23. Oktober 2011

Indian Summer

Viennale ist in der Wienerstadt (genauer: Tag 2 von 13 bzw. für frau heute Film Nr. 3), jöööööööö schau. Und das bedeutet: wenig Zeit zum Köcheln ;-) Also muss etwas Schnelles her. And here it is:

Indian Summer (orangefarbenes Herbstgemüse, ayurvedisch angehaucht)

Ja, so essen (und trinken) wir: Am liebsten gut :-) Auch wenn
es schnell gehen muss. Oder gerade dann?
Der Wein ist vom Artner, der Roman von Jónina
Leósdóttir und die Stäbchen sind nur zur Deko....
Einen kleinen Hokkaidokürbis (das ist bekanntlich der, den man nicht schälen muss) und 1-2 Süßkartoffeln klein würfeln, mit Schwarzkümmel, Lorbeerblatt, evt. etwas Salz würzen und in wenig Gemüsesuppe köcheln. Nach ein paar Minuten eine Currymischung (frau griff heute zu einer in Köln erstandenen Limonen Curry Mischung, die aus Koriander, Kumin, Limonen, Kurkuma, Ingwer und grünem Pfeffer besteht) oder Kurkuma sowie Kokosflocken oder Kokospulver dazu geben. Kurz bevor das Gemüse weich ist, in einer kleinen Pfanne einen Esslöffel Ghee erhitzen, Kreuzkümmel und Koriander (beides vorher gemörsert) anbraten, Senfkörner und frisch geriebenen Ingwer kurz mitbraten. Dann das Ganze zu dem Gemüse geben und abschmecken. Ein schönes herbstliches Gemüse :-)

Das Schlusswort gehört heute den Attwenger-Buam, die gerade beim FM4-Fest in München das Publikum Pogo tanzen lassen:

Wos tan wir auf ana Kugl, de si um si söwa drad. rennan umanaund auf ihr und schauen, dass uns ned owewad.

10. Oktober 2011

Ich nenn's jetzt einfach mal Sojasalsiccia

Heute mal wieder etwas Italienisches. Perché la vita è bella :-)

Gnocchi di Ricotta (2 Portionen)

250 g Ricotta
2 Eigelb
Salz, Pfeffer, geriebene Muskatnuss
50 g frisch geriebener Parmesan
50 g glattes Mehl


Das Rezept für diese fluffigen Gnocchi (und kann bitte endlich, endlich, endlich jemand dem Durchschnittswiener klar machen, wie man Gnocchi korrekt ausspricht? Danke.) hat frau bei der Küchenschabe gefunden, hier nur die halbe Menge.

Ricotta mit Eigelb glatt rühren. Mehl, frisch geriebenen Parmesan, Salz, Pfeffer und Muskatnuss unterrühren. Der Teig ist sehr weich und muss mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten.

In der Zwischenzeit das Sugo zubereiten: Statt des Salsicciasugos (das finden Sie bei der Küchenschabe) habe ich eine vegetarische Variante mit Sojagranulat geköchelt – ok, das klingt jetzt nicht so mediterran wie Salsiccia ;-), schmeckt aber mit frischen bzw. getrockneten Kräutern sehr lecker.

Gewünschte Menge Sojagranulat (ca. 2 EL pro Portion) in die entsprechende Menge kochende Gemüsesuppe geben und zehn Minuten quellen lassen. Eine Zwiebel und eine Knoblauchzehe hacken und in Olivenöl anbraten. Mit etwas Rotwein ablöschen und mit den geschälten, zerkleinerten Tomaten (Pelati) aufgießen. Die „Sojasalsiccia“ in das Sugo geben und eine Karotte hineinraspeln. Mit Salz, Pfeffer, ganz wenig Rohrzucker, Sonnentor Scharfmacher-Mischung und getrockneten Kräutern (Oregano, Thymian) würzen und einige Minuten köcheln. Frische Kräuter (nach Geschmack und Vorhandensein: Basilikum, Rosmarin, Thymian…) am Schluss dazu und evt. noch mit schwarzen Oliven verfeinern.

Der Nachtrag zur Beköchelung: Der linke Herr hat viel geredet,
der rechte war eher ruhig: Wladimir Kaminer und
Patrick Müller machten auf "Küche totalitär".
Nebenbei haben wir Salzwasser in einem großen Topf erhitzt und wenden uns nun wieder dem ausgeruhten Teig zu: Von der Ricottamasse mit zwei nassen Löffeln Nockerl abstechen, leicht bemehlen und auf einen bemehlten Teller legen, damit sie nicht kleben. Sofort in das nur siedende Wasser gleiten lassen und zehn Minuten ziehen lassen. Vorsicht: Nicht kochen lassen! Der Teig ist sehr weich, daher werden die Gnocchi auch so fluffig. Die Gnocchi mit dem Sugo übergießen und mit frischem Parmesan bestreuen. Und weil der Rotwein ohnehin schon offen ist, kann man den auch gleich dazu trinken.

