27. September 2012

A schöne Landpartie

Rollmops mal anders: Gebirgsforelle mit Fenchelkraut
Es fühlt sich eigentlich ganz gut an, zur Abwechslung auch mal ein Early Adopter zu sein: Kaum hatten wir das Rondo durchgeblättert, hüpften wir ins Auto und machten uns nach Gumpoldskirchen auf. Der Weinort ist ja eher für urige Heurige als für Gourmetküche bekannt. Doch beim Spaetrot ist alles ein bisserl anders. Und ein bisserl Fusion.

Draußen fügen sich die modernen Gartenmöbel unaufdringlich in den alten Heurigenhof ein, drinnen kombiniert Haubenkoch Harald Brunner Slow Food und regionale Bioprodukte mit klassischer Kochkunst. Die Gäste sitzen gemütlich in dem historischen Hof, beobachten das Treiben und staunen über die Menge an Stelzen, die vorbeigetragen werden.

Stelze in action!
Die "Knusperstelze" war für den Buben wohl auch das ausschlaggebende Argument für den Besuch beim Spaetrot, während frau auf die vegetarische Interpretation der Heurigenküche neugierig war. Was in Summe auf den Tisch kam, war weder vegetarisch noch Heurigenküche. Doch der mit Fenchelkraut gefüllte Rollmops von der Gebirgsforelle und die Edelsalami vom Sonnenschwein waren einfach zu gut, um ausgelassen zu werden. Herrn Pagets Büffelmozzarella in Kombination mit einer roten Paprikamarmelade (nicht nur farblich ein Erlebnis, yummie!) war dann immerhin doch noch vegetarisch. Will mehr davon! Dazu gab’s Reserve und Große Reserve, eine Cuvée aus St. Laurent und Pinot Noir.

Ein Glück, dass die Portionsgrößen nicht so üppig ausfallen, denn so konnte frau guten Gewissens ein Dessert bestellen. Und es zahlt sich auch aus, etwas Platz im Magen für die Nachspeisen übrig zu lassen. Wir entschieden uns für Reisauflauf mit Himbeersabaione sowie ein warmes Schokoküchlein nebst einer Kugel Bergkräutereis. Beides hatte ein bisserl was von Kindheitsgeschmack (im besten Sinn allerdings): Der Reisauflauf war ja schon in den 70ern eine klassische Süßspeise und das Kräutereis hatte etwas von dem süßen Hustensirup, den wir alle so gern tranken ;-).

Ein feiner spätsommerlicher Abend war das, an dessen Ende wir beschlossen, unbedingt wiederzukommen. Denn Bergkäspressknödel, Tofugröstl und Ziegenkäse (und Blunze?) wollen auch noch verkostet werden. Und vielleicht probiere ich dann doch noch die Topfenknödel mit Hollerkoch.

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