25. Juli 2012

Regen wie noch nie

Idylle im Zweiten: Der Garten im Augarten
Das Kino wie noch nie im Augarten steht heuer ganz im Zeichen von 50 Jahren Viennale, in chronologischer Reihenfolge wird jeden Abend ein Film aus jeweils einem Viennalejahr gezeigt. Mittlerweile ist man mit "Loulou" im Jahr 1980 angelangt, als Gérard Depardieu noch gut in die Rollen des halbwegs jugendlichen Liebhabers - ähm - passte. Die Frau an seiner Seite ist Isabelle Huppert, sehr schön.

Auch sehr schön ist die dem Kino wie noch nie vorangestellte Gastronomie, die heuer Grünstern Gartenküche heißt, und zum Glück trotz benachbarter Sängerknaben-Konzertsaal-Baustelle noch genauso lauschig wie in den vergangenen Jahren ist. Grünstern bezieht die frischen, saisonalen, biologischen Produkte von regionalen Produzent(inn)en aus Wien und dem Umland. Auf der Karte findet sich wohl für jeden Geschmack etwas - wenn man rechtzeitig vor Ort ist, gibt es das Gewünschte dann auch noch - , vom Butterbrot über die Räucherforelle, viel Gemüse, Mangalitza-Bratwürstel, Burger bis hin zum Käseteller (ok, auf dem liegt auch ein Vorarlberger Bergkäse, beim Käsemachen ist der Wiener halt doch klar im Nachteil ;-). Der Fisch war gestern leider schon aus, aber der Koch ist trotz Stress sehr entspannt und plaudert mit den Wartenden, während er den Käseteller liebevoll mit Blüten
dekoriert. Das Bio-Eis liefert wie im vergangenen Sommer der Herr Eisgreißler (Holunderblüten, yummie), und auch der Sommerspritzer lässt sich gut trinken. Anscheinend bei vielen Gästen beliebt, aber nicht selbst getestet: die regionale Variante zum Aperolspritzer, der Lavendelspritzer.


Blick auf den Balkon, gießen muss frau heute wohl nicht mehr

Ja, da gäbe es jetzt gar nichts zu meckern, so soll der Sommer sein. Wenn uns da nicht dieser meteorologische Unsinn einen Strich durch die Rechnung machte. Denn kaum hat frau eine Kinokarte erstanden und versucht, das Alter des Bergkäses zu ergründen, verdunkelte sich der Himmel ruckzuck, und die Kinovorstellung musste im stickigen Zelt stattfinden. Grrr.


Ich glaube, die lohnenswertesten Investitionen in letzter Zeit waren die wasserfeste Wimperntusche (nein, nicht für's Freibad) und ein Regencape zum Radfahren. Überlege jetzt noch die Anschaffung von Gummistiefeln (oder vielleicht gleich Flossen?) und recherchiere im Internet den Umbau meines KTM in ein Tretradboot :-(.

Zur Aufheiterung hier noch ein Lieblingslied von den Kollegen zum Thema Gastwirt, immer wieder gut.

23. Juli 2012

Das Büromittagessen, ein Problembär

Die Schokomoussetorte der Kurkonditorei Oberlaa
ist die Mutter aller Torten :-) und immer wieder ein
Trost in der Büromittagessenskrise.
Wer ein Wunder erhoffte, wurde enttäuscht. Denn unsere Büromittagessenskrise hat sich in den vergangenen Wochen nicht unbedingt entschärft. Da sich noch immer kein Ottolenghi-Nacheiferer in einem der leerstehenden Ladenlokale in der Fasangasse einquartiert und das Hotel Daniel auch nicht das Versprochene gehalten hat, bleibt uns wohl nur die Hoffnung auf einen baldigen Umzug an den Donaukanal...

Für die Zwischenzeit habe ich ein paar Küchenaccessoires ins Büro geschleppt und diverse Gewürze eingelagert. Wenn ich mal wieder keine Zeit hatte, am Vorabend etwas zum Mitnehmen vorzubereiten, bleibt nur der Fußmarsch zum rot-gelben Supermarkt. Oder es wird ein Restaurant mit Zustelldienst (Aktueller Bürofavorit: That's amore) getestet.

Heute gab es eine Variante zu dem Melonen-Feta-Oliven-Salat, nämlich einen

MGM-Salat (Mozzarella-Gurke-Melone)

Zutaten für eine Portion: 


eine halbe Zuckermelone
eine Minigurke
eine Handvoll Rucola
ein paar geröstete Pinienkerne
ein halbes Stück Mozzarella
weißer Balsamicoessig
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Pinienkerne rösten, die anderen Zutaten in kleine Stücke schneiden, mit Olivenöl, Essig, Salz und Pfeffer abschmecken. Schmeckt erfrischend und interessant durch die Kombination der Zutaten. Als Nachspeise hatte ein Kollege Eis vom Schwedenplatz mitgebracht, mhhh, frau gönnt sich ja sonst nichts. Und die Schokomoussetorte gibt's dann wieder, wenn ein Kollege Geburtstag feiert.

