11. Juli 2014

Zeit für Marillen! Oder: Manchmal lohnt es sich, Grundsätze über Bord zu werfen

Der Marillenkuchen ist schnell gemacht -
und ebenso schnell wieder weg.
Seit Jahren habe ich den festen Vorsatz, keine Marillenmarmelade einzukochen. Ribisel, Holunderblüten, Kirschen schon. Aber keine Marillen und keine Erdbeer. Denn die Mutter des Mitbewohners fabriziert eine derartig geniale Marmelade, dass jedes Konkurrenzprodukt dagegen abstinken muss. Keine Ahnung, wie sie das macht (außer, dass einiges an Rum drin ist und die relativ großen Früchte von einem alten Marillenbaum im Garten stammen). Also dachte ich mir: Das Feld überlasse ich anderen, habe ich kein Problem damit. Und die vergangenen Sommer eingeköchelte Kirschenmarmelade hat mir auch gut geschmeckt.

Ja, das dachte ich - jedenfalls solange, bis der Wiesener Bauer mit seinem Lieferwagen im Bürohof stand und ich schließlich mit 3 kg Marillen heimradelte. Was tun jetzt mit den Früchten? Ewig halten sie sich ja nicht. Gut, zuerst einen Kuchen, der ist schnell gemacht und ebenso schnell verputzt. 

Marillenkuchen

15 Marillen
200 g Butter
200 g Vollrohrzucker
1 TL Vanillezucker
abgeriebene Schale einer halben Zitrone
1 EL Rum

4 große Eier 
100 g Dinkel- oder Weizenmehl weiß
100 g Weizenvollkornmehl
1 TL Weinstein-Backpulver
1 Prise Salz

Marillen waschen, abtrocknen, halbieren und entkernen. Die Eier trennen. Eiklar mit der Prise Salz zu cremigem Schnee schlagen. Die weiche Butter mit dem Zucker, Vanillezucker, Zitronenschale und Rum mixen. Die Dotter einzeln dazugeben und cremig rühren.


Mehl und Backpulver vermengen und abwechselnd mit dem Eischnee unterheben. Die Masse auf ein Backblech streichen und mit den Marillen belegen. Ca. 40 Minuten bei 160°C Umluft backen. Kuchen auskühlen lassen und mit Staubzucker bestreuen.

Anm.: Rezept wurde im Juni 2015 aktualisiert.

Aus den restlichen zwei Kilo habe ich dann eine Marmelade geköchelt. Und die ist gar nicht mal so schlecht geworden (jedenfalls gibt es jetzt noch Vorrat, wenn die supergeniale Mitbewohnermuttermarmelade wieder einmal viel zu früh aus ist ;-). 

Marillenmarmelade

1 kg Marillen
500 g Bio-Gelierzucker 2:1
1 EL Zitronensaft
1 EL Marillenschnaps

Marillen waschen, putzen, entkernen und in Stücke schneiden. In einen sauberen (ausgekochten!) Topf geben und mit dem Gelierzucker, dem Zitronensaft und dem Marillenschnaps langsam erhitzen und immer wieder umrühren. Unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Einige Minuten leicht köcheln lassen. Dann unbedingt eine Gelierprobe machen (etwas Marmelade auf einen Teller geben, sie sollte sofort gelieren.)


Mir schmeckt die Marmelade gut, wenn man noch die Früchte an ein paar Stückchen erkennen kann. Daher koche ich die Marmelade nicht zu lange und passiere sie nicht. Die heiße Marmelade sofort in ausgekochte Gläser abfüllen. Die Gläser fest verschließen und für kurze Zeit auf den Kopf stellen.

Marillenpalatschinken


120 g Mehl
1/4 l Milch
1 Ei
1 Prise Salz
1 EL Zucker

Alle Zutaten glatt rühren und in einer beschichteten Pfanne mit wenig Öl dünne Palatschinken backen. Mit der Marillenmarmelade bestreichen, einrollen und mit Staubzucker bestreuen.

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