19. Juli 2011

Vive la France

Alors, der 14. Juli war zwar schon vor ein paar Tagen. Aber aufgrund der kurzen Burgenlandvisite kam frau erst verspätet dazu, den Beginn der Rondo-Artikelserie Sommerdrinks zu lesen. Im ersten Teil ging es um DAS ultimative südfranzösische Getränk, den Pastis.

Pastis Henri Bardouin
Quelle: http://www.jacques.at/
Spätestens seit zwei Südwestfrankreich-Urlauben steht frau am köcheln auf diesen Hustensaft. Jaja, sie stand davor eh auch schon auf die anderen Anissafteln wie Pernod, Ouzo und Raki. Es handelt sich ja dabei um eine Geschmacksfrage: Entweder man liebt diesen intensiven Anisgeschmack oder man hasst ihn. Egal ist er niemandem. Und frau liebte schon als Kind Anis - in Form des von mütterlicher Hand gebackenen fluffigen Anisbiskuits natürlich, was dachten Sie denn jetzt?

Zu bekommen ist Pastis in der Wienerstadt zum Beispiel in dem gut sortierten Spirituosen Diskont in der Hollandstraße. Wobei man ja sagen muss, dass die drei gängigen Sorten Ricard, Pernod und Pastis 51 ohnehin aus demselben Haus kommen. Das Konkurrenzprodukt, der Pastis Henri Bardouin, besteht aus 65 (!) Zutaten und ist im 07er-Gebinde bei Jacques' Wein-Depot zu erwerben. Kann man ja auch mal probieren!

Entstanden ist der Pastis als Ersatz für den 1915 in etlichen Ländern verbotenen Absinth ("Pastiche" heißt übrigens Nachahmung.). Für den schlechten Ruf dürfte wohl weniger das in der Wermutpflanze enthaltene Nervengift Thujon, als vielmehr der abscheuliche Fusel, mit dem Absinth oft billigst gepantscht wurde, verantwortlich gewesen sein. Denn um Halluzinationen und Wahnvorstellungen hervorzurufen, war die Thujonkonzentration im Absinth zu niedrig. Das hat wohl auch die EU eingesehen und Absinth (mit einem maximalen Thujongehalt) in den 1990er Jahren wieder zugelassen.

Zurück zum Pastis: Was den Pastis zum Sommergetränk macht, ist die richtige Mischung mit unserem wunderbaren kalten Wiener Hochquellwasser. Das Verhältnis Pastis : Wasser sollte zwischen 1:6 und 1:10 liegen. Eiswürfel dazu - tchin tchin!

Und ja, der Tscheppe-Eselböcksche Heurige in Oggau ist mehr als einen einzigen Besuch wert. Sehr köstliches Essen (Käseplatte, Zitronentorte (!)), interessante Cuvées und sehr herzliche Gastgeber. Erwähnenswert auch die originellen, neben dem Schafstall des schönen Guts untergebrachten Toiletten. Meckern dürfen im Gut Oggau wohl wirklich nur die Schafe :-). Aber dann wären's ja Ziegen...

2 Kommentare:

  1. Ein hoch dem Pastis!! Das wäre ja in der Tat ein Grund um wieder mal Frankreichs tolle Atlanlikküste zu besuchen. Hat der Spirituosen Diskont in Wien auch eine Homepage? Jacques haben wir hier im Veedel selbst. Die Auswahl an öster. Weinen ist leider sehr beschränkt. Der im Angebot befindliche GV vom Paffel ist allerdings echt lecker. Grüße aus dem Veedel.

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  2. Ich konnte keine Website für die Spirituosen ausfindig machen. Die ziehen wohl den persönlichen Besuch im Laden vor :-) Jacques' ist, wie Sie sicherlich wissen, ein deutsches Unternehmen. Das erklärt wahrscheinlich die Unterrepräsentanz der Ösi-Weine (1 roter, 2 weiße, 1 Eiswein). Und die Breite des Rosé-Angebots. Die klingen allerdings ganz interessant ;-)

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