühlingshaftem Wetter passte ein schönes Slow Food Fischerl von Questers Feine Fische aus Mariazell.
 


Dazu muss frau nicht nach Mariazell pilgern, denn die Mariazeller haben zum Glück seit einiger Zeit einen Stand am samstäglichen Bauernmarkt am Karmelitermarkt. Und da der Verkäufer sein Handwerk verstand, begleitete mich nicht nur ein frisches Seesaiblingsfilet, sondern auch ein Glas feines Saibling-Kren-Mousse nach Hause :-). 

Der Seesaibling zeichnet sich nicht nur durch sein schmackhaftes, feines und zugleich festes Fleisch, sondern auch durch einen hohen Gehalt an Omega 3 Fettsäuren aus. Die Zuchtfische werden mit Biofutter in einem natürlichen Lebensraum und klarem Gebirgswasser - und natürlich ohne Medikamenteneinsatz - aufgezogen.
... es die Küchenkatze spitz kriegt. Zu spät.

Und so wurde das Wochenende "slow" beendet: Das Filet wurde nur mit Zitronensaft und Kräutersalz gewürzt und in Olivenöl in der Pfanne gebraten, dazu gab's Rosmarinerdäpfel und ein Frühlingszwiebel-Bärlauchgemüse. Ein Achterl trockener Weißwein drängte sich dann geradezu auf. So lässt sich auch das bescheidene Wetter aushalten.

Neben Frischfischen (Saibling, Forelle, Reinanke, Huchen) bieten die Mariazeller auch Würstel aus Saiblings- und Forellenfilets sowie verschiedene Moussesorten wie das oben erwähnte an. Und der  Bachsaibling wird immerhin auch im Steirereck serviert. Na, da hab ich wieder Geld gespart.

Auf Questers Webseite finden sich übrigens mehrere ansprechende Rezepte, wie zum Beispiel Saiblingstartare mit knusprigen Erdäpfeln oder Saiblingsfilet mit Linguini.

Die Arbeitswoche beginnt süß und rosarot.
Mille grazie an die SM-Projektleitung :-)
Dass das Auge mitisst, ist jetzt auch wissenschaftlich erwiesen: Wie frau heute im Standard lesen konnte, haben laut amerikanischen Wissenschaftlern Tellergröße und Farbkontraste zwischen Teller, Speise und Tischtuch Auswirkungen auf das Sättigungsgefühl.

So verlocken große Teller tatsächlich dazu, mehr zu essen. Zurückzuführen sei dies auf die so genannte Delboeuf-Täuschung: Wird ein Kreis von einem viel größeren Kreis umschlossen, wirkt der innere Kreis weitaus kleiner. Dagegen wirkt der innere Kreis größer, wenn er von einem nur minimal größeren Kreis umgeben ist. Umgelegt auf (runde) Teller bedeutet das dann, dass auf große Teller auch mehr aufgeladen wird und zwar zwischen neun und 31 Prozent mehr. Aha, vermutet hätten wir das ohnehin schon. 


Doch auch der Kontrast zwischen Teller und Tisch(decke) beeinflusst das Essverhalten: Um die Delboeuf-Täuschung zu minimieren, wird ein hoher Farbkontrast zwischen Teller und Speisen empfohlen, während der Kontrast zwischen Teller und Tisch(decke) möglichst gering sein sollte. Ideal sei die Verwendung kleiner, bunter Teller. Eine Frage bleibt allerdings offen: Wie steht's eigentlich mit eckigen Tellern? ;-)