9. September 2013

Cucina siciliana oder Gulasch und Wurstsalat


Cannoli, gefüllt mit Pistaziencreme e un cafè
Sooo schön war’s in Sicilia! Und sooo gut gegessen haben wir. Ein kurzer Rückblick:

Den Tag beginnt frau/man in der Regel süß mit einem Cornetto (einem Kipferl, entweder leer oder mit Vanillecreme, Schokolade oder Marmelade gefüllt) und einem Cappucio oder Cafè macchiato.  Wer es noch süßer mag, greift zu Cannoli, Teigröllchen mit verschiedensten Füllungen, oder auch einem Stück Mandeltorte. Den Gang in die Pasticceria kann man/frau aber auch am Nachmittag nachholen ;-).


Brot belegt mit Brot. Aber eigentlich wollten wir nur einen
kleinen Snack ;-). Und am Abend gab es dann - ähm, Brot :-).
Als Mittagssnack wünscht man sich oft etwas Kleines, Leichtes - tja, aber in Sizilien wird beim Essen stets geklotzt und nicht gekleckert. Als Snacks, die sich in der Tat meist als sehr reichhaltig herausstellen, bieten sich u.a. entweder Arancini (frittierte, mit Schinken-Käse, Faschiertem oder Spinat gefüllte Reisbällchen, naja, das Diminutiv scheint hier nicht angebracht, denn meist handelt es sich eher um ausgewachsene Reiskugeln von imposanter Größe), diverse Panini oder Sfincione, eine Pizzavariation, die mit Thunfisch, Anchovis, Oliven und/oder Kapern belegt ist, an.


Und abends wird dann so richtig geschmaust: Als Antipasti empfehlen sich für Fischliebhaber vor allem Alici marinate (sauer marinierte Sardellen), die mir am besten in Le Chat Noir in Cefalù gemundet haben, oder dünn aufgeschnittenes Fisch- oder auch Bresaola-Carpaccio.

Antipasti, also Gang numero uno "Da Vittorio":
Marinierte Garnelen und Tintenfischleins.

Danach gibt es als primi u.a. Pasta con le sarde (Nudeln mit einer Soße aus Sardinen, wildem Fenchel, Rosinen etc. Ja, eh, die Rosinen hat frau natürlich fein säuberlich aussortiert), Spaghetti alle vongole oder Pasta alla norma (Nudeln mit einer Melanzani-Tomatensoße).

Als Hauptgang folgen dann gegrillte Fischgerichte oder auch ein schmackhaftes
Couscous con pesce mit allerlei Meeresgetier, das Einflüsse aus dem nicht allzu fernen Nordafrika zeigt und köstlich schmeckt. Und das mich zum Erwerb eines kleinen Büchleins "I sapori del couscous" animierte, was wohl sowohl meine Kreativität bezüglich Couscouszubereitung als auch den Ausbau meines italienischen Wortschatzes beflügeln sollte.
Der 2. Gang bei Vittorio, il primo piatto: Spaghetti alle vongole
"Da Vittorio" in Porto Palo di Menfi im Süden der Insel hat uns auf unsere E-Mail-Anfrage gerne ein Zimmer inklusive Halbpension angeboten, das wir dankend annahmen. Wir erwarteten uns nicht allzu viel von dieser Mezza pensione, Touri-Abspeisung halt. Doch dann fühlte sich frau vier Tage lang im Paradies der Fischküche. 

Der Restaurant-/Hotelbetrieb wird familiär geführt, Fremdsprachenkenntnisse sind eher nur marginal vorhanden und die Bedienung war resch, rang sich dann aber immerhin ab dem dritten Tag unseres Aufenthalts ein Lächeln ab. 

Vittorios Secondo: Das Krustengetier ziert sich noch ein
wenig unter dem vielen Gemüse. Aber dann... mhhhhh...
Das Haus sieht von außen schlicht aus, die Zimmer sind aber durchwegs in Ordnung, das Essen großartig und die Lage an einem mit der Bandiera Blu ausgezeichneten Strand ebenfalls. Die Küche ist für Fischliebhaber einfach nur ein Traum. Und wir haben fast immer alles aufgegessen - was angesichts der Fülle nicht mal dem Reisebegleiter leicht fiel.

Zu meinen Favoriten an diesen vier Tagen zählten: Winzig kleine Tintenfischchen, die an einem Abend als Polipetti murati in einer würzigen Soße, die stark an ein tomatiges Gulasch erinnerte, und an einem anderen Abend salzig und knusprig frittiert auf den Tisch kamen. 

Und schließlich der 4. Gang: Hab ihn gleich, den Mandelkeks!

Delikat, da mit sehr gutem Olivenöl beträufelt, waren die marinierten Garnelen als Antipasti sowie die Spaghetti al Vittorio (Pasta mit Meeresfrüchten-Tomaten-Sugo) als Primo. Sehr interessant und mir in dieser Art neu waren die oben abgelichteten  Garnelen mit einer süßsauren Gemüse-Zuckermelone-Mischung als Secondo, die den Mitreisenden interessanterweise an "Wurstsalatmarinade" erinnerte und durchaus köstlich war.
 

Dazu gab es einen reschen Vino bianco della casa. Den Nachtisch - der einzige fischfreie Gang - bildeten dann ein Sorbetto (abwechselnd Zitrone, Pistazie, Wassermelone), mürbe Mandelkekse und anderes Kleingebäck.

So, und nun heißt es wohl in den kommenden Wochen: Sono a dieta!


Empfehlung in Cefalù: Tris del mare im Le chat noir

Und falls jetzt jemand meckern will, dass die sizilianische Küche doch noch Köstlichkeiten wie Salsiccia, Milz, Lunge und andere sehr beliebte fleischliche Teile bietet, ja, sicher, ist aber nicht unseres, haben wir uns angeschaut und links liegen gelassen. Aber wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, ist dies ein sehr subjektiver Blog :-).



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