20. Februar 2013

Stimmung! Jetzt!

Zurück in der winterlich-trüben Wienerstadt benötigen wir dringend Stimmungsaufheller. Bevor wir zu unerlaubten Substanzen greifen, probieren wir es mit frisch Geköcheltem und aromatisch Gewürztem.

Wie bereits bemerkt, ziehe ich Blattspinat dem Dschungelfarn vor. Daher nun aus aktuellem Anlass ein Rezept mit dem grünen Blattgemüse. Damit’s nicht zu fad oder nur grün wird, bekommt der Ziegenfrischkäse die zweite Hauptrolle.

Ziegenfrischkäse-Spinat-Quiche (2 P.)

90 g Dinkelmehl
1 MS Steinsalz
60 g Butter
2 EL Soja Cuisine

125 g Babyspinat
1 kleine Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
Olivenöl
Salz, Pfeffer, Muskat

2 EL Pinienkerne
125 g Ziegenfrischkäse

100 ml Milch
2 EL Soja Cuisine
2 Eier
Kurkuma
Gemahlener Kreuzkümmel
Kräutersalz
Pfeffer

Für den Teig Mehl mit Butter abbröseln und mit Salz und dem Sojaobers rasch zu einem glatten Teig verkneten. Teigkugel ca. 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Pinienkerne trocken in einer Pfanne anrösten. Geputzten Babyspinat in kochendes Wasser geben, bis er in sich zusammenfällt, abseihen und gut ausdrücken. Spinat grob hacken.

Zwiebel und Knoblauch fein hacken und in Olivenöl anbraten. Spinat dazugeben und kurz weiter braten. Salzen, pfeffern und mit frisch gemahlener Muskatnuss würzen.

Für den Guss Milch, Sojaobers und Eier verrühren. Mit Kurkuma, gemahlenem Kreuzkümmel, Kräutersalz und Pfeffer würzen.

Zwei kleine Quicheförmchen dünn mit Teig auslegen, mit der Gabel anstechen. Den Blattspinat darauf verteilen, darauf den Ziegenfrischkäse und dann die Pinienkerne legen. Mit dem Guss bedecken und ins Backrohr damit (Umluft, ca. 180°). Ca. 30 Minuten backen. Schmeckt heiß, aber auch kalt gut.

An so kalten und grauen Spätwintertagen wie diesen gelüstet es uns nach Süßem. Wir versuchen, weißen Zucker einzusparen und greifen stattdessen lieber zu natürlich süßer Reismilch und Agavensirup sowie wohlschmeckenden Gewürzen. Und schon fühlen wir uns ein bisschen schlaraffenlandmäßig…

Aromatischer Milchreis (2 P.)

2 Espressotassen Arborio Reis
½ l Reismilch
¼ l Wasser
ein paar Safranfäden
4 Kardamomkapseln
2 EL Rosenwasser
Agavensirup
Sonnentor Aladins Kaffeegewürz

Safranfäden und Samen aus den Kardamomkapseln in die Reismilch-Wasser-Mischung geben. Reis waschen und in der Reismilch-Wasser-Mischung weich köcheln. Mit Rosenwasser, Agavensirup und Aladins Kaffeegewürz abschmecken. Auch die Nachspeise schmeckt sowohl warm als auch abgekühlt gut. Dazu passt gedünstetes Obst (Birnen, Äpfel etc.) oder ein Fruchtmus (z. B. Apfel, Mango).

16. Februar 2013

Kurze Pause vom Winterwetter

Zwar kein Thai-Frühstück, aber so beginnt
der Tag schon mal ganz gut.
Sollen doch andere einen Fastenurlaub machen und dafür viel Geld bezahlen, ich genieße lieber die jeweilige Landesküche - und das geht in Thailand bekanntlich besonders gut. Ich durfte vor kurzem wieder zwei Wochen in dem Land mit den freundlichen Menschen sein und konnte mich durch unterschiedliche Currys (grünes, rotes, Matsaman, Phanaeng Curry) durchkosten und mich an verschiedenen Fischen und viel frischem, nur kurz gebratenem Gemüse laben (vor allem diese kleinen, knackigen Maiskölbchen, mhhh). Besonders gut schmeckte auch ein rotes Curry mit Erdnüssen und Ananas. 