Und morgen bleibt die Küche kalt, denn da lässt sich frau prominent beköcheln ;-)

7. Oktober 2011

Einfach und fein zugleich

Arm, aber sexy: So bezeichnete Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit ja bekanntlich vor einigen Jahren die deutsche Hauptstadt. Arm, aber bio! hat Rosa Wolff ihr Kochbuch genannt, das in der Edition Butterbrot :-) (als wohlfeiles Taschenbuch) erschienen ist. Wolff will mit ihrem Buch zeigen, dass die Gleichung bio = teuer, konventionell = billig nicht stimmt und man sich auch mit wenig Geld gesund und biologisch ernähren kann. Voraussetzung ist allerdings, dass man die Nahrungsmittel saisonal auswählt und selbst fleißig den Kochlöffel schwingt.

frau ist auch überzeugt, dass es genügend biologische Grundzutaten gibt, die erschwinglich sind. Allerdings - wie gesagt - man muss bereit sein zu kochen. Aber es lohnt sich...

Die Grundlagen dafür liefern die schlichten, aber praktikablen Rezepte aus diesem Kochbuch, die man/frau natürlich nach Lust und Laune variieren kann.


Anstatt "aufgemaschelter" Gerichte, bei denen Luxus-Zutaten lieblos zubereitet und damit verschwendet werden, ist es gescheiter, einfache Speisen zu genießen und dabei das Hauptaugenmerk auf eine hohe Qualität zu legen. Beim Einkaufen sollte man darauf achten, nur die Mengen zu nehmen, die man auch wirklich benötigt und verkochen kann. Also, besser am Bauernmarkt einkaufen, wo man auch nur zwei Äpfel oder ein halbes Kilo Erdäpfel bekommt, als im Supermarkt zu - meist noch dazu mit Verpackungsmüll umhüllten - Großfamilienmengen zu Angebotspreisen zu greifen.


Wolff plädiert auch dafür, auf Fleisch aus Massentierhaltung zu verzichten, was frau am köcheln voll und ganz unterschreiben kann. Denn, wie Wolff treffend bemerkt: "Lebewesen Quälereien ersparen - ist das Verzicht?"Auch interessant: Weniger als ein Drittel unseres Brotes (Wolff spricht von Deutschland, es wird aber in Österreich nicht viel anders sein) wird noch handwerklich hergestellt. Der Großteil kommt aus Fabriken. Und das schmeckt man leider. Wer ordentliches Brot will, geht zum Biobäcker oder bäckt selber.

Wer sein Brot nicht selbst backen will, kann zum Beispiel zu Joseph - Brot vom Pheinsten pilgern, der vor kurzem in der Naglergasse (ja, wir sind wieder in der Wienerstadt) seine erste Filiale eröffnet hat.


Der Bäcker Josef Weghaupt darüber, was ein wirklich gutes Brot ausmacht:
Roggen-Honig-Lavendel-Praline vom Pheinsten.
Bissl Biobutter drauf und gut isses.

"1) Lange Ruhezeiten für den Teig, 2) hochwertige Zutaten aus rein biologischem Anbau, 3) schonende Zubereitung und 4) Leidenschaft!" Klingt gut und schmeckt auch so. Das Brot des Waldviertler Biobäckers ist wirklich etwas Besonderes: Das Getreide stammt nicht nur zu 100 Prozent aus österreichischer Bioproduktion, sondern wird sogar nach Demeter-Richtlinien angebaut, das Brot in reiner Handarbeit hergestellt. Der Teig darf bis zu 48 Stunden ruhen, bevor er in den Ofen wandert. Neben Brot und Gebäck werden  auch Süßgebäck, wie z. B. ein zart-herbes Schokoküchlein mit in Honig gerösteter Macadamianuss (jujjjjjj) sowie Pestos und Aufstriche angeboten. Na dann, auf in die Naglergasse! Das Joseph Brot gibt es übrigens auch hier

3. Oktober 2011

Kniesockenglück im Oktober

Ich glaub, sowas nennt man "Kaiserwetter": vor dem
 Eisgreißler am ersten Oktober-Nachmittag
An diesem supersonnigen ersten Oktober-Wochenende gab es gleich dreimal Kniesockenglück:

1. Freitag Abend: Abendessen und Uhudlertrinken im schönen Stomach-Gastgarten in Gesellschaft der beiden schwarzen Stomachkatzen.

2. Samstag Nachmittag:  Zwetschke und Trüffel vom Eisgreißler

3. Sonntag Nachmittag: Weinlesefest in den Oberlaaer Wein...ähem... "bergen" bei strahlendem Sonnenschein

... und in den Oberlaaer Rieden am
zweiten Oktober-Nachmittag
Und weil es so schön sommerlich war, wurde am Abend dann noch schnell ein passend-sommerliches Letscho (in Anlehnung an ein Sonnentor-Rezept) geköchelt...

Letscho "mit scharf" ;-)

1 Zwiebel
3 Paprika - am schönsten in rot, orange und gelb
1 Zucchino
etwas klare Gemüsesuppe
ca. 1/2 Glas Tomatensoße
etwas Vollrohrzucker
Sonnentor Scharfmacher Gewürz-Blüten-Mischung
frischer Thymian und Rosmarin


Zwiebel in Olivenöl anrösten, klein geschnittenes Gemüse dazu, mit Tomatensoße und Gemüsesuppe aufgießen. Mit Scharfmacher-Mischung, Rosmarin und Thymian und Vollrohrzucker würzen, evt. nachsalzen und köcheln. Das Gemüse sollte noch knackig sein.
Wer es noch schärfer mag, gibt noch Extra-Chilis dazu. Dazu gibt's Rosmarinerdäpfel. In die könnte frau sich eingraben: Gekochte Erdäpfel von der Biobäuerin in große Stücke schneiden und mit frischem Rosmarin in Olivenöl anbraten, Kräutersalz dazu, mhhhhhhhhh