7. Oktober 2011

Einfach und fein zugleich

Arm, aber sexy: So bezeichnete Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit ja bekanntlich vor einigen Jahren die deutsche Hauptstadt. Arm, aber bio! hat Rosa Wolff ihr Kochbuch genannt, das in der Edition Butterbrot :-) (als wohlfeiles Taschenbuch) erschienen ist. Wolff will mit ihrem Buch zeigen, dass die Gleichung bio = teuer, konventionell = billig nicht stimmt und man sich auch mit wenig Geld gesund und biologisch ernähren kann. Voraussetzung ist allerdings, dass man die Nahrungsmittel saisonal auswählt und selbst fleißig den Kochlöffel schwingt.

frau ist auch überzeugt, dass es genügend biologische Grundzutaten gibt, die erschwinglich sind. Allerdings - wie gesagt - man muss bereit sein zu kochen. Aber es lohnt sich...

Die Grundlagen dafür liefern die schlichten, aber praktikablen Rezepte aus diesem Kochbuch, die man/frau natürlich nach Lust und Laune variieren kann.


Anstatt "aufgemaschelter" Gerichte, bei denen Luxus-Zutaten lieblos zubereitet und damit verschwendet werden, ist es gescheiter, einfache Speisen zu genießen und dabei das Hauptaugenmerk auf eine hohe Qualität zu legen. Beim Einkaufen sollte man darauf achten, nur die Mengen zu nehmen, die man auch wirklich benötigt und verkochen kann. Also, besser am Bauernmarkt einkaufen, wo man auch nur zwei Äpfel oder ein halbes Kilo Erdäpfel bekommt, als im Supermarkt zu - meist noch dazu mit Verpackungsmüll umhüllten - Großfamilienmengen zu Angebotspreisen zu greifen.


Wolff plädiert auch dafür, auf Fleisch aus Massentierhaltung zu verzichten, was frau am köcheln voll und ganz unterschreiben kann. Denn, wie Wolff treffend bemerkt: "Lebewesen Quälereien ersparen - ist das Verzicht?"Auch interessant: Weniger als ein Drittel unseres Brotes (Wolff spricht von Deutschland, es wird aber in Österreich nicht viel anders sein) wird noch handwerklich hergestellt. Der Großteil kommt aus Fabriken. Und das schmeckt man leider. Wer ordentliches Brot will, geht zum Biobäcker oder bäckt selber.

Wer sein Brot nicht selbst backen will, kann zum Beispiel zu Joseph - Brot vom Pheinsten pilgern, der vor kurzem in der Naglergasse (ja, wir sind wieder in der Wienerstadt) seine erste Filiale eröffnet hat.


Der Bäcker Josef Weghaupt darüber, was ein wirklich gutes Brot ausmacht:
Roggen-Honig-Lavendel-Praline vom Pheinsten.
Bissl Biobutter drauf und gut isses.

"1) Lange Ruhezeiten für den Teig, 2) hochwertige Zutaten aus rein biologischem Anbau, 3) schonende Zubereitung und 4) Leidenschaft!" Klingt gut und schmeckt auch so. Das Brot des Waldviertler Biobäckers ist wirklich etwas Besonderes: Das Getreide stammt nicht nur zu 100 Prozent aus österreichischer Bioproduktion, sondern wird sogar nach Demeter-Richtlinien angebaut, das Brot in reiner Handarbeit hergestellt. Der Teig darf bis zu 48 Stunden ruhen, bevor er in den Ofen wandert. Neben Brot und Gebäck werden  auch Süßgebäck, wie z. B. ein zart-herbes Schokoküchlein mit in Honig gerösteter Macadamianuss (jujjjjjj) sowie Pestos und Aufstriche angeboten. Na dann, auf in die Naglergasse! Das Joseph Brot gibt es übrigens auch hier

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen