18. September 2011

Der Wald in uns

Originell findet frau die Botschaft, die zurzeit die Bimhaltestellen der Wienerstadt schmückt: "Jetzt neu: In Wien sind alle freundlich zueinander." Was will uns der Michi damit sagen???

Weilt der Wohnungsgenosse in der Wienerstadt, wünscht er sich (eigentlich jedes Mal) eine Fritattensuppe und ein Schnitzi (das echte Wiener, also Kalb) bei einem Wirten seines Vertrauens (da kann man nicht vorsichtig genug sein - beim Wirtenvertrauenschenken mein ich ;-), begleitet von einem oder eher mehreren O-Bieren. Nun ja. Das nahezu unerschütterliche Vertrauen ins O-Bier kommentiert frau jetzt nicht...

Mikado im Kochtopf. Jetzt bloß nicht zittern!
Auch des Öfteren gewünscht wird Pasta al boscaiolo. Die macht dann frau am köcheln am eigenen Herd. Für die Holzfäller- oder Förster- oder Waldarbeiternudeln (ganz klar ist mir die Übersetzung von boscaiolo  nicht, also Muttersprachler sind hier gefragt?!) eignen sich Penne, Maccheroni, Maccheroncini, quasi alle Pastaformen, die die Soße in und um sich gut aufnehmen können.  Und die macht frau so:

Maccheroni al boscaiolo

Zwiebel und mageren Speck (oder nur Zwiebel) kleinwürfelig schneiden und in Olivenöl anrösten. Champignons blättrig schneiden und mitrösten. Pelati und klein geschnittenen Knoblauch, Thymian, Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, Peperoncini dazu und bissl verkochen. Obers (Panna) einrühren und frisches Basilikum dazugeben und noch kurz weiterschmurgeln lassen. Al dente gekochte Pasta zu der Soße geben, damit sie sich gut in die Soße schmiegen kann. Evt. mit frischem Parmesan und/oder Petersilie drauf und Blattsalat dazu servieren.

Zum Ende des Sommers noch ein Textstückchen aus fraus Lieblingskapitel "Kniesockenglück"  in Ilma Rakusas Mehr Meer, das eigentlich ins Frühjahr gehört. Aber ist jetzt halt nicht, daher egal und jetzt:

Auch ein Schwamm, hier am Baum. Nicht im Wald,
sondern im Botanischen Garten.
"Oft aber war das Leben zum Greifen, das Glück. Am ersten Frühlingstag hieß es: Kniesocken. Nicht Kurzarmpullover, sondern Kniesocken. Denn zu den roten, blauen oder gestreiften Kniesocken gehörte ein kurzer Rock, kurz genug, um einiges vom Bein freizugeben. [...] Das kleine Glück dauert eine kleine Weile. Es kommt, geht, kommt wieder, in dieser oder jener Gestalt. Es hat Namen wie: Kniesocken, Schaukel, Abendbad im Meer, Küssen, verbotene Lektüre. Je nach Jahreszeit. Lässt es mich lange im Stich, droht die Verlorenheit. [...] Nie hatte ich eine größere Verlorenheit empfunden. Es war ein Absturz in mich selbst, in meine eigene Bodenlosigkeit. In einen uralten Schmerz. [...] Etwas war am Werk. [...] Das waren Lebenszeichen. Erste Regungen einer Leidenschaft ohne Leiden. Chinesisch, sagte ich mir. Stress cool (Zen). Und: Halt dich ans Kniesockenglück."

2 Kommentare:

  1. Falls jemand im schönen Agnesveedel einen Gusto auf ein lecker Wienerschnitzi (natürlich vom Kalb und natürlich ohne Tunke!!)hat, dann sind Sie hier richtig: http://www.grubersrestaurant.de/

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  2. Ich hoffe, die haben dort auch guten Ösi-GV dazu?

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