Und da die Thais sehr freundliche, zuvorkommende Menschen sind, kochen sie für die blassen Touris nur "farang-spicy" und amüsieren sich, wenn die ganz Mutigen dann echtes "thai-spicy" Essen verlangen und sich nach dem ersten Bissen wie der kleine feuerspeiende Grisu aufführen (hihihi, spicy, hihihi), ja, gelacht wird gerne und oft... 

Nachtmarkt in Ayutthaya: Hier gibt's
viel zu schauen und zu essen.

In Ayutthaya nördlich von Bangkok kann man viele Tempel und noch mehr Überreste derselben besichtigen. Der moderne Teil der Stadt ist nicht besonders ansprechend, der Nachtmarkt ist aber einen Besuch wert und bietet sich zur Stärkung nach einer Tempeltour an. Viele der Speisen, die vor den Augen der versammelten, hungrigen Meute frisch zubereitet werden, sind auch englisch angeschrieben. Und das Servierpersonal bemüht sich meist, bei der Essensauswahl behilflich zu sein. 
Burger versus Green Curry: Who will win?

So erfolgte dann die Speisenwahl nicht hundertprozentig selbstbestimmt, sondern mit tatkräftiger Unterstützung des Servierpersonals.  Die junge Dame, die die Essensbestellung aufnahm, wusste gleich ungefragt: "this spicy, this no spicy", empfahl den "no spicy" Fisch, den man sich selbst aussuchen konnte und der dann kurze Zeit später, frisch aus der Pfanne und mit geschätzt einem Kilogramm Knoblauchzehen bedeckt, serviert wurde. Dank dieser Empfehlung waren Vampirangriffe in der darauffolgenden Nacht aber kein Thema.


Mittagessen auf dem Stausee
Ein Ausflug an den Stausee Chiew Lan im Nationalpark Khao Sok überraschte nicht nur durch die großartige Landschaft mit imposanten Felsformationen, sondern auch durch ein sehr großzügiges Mittagessen in einem auf dem See gelegenen Rafthaus. 

Auf den Tisch kamen grünes Curry, gebratenes Gemüse - alles wahlweise mit Huhn oder Tofu -, Omelette, ein Riesenfisch und natürlich Reis, frische Früchte und danach ein Leo. Ein Wunder, dass wir beim anschließenden Schwimmen im Stausee nicht abgesoffen sind...

Fried Jungle Leafs: Das war reine Askese
und kein Spaß, glauben Sie mir ;-)
Von der üppigen Natur im Nationalpark Khao Sok kann auch schon mal was auf dem Teller landen, ist ja genug Natur da, konkret waren es Fried Jungle Leafs und mein Teller. Naja, probiert hab ich die Blätter, werde aber auch künftig  eher Blattspinat den Dschungelfarnblättern vorziehen. Der sieht ähnlich aus, schmeckt aber besser. Und am nächsten Tag gab es dann ohnehin wieder Curry...

Zum Relaxen ging es dann noch in den Badeort Khao Lak, in dem der weiße Sandstrand und die weiße Hautfarbe der Farangs dominieren. Hier muss niemand auf seine Gewohnheiten verzichten, denn Schnitzel, Bratwurst etc. stehen auf vielen Speisekarten. Wer's mag... Und für die Sportlichen gibt es zur Wurst auch Bundesligaübertragungen. Ich und vor allem mein Rücken haben sich lieber bei den herrlichen Thai-Massagen entspannt.

XXL Schnitzel, Wurst und Bundesliga
Zurück in der winterlichen Wienerstadt nach diesem kulinarisch sehr ergiebigen Thailandurlaub und einem berufsbedingten "Heringsschmaus" in Melk, der neben  kleinen, vielfachen Küchengrüßen (ich habe die Tellerchen nicht gezählt, hatte aber sicherlich unter anderem dreimal gratinierte Auster) auch ein fünfgängiges, fischdominiertes Menü enthielt (und vom dazu kredenzten Veltliner reden wir hier gar nicht - oder vielleicht doch, denn der GV Steinfeder vom Weingut Supperer war phänomenal gut und ist mit fünf Euro ab Hof vor allem für Wachauer Verhältnisse wohlfeil), überlege ich nun, ob so ein Fastenurlaub nicht doch noch im Anschluss sinnvoll wäre? Ach was, jetzt, wo eh alle fasten...