4. Juni 2013

Fast und Slow Food

http://www.milena-verlag.at
Während mancherorts den Leuten das Wasser bis zum Hals steht, freuen wir uns in der Wienerstadt über eine Prognose wie "Ab dem späten Nachmittag werden die Regenschauer vorübergehend seltener." In einer Phase dieser "vorübergehend seltener" gewordenen Regenschauer hatte ich es in den vergangenen Tagen immerhin geschafft, ein paar schöne Holunderblüten nach Hause zu bringen und zu Gelee und Sirup zu verarbeiten. Daher ist es nun Zeit für zwei Lokal- und eine Buchempfehlung(en). Voilà:

DIY-Falafel

Nahrhaftes, am besten vegetarisches Fastfood ist gar nicht so leicht aufzutreiben. Aber wer vom Büro nur auf einen Sprung nach Hause und dann gleich wieder weiter ins Theater eilt (Festwochen!), die/der hätte schon Bedarf an schnellem, guten Essen. Ein Fastfood der guten Sorte ist Falafel in Pitabrot (3,50 Euro) von der Falaferia in der Taborstraße Nr. 36. Die Falafelbällchen werden frisch knusprig frittiert und in das aufgeschnittene Pitabrot (wahlweise weiß oder Vollkorn) gegeben. Der Rest ist dann Do-it-yourself, und so kann frau/man den freien Platz im Pita ganz nach dem persönlichen Geschmack mit diversen Humusvariationen (auch sehr fein), Kraut, Salaten, Oliven etc. - mit oder ohne Paradeisern :-) - auffüllen und entweder vor Ort verspeisen oder mitnehmen. Neben Falafel, Humus & Co gibt es eine Tagessuppe, Salate und diverse Getränke. Mhhhh - sehr leckeres Fastfood und nettes Personal!

Dem Genusshimmel ganz nah

Wer ein bisschen mehr Zeit für ein Abendessen hat, überquert die Taborstraße und biegt in die Große Pfarrgasse ein: Auf Nummer 5 ist das Engel. Im Eingangsbereich steht eine auffällige Bar nebst einer schönen, alten Faema-Espressomaschine. Die Gäste sitzen an zwei langen Holztischen, eher untypisch für Wien, scheint aber zu funktionieren, und vielleicht schließt man ja neue Freundschaften beim Essen? Die Geschäftigkeit in der halb einsichtigen Küche wirkt appetitsteigernd und ein Blick in die zwei Seiten der aktuellen Speisekarte, handgeschrieben in einem Heftchen (man kann zurückblättern und bedauern, was man versäumt hat), steigert die Vorfreude auf das Kommende. Das Essen ist dann auch köstlich, die Weinauswahl recht fein. Frau probierte ein Lachstartar, grünen und weißen Spargel mit einem supergrünen Salsa Verde und Pinienkernen und danach ein Schokoladenmousse  mit Himbeersoße. Da die Portionen nicht so wahnsinnig üppig bemessen sind, gehen sich drei Gänge locker aus. Dazu ein GV vom Nigl - passt!

Zum Abschluss nach Längerem wieder eine Buchempfehlung: All jenen, die gemütliche oder auch schräge Lokale in der Wienerstadt als ihre erweiterten Wohnzimmer betrachten, sei Wien schön trinken aus dem Milena Verlag empfohlen. In dem kompakten Büchlein schreiben verschiedene mehr oder weniger bekannte "Lokalgrößen" über mehr oder weniger berühmt-berüchtigte Wiener Lokalitäten. Die Spanne der 36 Beiträge reicht vom gediegenen Wirtshaus bis zum Nachtasyl (wer's kennt ;-) und bietet also für jeden Durst die passende Lösung. Am besten das Büchlein schnappen und in das persönliche Lieblings-Wohnzimmer setzen ;-). Oder sich inspirieren lassen und mal was Neues versuchen!

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