27. Juli 2016

Baba Ghanoush auf Ofen-Süßkartoffel

Baba Ghanoush, das pikante Püree aus Melanzani und Sesampaste aus der arabischen Küche.

Passend zur Sommerhitze wenden wir uns heute der orientalischen Küche zu. Baba Ghanoush ist ein würziges Püree aus Melanzani und Sesampaste. Man bekommt es auch fertig zu kaufen, es empfiehlt sich aber (wie bei den meisten Dingen ;-), es selbst zuzubereiten. Denn abgesehen von der halben Stunde, die die Melanzani im Backrohr zum Weichwerden braucht, ist das wohlschmeckende Püree ratzfatz zubereitet. Die genauen Mengen der Zutaten hängen auch von der Größe der Melanzani ab, am besten nach Gefühl abschmecken. Baba Ghanoush schmeckt auch gut als Dip mit Fladenbrot und Oliven. Und besonders würzig ist es, wenn man geräuchertes Salz statt normalem nimmt (ich habe zurzeit Hickory Rauchsalz).


Baba Ghanoush auf Ofen-Süßkartoffel (2 P.)


2 Süßkartoffel
1 kleine Melanzani
1 EL Tahin (Sesampaste)
1/2-1 Knoblauchzehe
1 MS TL Chilipulver (oder mehr)
1/2 TL Kreuzkümmel ganz
1 MS Kurkuma
1 TL Limetten- oder Zitronensaft
5-6 TL Olivenöl
Räuchersalz (oder Steinsalz)
schwarzer Pfeffer
frische Petersilie und (geräuchertes) Paprikapulver zum Darüberstreuen

Süßkartoffel und Melanzani waschen, rundherum mit einer Gabel anstechen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech im Backrohr bei 200° backen. Die Melanzani braucht 30 Minuten, die Süßkartoffeln ca. 45 Minuten. In der Halbzeit wenden.

Für das Baba Ghanoush die gebackene Melanzani von der Schale befreien. Im Multiblender das Melanzanifleisch mit allen anderen Zutaten cremig mixen. Gut abschmecken, mit den aufgeschnittenen Süßkartoffeln anrichten und mit frischer Petersilie und geräuchertem Paprikapulver bestreuen.

Gestern live im WUK, heute schon auf youtube, der verschwitzte Rufus Wainwright am Bösendorfer bei der Zugabe: Poses

25. Juli 2016

Grüner Risotto mit Garnelen

Ein sommerlicher, grüner Risotto mit Pesto, Fisolen und Garnelen


Ein paar schweißtreibende Tage liegen hinter uns. Nicht nur das schwüle Wetter, sondern auch ein Impulstanz Workshop brachten uns ordentlich zum Schwitzen. Macht nichts, ist gesund, frau darf nur nicht auf ausreichend trinken vergessen. ;-)

Bevor wir aus der aufgeheizten Wohnung Richtung Hafenkneipe geflüchtet sind, haben wir für ein schönes grünes Pesto das Basilikumpflänzchen gerupft und den Pürierstab angeworfen. Das selbstgemachte klassische Pesto ist natürlich viel besser als gekauftes und schmeckt auch zu Pasta.

Risotto mit Basilikumpesto,  Fisolen und Garnelen (2 P.)


1 Tasse Arborioreis
1/2 Tasse trockener Weißwein
ca. 3/4 l Gemüsesuppe
20 g Basilikumblätter
10 g Pinienkerne
35 g Olivenöl 
1 Knoblauchzehe
1 gute MS Salz
20 g geriebener Parmigiano
1 Tasse Fisolen
etwas Olivenöl
1 P. Bio-Garnelen
1 Knoblauchzehe
Salz
schwarzer Pfeffer


Für das Pesto die Basilikumblätter mit den Pinienkernen, Knoblauch, Olivenöl und Salz pürieren. Dann den geriebenen Parmigiano dazugeben und kurz weitermixen.

Fisolen in Stücke schneiden und in Salzwasser bissfest kochen, mit kaltem Wasser abschrecken.

Den Reis ganz kurz trocken anrösten, dann mit Weißwein und Suppe aufgießen. Stetig rühren und mit Suppe aufgießen, wenn die Flüssigkeit aufgesogen ist. Köcheln bis der Reis innen noch kernig und außen weich ist und der Risotto nicht mehr allzu flüssig ist.

In der Zwischenzeit die Garnelen mit der in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehe in Olivenöl braten, anschließend salzen und pfeffern.

Das Pesto unter den Risotto rühren. Risotto mit den Fisolen und den Garnelen anrichten und gleich verspeisen.

Auch ganz schön heiß war es vergangene Woche bei William Fitzsimmons im WUK. Das aktuelle Küchenlied stammt von dem sehr sympathischen Bartträger: Find it in me.

14. Juli 2016

Sommerlicher Matjessalat - Und die Welt ist voller Lösungen

Der sommerliche Matjessalat als leichtes Mittagessen


Gestern haben wir einen wirklich beeindruckenden und auf mich nachwirkenden Dokumentarfilm gesehen: Tomorrow (im Original: Demain). Nachdem die Filmemacher in "Nature" eine Studie gelesen hatten, dass unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren der globale ökologische Kollaps droht (vor allem die Wasser- und Erdölressourcen werden dann nicht mehr ausreichen), machten sie sich auf die Reise, um Experten zu befragen und mit Menschen zu sprechen, die alternative Ideen in ökologischer, wirtschaftlicher und demokratischer Hinsicht verfolgen. Kleinere und größere Lösungen im Bereich Nahrung, Energie, Wirtschaft, Demokratie und Bildung werden auf sehr sympathische Art vorgestellt.

Der Film erzählt von Urban Gardening Projekten, von überaus ertragreicher Bio-Landwirtschaft, von einem Unternehmen, das Briefumschläge produziert und dabei Ökologie, Ökonomie und Profitabilität wie selbstverständlich unter einen Hut bringt.
Kopenhagen wird als  Umweltmusterstadt vorgestellt, und wussten Sie, dass in San Francisco bereits 80% des Mülls recycelt oder kompostiert werden? Es gibt Alternativen zur Abhängigkeit von Erdöl, sowie die realisierte Einführung von Komplementärwährungen, z.B. einer Regionalwährung, mit der nur innerhalb des eigenen Dorfs bezahlt werden kann und damit die regionale Wirtschaft belebt wird. In einer finnischen Gesamtschule werden Kinder auf das Leben vorbereitet und kommen bis zur Matura ohne Tests aus. Ein indischer Bürgermeister beteiligt alle Dorfbewohner an den Entscheidungen und stößt auf großes Interesse. Unterernährung als politische Frage, die technisch gelöst werden kann. Die Belebung der Demokratie durch Volksvertreter, die per Zufall ausgewählt werden.... 

Und so zeichnet sich in den knapp zwei Stunden die Möglichkeit einer anderen Zukunft ab. Weil Menschen nachdenken, sich vernetzen und gemeinsam etwas umsetzen. Um global etwas zu bewirken, müssten aber die im Film gezeigten Alternativen nicht nur Alternativen bleiben, sondern zur Norm werden - im Kleinen wie im Großen. Kommt man aus dem Kino, hat man jedenfalls ein positives Gefühl und das starke Bedürfnis, sofort etwas anzupacken. Sehr motivierend!

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Das passt jetzt zwar nicht ganz, aber doch noch ein schnelles Rezept.

Sommerlich leichter Matjessalat (2 P.)


2 Matjesfilets (eingelegt in Öl)
2 Minigurken
1 säuerlicher Apfel
1 größerer Erdapfel (oder 2 kleinere)
1/2 kleine Fenchelknolle (oder 1 Stangensellerie)
ein paar Salatblätter
200 g Schafjoghurt
Saft von einer halben Zitrone
1 TL Dille

Salz, Pfeffer
ein paar Petersilblätter zum Garnieren

Die Matjesfilets und die übrigen Zutaten in kleine Stücke schneiden und mit Zitronensaft übergießen. Dann das Joghurt und die Dille unterrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf Blattsalat anrichten.


Als aktuelles Küchenlied die Filmmusik zu Tomorrow.

