15. März 2011

100 Prozent Schaf

Noch ein Nachtrag zum Thema Freunde aus dem Meer: Klar, Tunfisch (aus der Dose) ist sehr wohlschmeckend und vielseitig und bequem weiterzuverarbeiten. Wer aber glaubt, die Bezeichnung „delfinfreundlich“ schützt Flipper und seine Freunde, irrt. Nehmen Sie beim Tunfisch ausschließlich „Skipjack-Tunfisch“. Dieser stammt aus Angelfischerei, bei der – im Gegensatz zum Einsatz von Fisch-Magneten – Beifang vermieden wird. Er ist bereits in vielen Supermärkten erhältlich.

So schaut’s nämlich aus mit dem Schafkäse.
 © Foto: aboutpixel.de – Martin Keindl

Ebenso irrt, wer glaubt, dass das, was auf den ersten Blick wie griechischer Schafkäse aussieht, auch tatsächlich in Griechenland erzeugter Käse aus Schafmilch ist.

Laut einer EU-Verordnung aus dem Jahr 2002 darf die Bezeichnung „Feta“ ausschließlich für einen in Salzlake gereiften weißen Käse aus Milch bestimmter Schaf- und/oder Ziegenrassen, der nach einer bestimmten Methode auf dem griechischen Festland oder der Insel Lesbos hergestellt worden ist, verwendet werden. Der Anteil der Ziegenmilch darf max. 30 Prozent betragen, Kuhmilch darf im Feta nicht enthalten sein.

Das gab natürlich Stunk von Seiten anderer Länder, die ihren meist aus günstigerer Kuhmilch hergestellten Salzlakenkäse ebenfalls als Feta verkauften. Doch die von Deutschland und Dänemark angefochtene EU-Verordnung wurde vom EuGH bestätigt. Tja, und was machen die Verlierer jetzt? Sie schmücken ihre Käseverpackungen mit griechisch anmutenden Motiven und verkaufen ihren Ex-Feta nun als Salatkäse nach griechischer Art, Pheta (!), Hirten- oder Balkankäse. Die Bezeichnungen Schaf- oder Schafskäse und griechischer Käse verbieten sich wegen Irreführung der Konsumenten, wenn der Käse nicht aus reiner Schafmilch besteht und nicht aus Griechenland stammt.

Generell gilt: Ist Kuhmilch enthalten, muss dies auch angegeben sein, echter Schafskäse besteht aus 100 Prozent Schafmilch! Also aufgepasst: Den auf der Packung angegebenen Inhalt genau durchlesen bzw. Marktstandler löchern und sich nicht für blöd verkaufen lassen! Und am besten ist sowieso, den Käse direkt beim Bio-Bauern kaufen und gleich auch die Schafe streicheln. J 

Genussvoll vegetarisch

Ein ganz tolles, schönes Kochbuch möchte ich euch noch ans Herz legen: Genussvoll vegetarisch von Yotam Ottolenghi. Ist zwar derzeit eh in aller Munde, aber frau am köcheln hat gestern das Süßkartoffel-Kartoffel-Curry aus diesem Werk probiert und kann in die Lobeshymnen nur einstimmen. Die Aktion war zwar abendfüllend, aber es hat sich gelohnt. Mhhh… Absolute Kaufempfehlung! Oder alternativ: sich von einer/m Kochbuchbesitzer/in zum Essen einladen lassen. J 

© Foto: aboutpixel.de – lataupe
Neben der Bereitschaft, sich für die Essenszubereitung gern auch mal ein bisschen mehr Zeit zu nehmen, sollte man für die meisten Rezepte allerdings auch ein - vor allem mit indischen und orientalischen Gewürzen - gut bestücktes Gewürzregal sein Eigen nennen. And by the way: Where the hell bekomm ich zurzeit frische Chilischoten her???

In diesem Sinne: Keep on cooking and enjoy springtime!

1 Kommentar:

  1. Nachtrag: Die Frage nach der Chiliquelle kann ich mittlerweile beantworten: im Thong Thai Asia Markt in der Fasangasse gibt es zumindest rote frische Chilischoten. Und die Dame bereit auch ein leckeres Mittagessen frisch zu :-)

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