28. Februar 2011

Der letzte Februartag (kein Schaltjahr)

(gesungen zur Melodie von Guglhupf): Was den Montag erst zu einem Montag macht, ist die Vollbremsung, ist die Vollbremsung…. Na ja, heute erst immerhin in Höhe Gartenbau und es blieb dann auch bis zum Büro bei einer. Ich werde mir jetzt wohl wirklich bald einen dieser lustigbunten Radhelme zulegen. Im Büro – wie immer wintermontagmorgens – herrscht die für einen gesunden Schlaf empfohlene Raumtemperatur. Erst mal einen Kaffee und schauen, was die Woche Interessantes bringen könnte.

Ja, das klingt gut: Am Donnerstag lädt der Mandelbaum Verlag im tiempo nuevo zu der Buchpräsentation Wissens-Bissen – Gastrosophisches von A-Z.

Der ohnehin wunderbare Mandelbaum Verlag bringt eine neue Reihe heraus: die Gastrosophische Bibliothek. Mhhhh, wenn das mal nichts für die frau am köcheln ist! Die bis dato erschienenen Bücher der Mandelbaums feine Gourmandisen erfreuen Auge, Herz und Hirn und machen Lust sowohl auf’s Lesen als auch auf’s Kochlöffelschwingen. Wer noch Nachholbedarf im Wissen um die Wiener Küche hat, wird im Verlagsprogramm ebenso fündig wie italophile Gemüter, si si si. Eine Kulturgeschichte der Suppe wärmt vielleicht schon beim Lesen bei den schon viel zu lange anhaltenden winterlichen Temperaturen. Und warum das österreichische Literaturkochbuch Williges Fleisch, schwaches Federvieh noch nicht ein Plätzchen auf dem Chaos der frau am köcheln zwischen dem Harrer/Fuchs-Kochbuch und dem Triestiner Kulinarium (danke schön, Sabine, für dieses Christkindi. Beim gestrigen Schmökern im Triestiner Kulinarium hatte ich das Möwengeschrei im Ohr und die Bora im Haar. J) gefunden hat, weiß ich jetzt gar nicht. Also, aufgepasst, vielleicht bringt’s der Osterhase! Oder die Häsin kauft es sich selbst J.

Und weil’s jetzt noch gar nicht Frühling werden will, hier die Zutaten für eine wärmende klare Gemüsesuppe:

Wintersuppenzeit

Suppengemüse (ich mag’s gern bio), gut waschen und in grobe Stücke schneiden
evt. zusätzliches Gemüse nach Geschmack und Vorhandensein im Kühlschrank
Zwiebel, halbieren, Schale kann drauf bleiben, dann aber auch gut waschen
ein Stück frischer Ingwer, auch hier bleibt die Schale drauf, in zwei, drei kleinere Stücke schneiden
Chilischote
frische Basilikumblätter
reichlich Salz, Pfefferkörner, Lorbeerblatt, Majoran, Thymian, Rosmarin

Alles in den Topf, mit Wasser aufgießen und am besten bis zu drei Stunden kochen. Danach abseihen. Bei den getrockneten Gewürzen empfiehlt frau am köcheln die wunderbaren biologischen Sonnentorprodukte aus dem Waldviertel. Probieren und nie wieder K…-Gewürzsackerl kaufen! Falls nicht ohnehin Gewürze aus Eigenanbau vorhanden sind.
In ein Schraubglas abgefüllt hält sich das Süppchen übrigens bis zu vier Tage im Kühlschrank.

Diese Suppe ess ich…. Dann wird’s ganz schnell warm um's Herz.

27. Februar 2011

Ein biologischer Muffin-Versuch

Nach dem Besuch der Sepp Dreissinger Ausstellung ließen wir uns durch einen vor der Galerie verteilten Gutschein für einen Heidelbeer-Muffin zum Besuch eines vegetarischen Biolokals animieren. Dazu muss frau erstmal sagen, dass ja bekanntlich die Herstellung eines recht brauchbaren Muffins keine Patisserieausbildung erfordert. Erschwerend kommt jedoch dazu, dass die Latte bei der Muffinqualität seit einem Irlandurlaub sehr hoch liegt (Ich sag nur Schokomuffin in XL-Ausführung und saugut).

Marketingmäßig also keine schlechte Idee, den regen Besucherstrom zu der Ausstellung zu nützen, die an diesem Tag Gratiseintritt für alle, die eine lachsrosa Tageszeitung mitbrachten, bot. Ein paar Meter die Straße runter dann aber die Enttäuschung: Das Lokal dürfte relativ neu sein und hat die Anmutung eines Wartezimmers einer Lebens- und Sozialberaterin, atmosphärisch also – ähm - eher schwierig. Na ja, da kann wohl nur der süße Heidelbeer-Muffin darüber hinwegtrösten. Denkste! Von süß keine Spur, trotz der Früchte trocken, eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Muffin hatte bestenfalls die Form. Einen Pluspunkt gab’s für die Melange, die war ganz gut – angeboten wird der fair gehandelte Afro Coffee, leider in gach-orangefarbenen Tassen serviert. Die Afro Cups gäb’s doch auch in weiß! Also, doch wieder Punkteabzug.
Ob ein Lokal wie dieses viele Leute zu vegetarischem Bio-Essen animiert? Schade eigentlich.