29. Februar 2012

Wo ist denn jetzt eigentlich der Schani?

Mittags in Huths Beisl: Tuna Burger, mariniert mit Ingwer und Chili
Morgen, am 1. März, beginnt für die Gastronomie in der Wienerstadt die schönste Zeit des Jahres: Kaum sind die Punschhütten abgebaut, rüsten die Gastronomen wieder auf und erweitern ihre Raucherbereiche im Freiluftbereich.

Was in Deutschland wirklich unpoetisch "Außengastronomie" genannt wird (sorry, liebe Nachbarn, ich mag euch wirklich sehr, aber über manche Begrifflichkeiten müssen wir noch reden), heißt  hierorts schlicht Schanigarten.


Wie der Schanigarten zu seinem Namen gekommen ist, darüber gibt es verschiedene Theorien. Eine davon besagt, dass sich der Name aus der Aufforderung an den jüngsten Servicemitarbeiter (Piccolo oder eben Schani), "Schani, trag den Garten raus! ableitet.

Eine andere besagt, dass die erste Genehmigung für einen Gastgarten in der Wienerstadt an den Kaffeehausbesitzer Gianni Tarroni erging. Und Gianni, schlampert-wienerisch ausgesprochen, wird dann schnell mal zum Schani. Wie auch immer. Wir freuen uns jedenfalls auf die Schanigartensaison und hoffen, dass uns die für das Wetter Zuständigen heuer eine intensive Nutzung ermöglichen. F
ür die kommenden Tage ist schon einmal ein laues Lüfterl prognostiziert, und so werden wohl schon etliche Schanis anheben müssen. Im Übrigen habe ich bereits vergangenen Samstag am Karmelitermarkt die ersten Frühstückslokal-Gastgärten gesichtet.

Und nein, Heizschwammerl gehen gar nicht. Klimatechnisch, ästhetisch und sonst auch nicht. Man muss echt nicht das ganze Jahr auf Karibikfeeling machen, wir befinden uns nun mal in Mitteleuropa. Und der Wiener Grantscherbn macht ja in der Regel auch nicht auf lässig-mediterran, oder?

Die Schanigartensaison ist übrigens streng reglementiert: Sie dauert von 1. März bis 15. November (jeweils von 8 bis 23 Uhr, in Innenhöfen nur bis 22 Uhr. Dann gibt es noch Ausnahmen für Straßenzüge, so hat z. B. der Schanigarten des Kaffeehauses unter meiner Wohnung bis Mitternacht geöffnet. Und dann gibt es noch so schöne Orte wie die Hafenkneipe, da kann frau dann länger im Liegestuhl chillen ;-)). Ja, und dann erfolgt wieder ein fließender Übergang zu den Punschhütten. Prost...

23. Februar 2012

Das Wochenende naht

Chillen am Donnerstag Abend ;-)
Nach einem großartigen Arbeitstag :-) war ein Abstecher in die Burgenlandvinothek (ich sag nur Heideboden) und in den Sonnentor-Laden auf der Landstraßer Hauptstraße angesagt. Im Dritten ist ja geschäftstechnisch sonst nicht viel los, aber diese beiden Läden sind für frau unverzichtbar. 

Wer auf die guten roten Burgenländer steht, sollte die Burgenland-Vinothek aufsuchen. Die Auswahl an burgenländischen Weinen (und einigen anderen guten Dingen) ist erstaunlich und die Preisgestaltung im Gegensatz zu anderen in der Wienerstadt vertretenen Vinotheken sehr fair. Zum Durchkosten und mit nach Hause nehmen!

Der heutige Einkauf :-)
Und den Sonnentor-Laden verlässt frau ohnehin immer mit einem Lächeln auf den Lippen und ein paar Euros weniger in der Tasche. Das Waldviertler Unternehmen erweitert ja ständig sein Sortiment, neu sind zum Beispiel verschiedene Bio-Gewürzmischungen wie "Aladins Kaffeegewürz", "Yokos Tofugewürz" und "Witwe Boltes Brathendlgewürz", die frau schließlich auch mal testen muss. Yummie.

Netter Versuch, Küchenkatze.
Apropos gut gewürzt: Seit ich am ersten Laos-Abend in einem indischen Restaurant ein derartig genial gewürztes Channa Masala gegessen habe, bin ich am fieberhaften Überlegen, wie ich dieses zusammenpantschen könnte. Hm, mal sehen. Also, falls wer Tipps hat, gerne!

Tja, und was macht eigentlich die Küchenkatze? Die macht sich einen duften Lenz, freut sich auch schon aufs Wochenende und versucht sich inzwischen zu tarnen. Naja, sehen Sie selbst.

19. Februar 2012

How to stuff lemongrass

Die letzten drei Wochen verbrachte frau (thankbuddha) in wärmeren Gefielden, in Laos und Thailand. Kulinarisch war das zum Teil herausfordernd, was nicht nur an den ohnehin beträchtlichen Sprachbarrieren lag.  Die laotische Küche, die sich sehr stark von der thailändischen Küche unterscheidet (leider verschmäht der Laote die leckeren Thai-Currys mit Kokosmilch), liebt es durchaus deftig und fleischlich. 

