9. März 2012

Feuer, marsch!

Schießen Sie nicht auf die Küchenkatze!
Jetzt hab ich ihn doch bestellt, den Gourmet-Brenner. Nach längerem Abwägen der Für (Crème brûlée!) und Wider (noch ein Teil mehr in der ohnehin gut befüllten Küche) hat das Für (Crème brûlée!!!) gesiegt. Ist ja auch nur ein kleiner Brenner ;-). Nachdem der Küchenjunge Feuerzeuggas besorgt hatte, konnte es schon losgehen mit der Flämmerei! Tiere und Menschen sollten laut Gebrauchsanweisung verschont werden, eh klar, den Hinweis "Tragen Sie immer eine Schutzbrille" finde ich aber doch etwas übertrieben. Sehen Sie selbst. 

Die "Feuertaufe" gab es gestern Abend, da sich Besuch angesagt hatte. Nachdem ich mir im Vorfeld natürlich nicht genau überlegt hab, wie ich acht hungrige Mäuler nach einem ganz normalen Arbeitstag möglichst stressfrei stopfe, ich aber keinesfalls eine schlechte Nachred' riskieren kann (frau hat ja einen gewissen Gastgeberinnenruf zu verteidigen, nicht wahr),
habe ich erstens die heiligen Bürohallen doch ein Spürchen früher als üblich verlassen (wichtiger Terrrrrmin!!!), bin zum Naschmarkt geradelt und dann fluggs in die Leopoldstadt, um endlich, endlich! den neuen "Gourmet-Brenner" anzuwerfen. Oui!

So gab es dann am Abend als Vorspeise neben Mini-Flühlingslollen ;-) und Kokos-Garnelen ein Tunfisch-Tartare (Tunfisch in feine Würferl schneiden und mit Zitronensaft und Sojasauce marinieren. Fein geschnittene Jungzwiebel, frisches, gehacktes Koriandergrün, einen roten Chili, geriebenen Ingwer und Pfeffer untermischen und kurz im Kühlschrank ziehen lassen.), das die Gästeschar (die immer in der Küche rumlungern und quatschen will, wenn man eh gerade drei Töpfe am Köcheln hat) kurzfristig beschäftigte.

Für den Hauptgang übersiedelte man dann doch ins Wohnzimmer: Fischcurry nebst Basmatireis, das kennen wir schon, zu diesem Anlass allerdings in vierfacher Menge. Und ja, wie befürchtet, dürfte der Fischstand am Badeschiff Geschichte sein. Es war ein Sommertraum, schnüff... Nun, im Ernst: Jetzt muss frau für den Fischeinkauf doch wieder zu den Gebrüdern Umar bzw. zum Fischvierterl auf den Naschmarkt pilgern.

Für die Nachspeise kam dann der Brenner zum Einsatz. Es gab eine Variation des französischen Dessertklassikers, nämlich

Nachspeise mit Showeffekt
Kokos-Crème brûlée (8 P.)

(Eines vorab: Kokos-Crème brûlée Rezepte, die Batida de Coco beinhalten, sollten schleunigst weggeklickt werden. Geht's weg mit dem grauslichen Likör-Klumpert!)  

Die klassische Crème brûlée (gebrannte Creme) besteht aus Schlagobers, Milch, vielen Eidottern, Zucker und Vanille. Und eben der charakteristischen Karamelldecke, für die man am besten Vollrohrzucker nimmt, dann wird sie nicht nur knusprig, sondern bekommt auch eine schöne Färbung. Die knusprige Karamelloberfläche wird mittels Gas- oder Bunsenbrenner erzeugt. Unsere Kokos-Crème brûlée geht so:

400 ml Schlagobers
400 ml Kokosmilch
200 ml Milch
8 Dotter
100 g Kristallzucker
1 Vanilleschote (also das ausgekratzte Mark der Schote)
1 Prise Salz
4 EL Vollrohrzucker

Alle Zutaten (außer den Vollrohrzucker) verrühren und in feuerfeste Förmchen füllen. Die C.B. wird bei 100 Grad im Backrohr gegart, am besten stellt man die Förmchen in ein Wasserbad. Das dauert etwas (1,5 Std.), daher die C.B. nicht zu hoch einfüllen. Auskühlen lassen, mit dem Vollrohrzucker bestreuen und mittels Brenner abflämmen.

Bon appétit! Und was flämmen wir als nächstes? Andere Frage: Was mache ich mit den übrig gebliebenen sieben Eiklaren (eines ging für die Vorspeisen-Kokosgarnelen  drauf)? Die Kokosbusserlsaison kommt erst wieder in neun Monaten... Iles flottantes (die französische Schneenockerlvariante) vielleicht? Hm...

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