3. Juni 2011

Ohne Sattel ist nicht gut radeln, doch gesundes Essen kann schmecken

Nachdem der heutige Tag nicht so ideal begonnen hat (als frau ihr KTM besteigen wollte, um in die Arbeit zu radeln, musste sie feststellen, dass dort, wo gestern Abend noch ein Sattel, jetzt gähnende Leere war… Where is this bloody bastard mit meinem superbequemen Sattel?), gab es mittags zweimal Trost – für Magen und Hirn ;-): einerseits eine Packung Schlau-Kakao-Kekse vom Sonnentor (ja, die ganze Packung. Sind aber nur 125 g drin. Seeeehr leckerer Schokoladen-Orangen-Geschmack) und andererseits zwei Bücher, die mehr oder weniger mit Essen zu tun haben: Das eine ist wieder mal ein Kochbuch und zwar – once again - ein sehr ästhetisches, nämlich Roland Trettls Smart Food. In Zusammenarbeit mit der Ernährungswissenschaftlerin Marianne Botta hat der Hangar-7 Executive Chef ein eigenes Foodkonzept entwickelt. Ziel ist es, gesund zu essen, ohne dabei auf Genuss verzichten zu müssen.

In dem Buch werden Gerichte präsentiert, die gesund sind, gut schmecken und super ausschauen. (Ob man jetzt wirklich alles in Trinkgläser quetschen muss anstatt es auf einem Teller aufzutürmen, ist letztendlich auch eine Geschmacksache und darf diskutiert werden.) Jedenfalls sollen alle Gerichte die Gesundheit optimal unterstützen und eine positive Wirkung auf die geistige Leistungsfähigkeit, die Stimmung und – jaaaa – die Schönheit haben. Klug, glücklich und schön – wer will das nicht sein?

Das Motto lautet: „Gesundes Essen sollte nicht nur schmecken, gesundes Essen kann sogar schmecken.“ Und so ist dieses Kochbuch in drei große Kapitel gegliedert: Brain Food, Mood Food und Beauty Food. Macht zusammen Smart Food. Klingt jetzt alles furchtbar schnieksig, schaut aber wirklich sehr ansprechend aus. Neben jedem Rezept gibt es eine kurze ernährungswissenschaftliche Erklärung – knapp und knackig formuliert in einer Art Infokasten - sowie neben der Zubereitung auch die Beschreibung, wie das Gericht ins Glas geschichtet wird. Gerichte sind z. B. Teriyaki vom Lachs mit gebratenem Wildreis, Kaiserschoten und Shitakepilzen (Brain Food), Rindertartar – wer hätte das gedacht? – mit Tofu, Avocado und Soja-Ingwer-Vinaigrette (Beauty Food) und Orangensalat mit Schokoladenespuma und Szechuanpfeffer (Mood Food). Jaja, dass die gute Schokolade glücklich macht, haben wir eh schon gewusst. Und Espuma ist eine Art schaumige Creme. Wieder was gelernt... Auffallend viele asiatisch angehauchte Rezepte jedenfalls, wen wundert’s? Die schnelle Küche ist es halt nicht wirklich, eher schon die Liga vom Herrn Ottolenghi.

Ach ja: Das zweite Buch ist Barbara Frischmuths Über die Verhältnisse, in dem die Wirtin eines Wiener Lokals, in dem die Regierungsmitglieder verkehren, im Mittelpunkt steht. Dabei geht es wohl weniger um gesundes Essen ;-)