Gemüsegarten in Luang Prabang
Huhn, Schwein, Wasserbüffelfleisch, Fisch, aber auch Frösche (gerne auch im Ganzen verzehrt) landen nebst Gemüse und Laaaaaaaadungen an frischen Kräutern am Griller, in der Suppe oder im Eintopf. Da frau, was die fleischlichen Genüsse betrifft, ja sehr heikel ist ;-), und die laotischen Speisekarten meist keine englische Auskunft über die Ingredienzien geben, war frau beim Bestellen sehr vorsichtig. 

Französische Patisserie vom Feinsten
Im Übrigen gibt es in Laos eine durchaus große Auswahl an Restaurants mit internationaler Küche. Und natürlich hat die Kolonialzeit auch ihre Spuren (Baguettes, Croissants, Pastis etc.) hinterlassen. Verblüffend oft findet man neben Burgern, Sandwiches etc. Cordon Bleu und durchaus leckeren Kaffee (youpi!!!). 

Der in Laos angebaute Kaffee zeichnet sich durch einen wunderbar aromatischen Geschmack aus. Davon konnten wir uns bei einem Besuch einer Kaffeefarm am Bolavenplateau überzeugen. 


Wie füllt man bloß Zitronengras?
Natürlich musste auch ein Kochkurs sein. In Luang Prabang versuchte man uns beizubringen, wie man Zitronengras füllt (!!!) und Fisch im Bananenblatt dämpft. Bin schon gespannt, wo ich in der Wienerstadt Bananenblätter herbekomme ;-). 

Und natürlich das Wichtigste: Wie man den perfekten Sticky Rice herstellt. 




Das Ergebnis...


Sticky Rice ist ja in Laos das, was bei uns Brot darstellt. Man nimmt ein Stückchen Klebreis  aus dem Bambuskorb, formt ein Bällchen und tunkt mit diesem die Soße auf. Auf den Wasserbüffeleintopf hat dann allerdings sogar der mitreisende Fleischliebhaber zugunsten Tofus verzichtet :-). 


Gemüsemarkt - eine Weiberwirtschaft ;-)




Wer sich kulinarisch für Laos interessiert, der/dem sei das Buch Ant Egg Soup - The Adventures of a Food Tourist in Laos von Natacha du Pont de Bie, das frau in einem Buchladen in Vientiane fand, empfohlen. 

Alles andere als langatmig, recht amüsant zu lesen und mit Hintergrundinformationen zu Geschichte und Gesellschaft in Laos versehen, ist dieser Bericht über eine Reise, die die Französin einige Monate durch Laos führte, immer auf der Suche nach dem besten Lao-Food. 

Allerdings ist die Dame auch nicht so heikel wie frau, denn sie meint, sie esse alles außer Käfern. Das Reisehighlight ist dann auch die im Titel genannte Suppe aus Ameiseneiern. In dem Fall war mir lesen lieber als essen :-). Aber wer diese  Suppe oder den Froscheintopf nachkochen will, findet auch die Rezepte im Buch.



Das im rechten Glas ist kein Wasser sondern Laolao.

Was frau sonst noch gelernt hat: Vor stundenlangen (Sleeping Bus-)Fahrten nicht zu viel (des im Übrigen sehr leckeren) Beerlao trinken. Die Toilette im Bus muss man nicht gesehen haben! Leider weiß man im Vorhinein auch nie, in welchem Zustand der gebuchte Bus ist. Die Straßen in Laos sind oft nur Staubpisten mit tiefen Schlaglöchern, die die Reisenden einen halben Meter von der Matratze abheben lassen.




Spice up your days!
So beschaulich Laos auch wirkt, auch hier gilt: Aufpassen auf die Wertsachen. Wie wir leider selbst erfahren mussten, gibt es neben der laotischen Langsamkeit auch sehr flinke Langfinger. Und ohne Pass kommt man nicht gut weiter, zumal es in Laos keine österreichische Botschaft gibt. Und auf eine nähere Bekanntschaft mit den laotischen Behörden kann man auch getrost verzichten, falls man nicht auf strenge Uniformen steht. 



Green Curry mit Herz ;-)

Das Beste ist: einfach irgendwohin setzen und schauen. Und unbedingt die Märkte besuchen, vor allem die Gemüsemärkte und Essensstände sind mehrere Besuche wert. Bei den unzähligen Straßenküchen kann man günstig essen - wer sich verständigen kann oder mutig ist und gerne etwas Neues probiert. Besonders empfehlenswert sind die gegrillten Mekong-Fische in Salzkruste, z. B. mit Blick auf den Mekong an den Essensständen in Pakse. 

Natürlich bietet Laos daneben viele sehenswerte Orte und Landschaft, so sind beispielsweise in Luang Prabang mehr als 30 Wats (Tempel) zu bewundern, viele davon prächtig verziert und bemalt.

You can ring my be-e-ell, ring my bell...



Wunderschön ist auch die Flusslandschaft rund um die so genannten 4000 Mekong-Inseln im Süden des Landes. Und einiges mehr...

Das Foto rechts ist auf einer Hotelterrasse mit nicht mehr in Betrieb befindlichem Pool in Bangkok aufgenommen :-).