19. März 2015

Keine Überwindung: Linzer Schnitten im Test


Heute gibt es einmal zur Abwechslung einen Testbericht zum Thema Linzer Schnitten. Stellvertretend fünf käuflich erworbene Produkte sowie ein Rezept zum Selberbacken. 


Der Linzerschnittenteig darf nicht zu trocken und bröselig sein, und man sollte eine hochwertige Marmelade, am besten selbstgemacht, verwenden - welche man nimmt, ist Geschmacksache, am besten passen Himbeer-, Ribisel- und Kirschgelee. Oder auch Heidelbeere :-). Diesbezüglich hält sich frau an kein Dogma (im Gegensatz zu den Marillenknödeln, die NUR aus Topfenteig zubereitet werden. Allerdings bevorzugt frau geschmacklich die Himbeere). Die Marmelade sowie die richtige Gewürzmenge zaubern ein herrliches Aroma und einen intensiven Geschmack.
Leider enttäuschend ist die Waldherr Linzerschnitte.

Nun aber zu den verkosteten Exemplaren. Da frau ein Faible für Linzerschnitten hat, war der Test keine Überwindung. Eine Grammelschmalzverkostung werden Sie in diesem Blog aber eher nicht finden.

Et voilà:

Platz 5: Linzerschnitte von Waldherr
mit Dinkelvollkornmehl, leider sehr entttäuschend, weil bröselig und ein wenig trocken und für meinen Geschmack zu wenige Gewürze. Schmeckt so, wie man sich Vollwertgebäck vorstellt - im Gegensatz zu vielen anderen empfehlenswerten Waldherrprodukten.


Joseph: schön anzuschauen, aber recht teuer
Platz 4: Linzertörtchen von Joseph Genuss
ist sehr hübsch anzuschauen (mit Herz) - herb, nicht sehr süß, Gewürze könnten ausgeprägter sein, Ribiselmarmelade. Insgesamt für den stolzen Preis und im Vergleich zu den anderen josephinischen Patisserieerzeugnissen eher enttäuschend.

Platz 3: Linzerschnitten vom Biohof Binder, 2011 Sierndorf
von einem meiner Lieblingsbiobauern am Karmelitermarkt, erhältlich z.B. Samstagvormittag am Bauernmarkt am Karmelitermarkt. Wird in unterschiedlichen Größen angeboten. Die Schnitten aus Dinkelmehl sind auch nach drei Tagen noch saftig und überzeugen durch wohldosierten Gewürzeinsatz und die Himbeermarmelade.

Platz 2: Linzer Torte der Kurkonditorei Oberlaa (500 g)
Hohe Qualität (und das um weniger als zehn Euro für eine
kleine Torte mit 6-8 Portionen). Frei von künstlichen Aroma- und Konservierungsstoffen, wie man es von Oberlaa gewohnt ist. Mit Ribiselmarmeladenfülle; Aranzini verleihen dem Teig zusätzliches Aroma. Solides Kuchenhandwerk aus fraus Heimat.

Biohof Binder verkauft am Karmelitermarkt Super-
Gemüse, Tee, Nudeln und auch gute Linzerschnitten
.
Platz 1: Linzertörtchen der Bio-Vollwertbäckerei Gepp
Gepp hat leider keine Filiale in Wien, ist aber u.a. jedes Jahr wieder am Genussfestival im Stadtpark vertreten. Schon allein deshalb ist das Fressfest im Frühjahr ein Pflichttermin für frau. Die runden Linzertörtchen sind mit Himbeermarmelade gefüllt und trotz Dinkelvollkornmehls wunderbar saftig. Leider waren die erstandenden Exemplare immer so schnell verputzt, dass sich trotz Testsiegs kein Foto mehr ausging. Vielleicht klappt es im kommenden Mai ja mit einem Foto.

Falls jetzt jemand Lust auf Selberbacken bekommen hat, hier noch ein Rezept für ein Kuchenblech voll
 

Linzer Schnitten

250 g Butter
250 g Vollrohrzucker
1 TL Vanillezucker
3 Eier
100 ml Vollmilch
1 TL Weinsteinbackpulver
250 g Dinkel-Kuchenmehl (Typ 700)
250 g geriebene Haselnüsse 
1 EL Kakaopulver
1/2 TL Ceylonzimt
2 Nelken gemahlen
Saft und Schale einer halben Zitrone
Himbeer- oder Ribiselmarmelade

Schnee aus drei Eiklar schlagen. Zimmerwarme Butter mit Zucker, Vanillezucker cremig rühren, dann die Dotter dazugeben und schaumig schlagen. Die Milch unterrühren, dann den Zitronensaft und die Zitronenschale unterrühren. Danach abwechselnd die zuvor vermengten trockenen Zutaten und den Schnee unterheben.

Zwei Drittel der Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen. Mit Himbeermarmelade bestreichen und den restlichen Teig mit Hilfe eines Spritzsacks gitterförmig darauf verteilen. 40 Minuten im auf 170° vorgeheizten Backrohr backen.

1 Kommentar:

  1. Hallo,

    wunderbares Rezept - am Besten sind die Linzerschnitten es halt wirklich wenn man sie welber macht. Ich habe auch ein Rezept von meiner Mutter vererbt bekommen: http://www.allekochen.com/linzerschnitten/

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