9. Dezember 2015

Lieber Schnee am Kuchen als auf der Straße


Nicht nur (aber besonders) zur Weihnachtszeit treiben sie Tränen ins Germanistenauge: Die falschen Genetiv-Apostrophe in Susi's Kekshütte, Fritzl's Würstelstand'l, Peppi's Punschkemenate, Mausi's Käseeck und Alpenhallodri's Schnapsbude [alle: sic! sic! sic!]. Wie und wann kam es eigentlich zu dieser - wie es scheint - freihändigen Verteilung des kleinen Auslassungszeichens an unpassenden Stellen? Der Apostroph wäre in diesen Fällen nur erlaubt, wenn der Name auf -s, -x oder -z endet, also z. B. Hans' Hühnerparadies oder Moritz' Likörladen. Allerdings lässt der Duden seit der Rechtschreibform  zur besseren Unterscheidung "Andrea's Bierinsel" gelten, damit klar ist, dass das Lokal Andrea und nicht Andreas gehört. Was auch komisch ist, denn in diesem Fall hieße es ja dann richtig "Andreas' Bierinsel", nicht wahr? Hier gibt es übrigens eine Deppenapostrophgalerie zum Schmunzeln.

So, weg von der Wortklauberei und ab in die Küche: Bevor es wieder den allweihnachtlichen Kekse-Overkill gibt, backen wir noch einen feinen Apfelkuchen mit Schneehaube. 

Apfelkuchen mit Zimtschneehaube


150 g Dinkelmehl (Typ 700)
100 g Butter
1 EL Vollrohrzucker
1 Dotter
1 Prise Salz
2 EL Marillenmarmelade
2 säuerliche Äpfel
1 TL Bourbonvanillezucker
2 Eiklar
80 g feiner Vollrohrzucker
1/2 TL Ceylonzimt gemahlen

Mürbteig herstellen: Mehl und die in Stücke geschnittene Butter kurz durchkneten, dann Salz, Zucker und Dotter dazugeben und schnell zu einem glatten Teig verkneten. Ein bis zwei Stunden zugedeckt im Kühlschrank rasten lassen. 

Eine Tarteform mit dem Teig auskleiden. Den Teig ein paar Mal mit der Gabel einstechen und die Marillenmarmelade gleichmäßig auf dem Teig verstreichen.

Die geschälten und in dünne Spalten geschnittenen Äpfel auf dem Teig verteilen und diese mit Vanillezucker bestreuen. 30 Minuten bei 170° backen. 

Die zwei Eiklar zu steifem Schnee schlagen, dann Zucker und Zimt unterheben und kurz weiterschlagen. Die Schneehaube auf den Äpfeln verteilen und mit einem Messer Wellen oder ein beliebiges Muster in den Schnee zeichnen. Für ein paar Minuten bei 200° Oberhitze bräunen. Achtung, das geht sehr schnell!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen