31. Dezember 2014

Weihnachtliches Dessert: Bratäpfel

Schade, dass es kein Duftbild ist :-)
Vor dem ersten Glaserl Sekt gibt es noch Teil 2 der Sternanisrezepte. Vielleicht folgen ja weitere nach dem Vietnamurlaub im Februar ;-) Mal sehen...

Da sich der Schnee erst nach den Weihnachtsfeiertagen eingestellt hat und somit auch nicht pünktlich war, können wir jetzt auch noch die Weihnachtsrezepte online stellen. Voilà. Heuer ging es fast traditionell zu und zwar mit Waldorfsalat, Blinis mit Räucherlachs und Gefüllten Bratäpfeln. Die Blinis waren ein Fremdrezept, das ich aus den unendlichen www-Weiten hatte und hier nicht wiedergebe. 

Waldorfsalat

500 g Knollensellerie (geschält)
1 säuerlicher Apfel
110 g Ananasstücke aus dem Glas
2 Handvoll Walnüsse (ausgelöst)
1 P. Jogonaise (oder selbstgemachte Mayonnaise)
100 ml Sauerrahm
etwas Zitronensaft
Salz, Pfeffer



Sellerie schälen und grob reiben. Apfel ebenfalls reiben. Jogonaise mit dem Rahm verrühren und mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken. Mit der Sellerie, dem Apfel, den Ananasstückchen und den in Stücke gebrochenen Walnüssen vermischen und abschmecken.

Als weihnachtliches Dessert eignen sich wunderbar Bratäpfel. Sie lassen sich schnell vorbereiten, ins Rohr schieben, duften vor sich hin und sind rechtzeitig als Nachspeise fertig.
 
Gefüllte Bratäpfel

pro Person ein säuerlicher Apfel
3-4 EL Ribiselgelee

1/2 Zimtstange
3 Nelken
1 Sternanis
1/4 TL getrocknete Orangenschalen

1/2 TL Vanillezucker
1-2 Handvoll Haselnüsse
250 ml Vollmilch
1 TL Vanillepuddingpulver
etwas Vanillemark oder -pulver
1 EL Vollrohrzucker 

Die Haselnüsse bei 200° in den Backofen stellen, bis die Schalen platzen, abkühlen lassen. Zimt, Nelken und Sternanis und Haselnüsse mahlen, mit der Marmelade, den Orangenschalen und dem Vanillezucker verrühren. Es sollte eine streichfähige Masse entstehen. Die Äpfel waschen, mit einem Apfelentkerner aushöhlen und mit der Masse füllen. In eine ofenfeste Form etwas Butter geben und die Äpfel hineinsetzen, ca. 20-30 Minuten bei 180° Umluft backen. In der Zwischenzeit die Vanillesoße zubereiten. Die Bratäpfel in kleinen Schüsseln anrichten und mit der Vanillesoße übergießen.

Und jetzt freuen wir uns erstmal auf die Jahreswechselsause im Gartenbaukino. Juhu!

30. Dezember 2014

Sternanis - nicht nur zu Weihnachten


Nun zu der angekündigten Sternanis-Huldigung :-) Sternanis schmeckt köstlich und sieht höchst dekorativ aus. Daher findet er hierzulande um diese Jahreszeit häufig Verwendung in Glühwein- und Punschgetränken sowie in Weihnachtsgebäck, aber auch in Weihnachtsdekorationen. Man sollte ihn jedoch nicht auf sein Äußeres reduzieren, sondern auch seinen inneren Werten Beachtung schenken.

Wie viele Gewürze stammt Sternanis aus Südostasien und wird dort seit Langem wegen seiner Heilwirkung bei grippalen Infekten, Atemwegserkrankungen und Verdauungsproblemen geschätzt. Er ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des chinesischen Fünf-Gewürze-Pulvers, sondern gibt auch der vietnamesischen Phò das charakteristische Aroma. Da die Hülle aromatischer als die Samen ist, empfiehlt es sich, die gesamte Frucht zu mahlen.

Bei uns landete er gleich dreimal in den Kochtöpfen und Backformen - hier die ersten beiden Rezepte, die das sternförmige Gewürz beinhalten. 

Beim heurigen Weihnachtsfestl der Renner - neben der Gulaschsuppe natürlich! - war das Kichererbsen-Spinat-Mango-Curry, eine ausgefeiltere Variante dieses schnellen Curryrezeptes. Ja, man benötigt einige Gewürze für dieses Curry - aber es zahlt sich wirklich aus.

Kichererbsen-Spinat-Mango-Curry (ca. 10 P.)

250 g getrocknete Kichererbsen
2 reife Mangos
4 Stk. TK-Blattspinat
2 Erdäpfel
6 EL Pflanzenöl
1-2 TL Koriandersamen
3 TL Cuminsamen
1 Sternanis
4 Kardamomkapseln
2 TL gelbes Currypulver
2 TL Kurkuma

1 MS Piment gemahlen
2 TL frischer, geriebener Ingwer
2 kleine, getrocknete Chilischoten
2 Knoblauchzehen, gehackt
Steinsalz
2 TL Gemüsesuppenpulver

Wasser
500 ml Kokosmilch
3 TL Tomatenmark
1 Tasse Tomatenpassata
frische, gehackte Petersilie
 

Kichererbsen ca. 10 Stunden lang einweichen. Dann im Schnellkochtopf bissfest köcheln (ca. 15 Minuten) und abgießen. 

Koriander- und Cuminsamen, Sternanis, Chilis und Kardamomkapseln mahlen und mit den restlichen Gewürzen in Pflanzenöl anbraten. Wenn die Gewürze duften, den Ingwer und Knoblauch dazugeben und kurz mitbraten. Dann die klein geschnittenen Erdäpfel und die Kichererbsen dazugeben und mit Suppe aufgießen. Nach ca. zehn Minuten Tomatenmark, Passata und die Kokosmilch dazugeben. Den Blattspinat und die klein geschnittenen Mangos dazugeben und kurz weiterköcheln, bis die Erdäpfel weich sind. Salzen, mit frischer Petersilie bestreuen und reichlich Basmatireis dazu reichen.

Gewürzschokokuchen

50 g Butter
120 g Vollrohrzucker
2 EL Vanillezucker
5 Eier
80 g dunkle Schokolade (85 %)
100 g Weizenvollkornmehl
1 TL Weinstein-Backpulver
100 g geriebene Walnüsse
1 Sternanis
3 Nelken
3 Kardamomkapseln
1 TL Ceylonzimt
etwas getrocknete Orangenschale
1 EL Rum

Saft einer halben Zitrone

Schokolade im Wasserbad schmelzen und abkühlen lassen. Weiche Butter mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Eier trennen und die Dotter nach und nach zur Buttermasse geben, weiterrühren. Dann die flüssige Schokolade unterrühren. Danach Rum und Zitronensaft einrühren. Eiklar zu festem Schnee schlagen. Mehl, Backpulver, gemahlene Gewürze und Nüsse vermengen. Abwechselnd mit dem Eischnee unter die Dotter-Buttermasse heben. In einer Kastenform bei 160-170° Umluft ca. 50 Minuten backen (Stäbchenprobe machen). Stürzen und auskühlen lassen. Mit Ribiselgelee bestreichen und mit Schokoglasur überziehen.


23. Dezember 2014

Bald wird wieder der Baum nadeln

Bevor frau noch das eine oder andere Jahresabschlussrezeptchen (ich sage nur, Sternanis!) postet, gibt es heute mal einen rezeptlosen Post.

Ich bin ja im Grunde so pflegeleicht. Gibt man mir ein gutes Pappi, bin ich die glücklichste, ausgeglichenste Person überhaupt, quasi buddhagleich... Aber wehe, das wird mir vorenthalten! Dann werde ich zappelig bis unansprechbar und stopfe frustriert Schoki in mich rein. Da es offensichtlich im öffentlichen Interesse liegt, mich bei Laune zu halten ;-), wurde in meinem Wohn- und Arbeitsbezirk zu diesem Zweck eine reichhaltige Infrastruktur aufgebaut. Und so schließe ich mich der Tradition der Bestenlisten zu Jahresende an, und zwar mit einer Liste der zehn frauzufriedenstellendsten Nahrungs- und Genussmittelaufnahmestellen in der Leopoldstadt. 

Best of Kulinarik in der Leopoldstadt

Beste Mittag-Currys in der Leopoldstadt: Stewart, Praterstraße
Bester freundlichster Vietnamese: By Chi, Hollandstraße
Die besten 5 Elemente: Cuchina, Lilienbrunngasse
Bestes, schnelles Falaffel: Falafferia, Taborstraße
Bestes schön essen gehen am Abend: Das Engel, Große Pfarrgasse
Zweitbestes schön essen gehen am Abend: Skopik & Lohn, Leopoldsgasse
Beste Tapas und bestes Schnaitlbier: L'ase, Rueppgasse
Bester Volkertmarktstand mit Italo-Gast-Bekochung: Nelke, Volkertmarkt
Beste Neighbourhoodbar: Cafe Else, Heinestraße
Beste verpackungslose Greißlerei: Lunzers Maßgreißlerei, Heinestraße

Dann will ich Ihnen noch zwei Kochbuchempfehlungen nicht vorenthalten - für das Christkind  zwar schon zu spät, aber selber kaufen ist ja auch schön: Es gibt einen neuen Yotam Ottolenghi, yippieh!!! Vegetarische Köstlichkeiten heißt das Buch. In seinem dritten Kochbuch soll der sympathische Starkoch, was frau so hört, wieder viele Zutaten in ungewohnter Weise kombinieren. Und das Ergebnis soll wie bei den beiden anderen Büchern wieder unglaublich gut schmecken....  Steht auf meiner Buchkaufliste ganz oben!

Zweite Empfehlung: (Für mich persönlich) weniger wegen der doch teils recht deftigen Rezepte als wegen der Lokalvorstellungen sei hier noch das sehr schöne Buch Osterie d'Italia - 100 Originalrezepte aus der Slow Food Edition erwähnt.

Und natürlich sei noch Folgendes empfohlen, was zwar nichts mit Kochen und Essen zu tun hat, sondern eine der sinnigsten Weihnachtsgeschichten überhaupt darstellt - und nur so kriegen wir endlich den Bogen zum Posttitel, nämlich: Ärrrrna, der Baum nadelt!

Robert Gernhart und Bernd Eilert: Erna, der Baum nadelt. Ein botanisches Drama am Heiligen Abend

Bevor dieses Jahr dann seinen Hut nimmt, wird es noch eine Huldigung des Sternanis nebst zwei Rezepten mit demselben geben. In der Zwischenzeit ein fröhliches Hallelujah!

9. Dezember 2014

Wintergemüse in rot

Rotkraut (oder Rotkohl) ist ein klassisches Wintergemüse und aktuell auf den Märkten erhältlich. In Österreich ist Rotkraut vor allem in der rechteckigen Tiefühlverpackung und als Beilage zu Gans und Ente bekannt. Dabei kann man den Vitamin-C-Lieferanten, der sich auch als Hauptspeise sehr gut macht, ganz einfach frisch selbst köcheln.

Unser Rotkraut stammt vom Biohof Adamah, der nicht nur frisches Biogemüse und -obst ins Haus liefert, sondern mittlerweile auch eine große Auswahl an Biolebensmitteln bietet. Damit man weiß, was man mit dem ganzen Gmias anfangen soll, werden auch gleich immer ein paar Rezeptideen ins Kisterl dazugepackt. 

Ganz wunderbar war vor etwa zwei Wochen ein Rezept aus dem Buch Geheime  Schnatterei auf Reisen von Bianca Gusenbauer (die wiederum vergangenes Wochenende den WUK Lights Markt köstlich bekocht hat), knusprige Erdäpfelpuffer, getoppt mit einer Creme aus Roter Rübe (die mit Feta, Marillenmarmelade, Zitronensaft und Kreuzkümmel eine erstaunlich gute Allianz eingeht und auch als Brotaufstrich sehr gut mundet). Und die Erdäpfel-Mangold-Laibchen aus Nigel Slaters  "Tender Gemüse", aus den Laura-Erdäpfeln von Adamah und dem kaskistl Rotkulturkäse Rote Lotte zubereitet, haben auch dem Mitbewohner geschmeckt.

Angeregt von einem solchen Adamah Rezeptblatt gab es am Wochenende eine Rotkrautquiche - adaptiert und ergänzt mit ayurvedischen Gewürzen und mit einem würzigen Ziegenräucherkäse überbacken.

Rotkrautquiche

1 EL Ghee oder Sonnenblumenöl
1 EL Vollrohrzucker
1 Schalotte
1/2 Rotkraut (ca. 150 g)
1 Apfel
Kurkuma, Kreuzkümmel, Asaföetida
1 Stück Blätterteig
150 g Ziegenfrischkäse
50 ml Schlagobers
1 Ei
Salz, Pfeffer, Muskat
50 g Ziegenräucherkäse

Zucker in Ghee oder Öl karamellisieren, fein gehackte Zwiebel mitrösten (nicht allzu dunkel werden lassen), dann das fein geschnittene Rotkraut und den grob geriebenen Apfel dazugeben.


Salzen, pfeffern und mit Kurkuma, Kreuzkümmel und Asaföetida würzen. Mit Wasser aufgießen und bissfest dünsten. Nicht zu viel Wasser auf einmal dazugeben und immer wieder kontrollieren, ob noch genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Das Rotkraut auskühlen lassen. 

Eine Quicheform mit Blätterteig auslegen. Ziegenfrischkäse mit dem Schlagobers und dem Ei verrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Das Rotkraut auf dem Teig verteilen, die Frischkäse-Obers-Mischung darüber verteilen und mit dem klein geschnittenen Ziegenräucherkäse bestreuen. Ca. 30 Minuten backen.