Momentanes Lieblings-Küchenlied: One Man Guy

18. Juli 2012

Die Zeit der Kirschen

ist jetzt. Denn der Herr Greilinger am Karmelitermarkt hat im Frühjahr/Frühsommer nicht nur guten Spargel, sondern zurzeit auch große, dunkle, süße Kirschen. Und die versenken wir gleich mal in einem sehr schokoladigen, mit Kardamom veredelten Teig.

Schokolade-Kirsch-Kuchen

150 g Butter
100 g Staubzucker
½ TL Vanillezucker
4 Eier
150 g Schokolade (70%)
100 g helles Dinkelmehl
50 g geriebene Walnüsse
1 TL Weinstein-Backpulver
¼ TL gemahlener Kardamom
und natürlich Kirschen :-)

Butter, Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Schokolade im Wasserbad schmelzen. Dotter einzeln zu der Butter-Zucker-Masse geben und weiterrühren. Abgekühlte Schokolade dazu und gut verrühren. Schnee schlagen. Mehl, Backpulver, Nüsse und Kardamom vermengen und abwechselnd mit dem Schnee vorsichtig unter die Schokomasse unterheben. In eine gebutterte, bemehlte Kuchenform füllen, mit Kirschen belegen und bei ca. 160 Grad Umluft backen.

In Köln gab es übrigens ein wunderschönes Restaurant namens Die Zeit der Kirschen, die ist aber anscheinend vorbei. :-(

12. Juli 2012

Das kommt mir nicht in die Tüte

Dialog am frühen Abend im Tuchlauben-Eissalon-Ableger beim Hilton:

Eisverkäuferin: Bitte?
frau: Ich hätte gerne ein Stanitzel mit zwei Kugeln, und zwar...
Kurze Pause. frau überlegt. Eisverkäuferin verharrt reglos.
frau: Raffaello und Cookies, bitte.
Eisverkäuferin noch immer reglos.
frau schaut fragend.
Eisverkäuferin schaut auch fragend und fragt dann schließlich auch: In der Tüte?
frau: Ja, ich sagte ja Stanitzel.
Eisverkäuferin schaut verwirrt.
2. Eisverkäuferin von hinten bestätigt: Stanitzel ist eine Tüte.
Eisverkäuferin schaut sehr verwirrt. frau schaut ungläubig.
Eisverkäuferin: Was war gleich die 2. Sorte? Raffaello?
frau: Ja. Danke.
frau nimmt das Eisstanitzel entgegen, bezahlt und wundert sich.

Ich mein ja nur. Ich bin normal nicht die, die immer gleich schreit: "Bei uns heißt das Paradeiser und nicht Tomaten!" Aber ist es zu viel verlangt, dass eine Eisverkäuferin in der Wiener Innenstadt das Wort Stanitzel schon mal gehört hat? Der Genuss des Tuchlaubeneises ist im Übrigen sehr empfehlenswert. Und verlangen Sie ein Stanitzel, vielleicht klappt es dann irgendwann auf Anhieb. :-)



6. Juli 2012

Kölner Foodfotos


Heute mal ein paar Fotos vom Kölnausflug, es wird ohnehin zu viel geschrieben...

Na, wenn das nicht einladend aussieht ;-) Was es hier gibt?
Bratwurst, Currywurst und für die Vegetarier Pommes...

Die Rhabarberschorle trinkt man jetzt überall, brrr, kein Wunder,
dass die sauer dreinschaut. Nein, die schmeckt nicht.

Ja, EM war. Leider ist Deutschland zwei Tage davor
ausgeschieden. Also, ofenwarm dürften die Kuchen
nicht mehr gewesen sein...

Hat zwar nix mit Essen zu tun, dieser Geschäftsname
ist
  aber einfach zu schön.

Und noch einmal EM: Im Hanswurst Fanblock in Aachen
konnte man unter
Gleichgesinnten ins Bier weinen.

Und nun zu den Gegnern: Die Italiener spielten nicht
nur besser Fußball als die Deutschen, sie kochen auch besser
- fraus zweitliebstes Restaurant in Köln, der Mercato deluxe.


Da gab's dann Hummer-Sepia-Ravioli in
Weißwein-Trüffel-Soße und Antinori zum Nachspülen, yummie!

Sion ist zwar nicht das Lieblingskölsch (das Reissdorf
mundet mehr), aber beim Stüsser gibt es halt dieses.
Das sind 0,2 l Gläser wohlgemerkt :-).

Rheinische Mettwurst mit Kartoffel-Möhrenstampf.
Tja. Noch Fragen?
Das Ding steht im Skulpturenpark Köln herum,  ist ein
Kunstwerk und heißt Tomatensuppe. Warum auch immer.