11. Juli 2016

Best of summer '16

Kino wie noch nie: Bestes Sommer Open Air Kino in der Wienerstadt.

Ja, die Zeiten ändern sich. Leider nicht immer zum Besseren. Ein paar Dinge vielleicht aber schon: So gibt es nach einem Sommer Pause heuer zum Glück wieder das schönste Freiluftkino in der Wienerstadt. Eine Auswahl an Eisgreisslereis bietet nun auch ein Eiswagen vor der Kaffeestation am Karmelitermarkt (ich sag nur, Mittagspause!). Unser Haus ist heuer leider eine Riesenbaustelle (man baut exklusive Dachgeschoßwohnungen mit Terrassen und Whirlpool) und das planmäßig noch bis Ende des Jahres. Da heißt es entweder auf fremden Balkonen sitzen oder einen naheliegenden Gastgarten aufzusuchen.

Das Restaurant Engel gibt es leider nicht mehr (snüff). Nicht nur dessen Gastgarten, sondern das ganze Lokal haben ein paar junge hippe Leutchen übernommen. Der Name Marktlücke war naheliegend ob des in Gehweite befindlichen Karmelitermarktes. Das Essen ist super, auch wenn ich mich frage, wie sich die jungen Hipstergäste diese Preise leisten können? Das Service ist hingegen perfektibel (um das schöne Wörtchen auch wieder mal zu gebrauchen) und zwar beträchtlich. Oder ist das jetzt altmodisch, wenn man bei diesem Preisniveau auf einigermaßen professionelle Bedienung Wert legt? Nun, aber die Küche ist jedenfalls einen Besuch wert.

Wolfsbarsch-Carpaccio: Das Portiönchen schafft man auch als 1. Gang gut alleine.
Spaghetti alle vongole, solide und hübsch anzusehen wie eigentlich alles im Restaurant Marktlücke.
Das Service hatte im ehemaligen Engel allerdings mehr Stil.

Tadellos soll auch der Burger in der Marktlücke munden, sagt man so. Auf jeden Fall g'schmackig
war das Süßkartoffel-Melanzani-Moussaka mit Paprikacreme und Baba Ganoush im Ü.
Die Gsis können aber auch Wiener Schnitzel :-)
 
So, nun aber zu den durch und durch perfekten Dingen, die es glücklicherweise ebenfalls gibt und zwar

Best of summer '16 in the Wienerstadt


  1. Bestes Freiluftkino: Kino wie noch nie, Augarten
  2. Bester chilligster Schani: Nelke am Volkertmarkt
  3. Beste Eiskombi im Stanitzel: 1 Kugel Himbeer und 1 Kugel Schoko vom Eisgreissler
  4. Bestes Hideaway zum Nichtgefundenwerden an der Alten Donau: Bundesbad 
  5. Beste fußballfreie Neighbourhoodbar: Cafe Else 
  6. Bester Sommerwein: I still haven't found what I'm looking for :-( aber dafür:
  7. Bester Sommeraperitif: Oporto (zum Rezept, notfalls auch ohne Minze) 
  8. Bestes Gsi-Lokal auch für Nicht-Gsis: Ü 
  9. Bester kalter Kaffee: Affogato al caffè (zum Rezept)
  10. Bestes Falafel-Sandwich: Shelanu (mit Sesam-Mangosoße!)


Und wieder der beste Schani in der Wienerstadt: Cafe Nelke am Volkertmarkt :-)
Public Viewing gabs auch. Ich hoffe, an diesem Platz ändert sich nicht so bald etwas.

Dann haben wir noch trotz Hitze fleißig Ribiseln eingekocht, zu Gelee und Sirup. Zum Verfeinern des Sirups habe ich für 2 kg Ribisel und 1 kg Sirupzucker übrigens zwei Sternanis mitgeköchelt - ich kann halt die Finger nicht von Gewürzen lassen. Der Ribiselsirup ergibt mit Wasser aufgegossen ein erfrischendes Getränk.

Aktuelles Küchenlied: Hallelujah inkl. 1.500-köpfigem Chor und Rufus Wainwright :-)